Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Droysen, Johann Gustav: Grundriss der Historik. Leipzig, 1868.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorwort.

Vorlesungen über historische Encyclopädie und Methodologie, die
ich seit 1857 wiederholentlich gehalten habe, veranlassten mich das
Schema derselben niederzuschreiben, um den Zuhörern einen Anhalt
für den Vortrag zu geben. So wurde der "Grundriss" zuerst 1858, dann
wieder 1862 als Manuscript gedruckt. Häufige Nachfragen auch aus der
Fremde bestimmten mich, wenn das Heftchen von Neuem gedruckt wer-
den musste, es der Oeffentlichkeit zu übergeben. Abhaltungen und Be-
denken mancher Art haben die Herausgabe bis jetzt verzögert; wenig-
stens zu einem einstweiligen Abschluss schien mir endlich die Arbeit
reif zu sein.

Eine Einleitung, die ich dem ersten Abdruck beigefügt hatte, um
die Fragen zu bezeichnen, um die es sich handelt, habe ich auch jetzt
vorausgeschickt. Es sind ferner ein paar Aufsätze beigelegt, die, wie
ich glaube, zur Erläuterung einiger Punkte dienen werden. Der erste:
"Die Erhebung der Geschichte zum Rang einer Wissenschaft" ist in
Anlass von Buckle's bekanntem Werk geschrieben und in v. Sybel's
Zeitschrift 1862 abgedruckt. Der zweite: "Natur und Geschichte" wurde
auf Anlass einer Discussion geschrieben, in der alle Vortheile des meta-
physischen Standpunktes auf der Seite meines Gegners waren. In einem
dritten Aufsatz habe ich unter dem Titel: "Kunst und Methode" nicht
viel anders als eine Reihe aphoristischer Bemerkungen zusammengestellt,
um die ein wenig in Vergessenheit gerathenen Grenzen zwischen Dilet-
tantismus und Wissenschaft in Erinnerung zu bringen, Bemerkungen,
von denen ein Theil bereits in einem academischen Vortrage (Monats-

Vorwort.

Vorlesungen über historische Encyclopädie und Methodologie, die
ich seit 1857 wiederholentlich gehalten habe, veranlassten mich das
Schema derselben niederzuschreiben, um den Zuhörern einen Anhalt
für den Vortrag zu geben. So wurde der „Grundriss“ zuerst 1858, dann
wieder 1862 als Manuscript gedruckt. Häufige Nachfragen auch aus der
Fremde bestimmten mich, wenn das Heftchen von Neuem gedruckt wer-
den musste, es der Oeffentlichkeit zu übergeben. Abhaltungen und Be-
denken mancher Art haben die Herausgabe bis jetzt verzögert; wenig-
stens zu einem einstweiligen Abschluss schien mir endlich die Arbeit
reif zu sein.

Eine Einleitung, die ich dem ersten Abdruck beigefügt hatte, um
die Fragen zu bezeichnen, um die es sich handelt, habe ich auch jetzt
vorausgeschickt. Es sind ferner ein paar Aufsätze beigelegt, die, wie
ich glaube, zur Erläuterung einiger Punkte dienen werden. Der erste:
„Die Erhebung der Geschichte zum Rang einer Wissenschaft“ ist in
Anlass von Buckle’s bekanntem Werk geschrieben und in v. Sybel’s
Zeitschrift 1862 abgