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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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3. Die Cupuliferen.
über Eichen angeführt im Geogr. Jahrb. Bd. VII. S. 184 und 241,
Bd. XI, S. 108, besonders Wenzigs Aufzählung der Eichenarten
im Jahrbuch d. Berliner botan. Gartens Bd. III und IV. -- Engler-
Prantl,
Die natürlichen Pflanzenfamilien, Bd. III.

Unter dem Namen "Cupuliferen" sollen hier 10 Gat-
tungen verstanden werden, welche von den Systematikern
meistens als 2 oder 3 getrennte Ordnungen behandelt
sind, nämlich als Betulaceen, Corylaceen und Fagaceen
(oder Castaneaceen). In Berghaus' Physikalischem Atlas,
Arealkarte Nr. 45, sind wenigstens die beiden Gruppen
der Betulaceen und Cupuliferen (Fagaceen) im engeren
Sinne auseinander gehalten, was für geographische Zwecke
bequem ist.

Zu den Corylinen gehört Corylus, der Haselstrauch, selbst
mit den Baumgattungen Ostrya (in allen subtropisch-borealen Floren-
reichen), Carpinus (wie vorige, aber weiter nordwärts verbreitet;
Carpinus Betulus: die deutsche Hainbuche), und Ostryopsis (1 Art
in der östlichen Mongolei). -- Zu den Betulinen gehört Betula selbst
(35 Arten im nordischen Florenreich und den borealen Subtropen
bis zum Himalaya) und Alnus (14 Arten von ähnlicher Verbreitung,
südwärts bis zum tropischen Vorderindien und entlang den Anden
bis nach Argentinien). -- Zu den Fagaceen endlich gehört die
Hauptgattung der echten und der malayischen Eichen (Quercus
und Untergattung Pasania) mit zusammen gegen 300 Arten, dann
Castanea mit Castanopsis (an 30 Arten), die Buche (4 Arten Fagus),
und die 12 australen Buchen der von voriger abgetrennten Gattung
Nothofagus; die Verbreitung dieser letzteren Gruppe soll ausführ-
licher besprochen werden.

Die beiden ersten Unterordnungen sind entschieden
boreal und boreal-subtropisch; denn nur Alnus acuminata
erstreckt sich in den Anden von Mexiko bis nach Argen-
tinien und bildet hier eine eigene, nach ihr "Aliso-Region"
benannte abgegrenzte Waldformation. Sonst sind die
Betulinen gerade für die höheren Breiten charakteristisch,
indem sie -- wie auf der genannten Arealkarte im physi-
kalischen Atlas dargestellt ist -- nördlich des Eichen-
und Buchengürtels eine weitere Zone nördlicher Laub-
bäume in die Coniferenbestände von Tannen und Lärchen
hineinmischen, und endlich in der allen Polarreisenden
wohlbekannten Zwergform der Straucherlen und Zwerg-
birken (Betula nana und andere Arten) nördlich der Baum-
grenze noch die systematischen Repräsentanten des

3. Die Cupuliferen.
über Eichen angeführt im Geogr. Jahrb. Bd. VII. S. 184 und 241,
Bd. XI, S. 108, besonders Wenzigs Aufzählung der Eichenarten
im Jahrbuch d. Berliner botan. Gartens Bd. III und IV. — Engler-
Prantl,
Die natürlichen Pflanzenfamilien, Bd. III.

Unter dem Namen „Cupuliferen“ sollen hier 10 Gat-
tungen verstanden werden, welche von den Systematikern
meistens als 2 oder 3 getrennte Ordnungen behandelt
sind, nämlich als Betulaceen, Corylaceen und Fagaceen
(oder Castaneaceen). In Berghaus’ Physikalischem Atlas,
Arealkarte Nr. 45, sind wenigstens die beiden Gruppen
der Betulaceen und Cupuliferen (Fagaceen) im engeren
Sinne auseinander gehalten, was für geographische Zwecke
bequem ist.

Zu den Corylinen gehört Corylus, der Haselstrauch, selbst
mit den Baumgattungen Ostrya (in allen subtropisch-borealen Floren-
reichen), Carpinus (wie vorige, aber weiter nordwärts verbreitet;
Carpinus Betulus: die deutsche Hainbuche), und Ostryopsis (1 Art
in der östlichen Mongolei). — Zu den Betulinen gehört Betula selbst
(35 Arten im nordischen Florenreich und den borealen Subtropen
bis zum Himalaya) und Alnus (14 Arten von ähnlicher Verbreitung,
südwärts bis zum tropischen Vorderindien und entlang den Anden
bis nach Argentinien). — Zu den Fagaceen endlich gehört die
Hauptgattung der echten und der malayischen Eichen (Quercus
und Untergattung Pasania) mit zusammen gegen 300 Arten, dann
Castanea mit Castanopsis (an 30 Arten), die Buche (4 Arten Fagus),
und die 12 australen Buchen der von voriger abgetrennten Gattung
Nothofagus; die Verbreitung dieser letzteren Gruppe soll ausführ-
licher besprochen werden.

Die beiden ersten Unterordnungen sind entschieden
boreal und boreal-subtropisch; denn nur Alnus acuminata
erstreckt sich in den Anden von Mexiko bis nach Argen-
tinien und bildet hier eine eigene, nach ihr „Aliso-Region“
benannte abgegrenzte Waldformation. Sonst sind die
Betulinen gerade für die höheren Breiten charakteristisch,
indem sie — wie auf der genannten Arealkarte im physi-
kalischen Atlas dargestellt ist — nördlich des Eichen-
und Buchengürtels eine weitere Zone nördlicher Laub-
bäume in die Coniferenbestände von Tannen und Lärchen
hineinmischen, und endlich in der allen Polarreisenden
wohlbekannten Zwergform der Straucherlen und Zwerg-
birken (Betula nana und andere Arten) nördlich der Baum-
grenze noch die systematischen Repräsentanten des

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[189/0219] 3. Die Cupuliferen. über Eichen angeführt im Geogr. Jahrb. Bd. VII. S. 184 und 241, Bd. XI, S. 108, besonders Wenzigs Aufzählung der Eichenarten im Jahrbuch d. Berliner botan. Gartens Bd. III und IV. — Engler- Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, Bd. III. Unter dem Namen „Cupuliferen“ sollen hier 10 Gat- tungen verstanden werden, welche von den Systematikern meistens als 2 oder 3 getrennte Ordnungen behandelt sind, nämlich als Betulaceen, Corylaceen und Fagaceen (oder Castaneaceen). In Berghaus’ Physikalischem Atlas, Arealkarte Nr. 45, sind wenigstens die beiden Gruppen der Betulaceen und Cupuliferen (Fagaceen) im engeren Sinne auseinander gehalten, was für geographische Zwecke bequem ist. Zu den Corylinen gehört Corylus, der Haselstrauch, selbst mit den Baumgattungen Ostrya (in allen subtropisch-borealen Floren- reichen), Carpinus (wie vorige, aber weiter nordwärts verbreitet; Carpinus Betulus: die deutsche Hainbuche), und Ostryopsis (1 Art in der östlichen Mongolei). — Zu den Betulinen gehört Betula selbst (35 Arten im nordischen Florenreich und den borealen Subtropen bis zum Himalaya) und Alnus (14 Arten von ähnlicher Verbreitung, südwärts bis zum tropischen Vorderindien und entlang den Anden bis nach Argentinien). — Zu den Fagaceen endlich gehört die Hauptgattung der echten und der malayischen Eichen (Quercus und Untergattung Pasania) mit zusammen gegen 300 Arten, dann Castanea mit Castanopsis (an 30 Arten), die Buche (4 Arten Fagus), und die 12 australen Buchen der von voriger abgetrennten Gattung Nothofagus; die Verbreitung dieser letzteren Gruppe soll ausführ- licher besprochen werden. Die beiden ersten Unterordnungen sind entschieden boreal und boreal-subtropisch; denn nur Alnus acuminata erstreckt sich in den Anden von Mexiko bis nach Argen- tinien und bildet hier eine eigene, nach ihr „Aliso-Region“ benannte abgegrenzte Waldformation. Sonst sind die Betulinen gerade für die höheren Breiten charakteristisch, indem sie — wie auf der genannten Arealkarte im physi- kalischen Atlas dargestellt ist — nördlich des Eichen- und Buchengürtels eine weitere Zone nördlicher Laub- bäume in die Coniferenbestände von Tannen und Lärchen hineinmischen, und endlich in der allen Polarreisenden wohlbekannten Zwergform der Straucherlen und Zwerg- birken (Betula nana und andere Arten) nördlich der Baum- grenze noch die systematischen Repräsentanten des

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/219>, abgerufen am 26.12.2024.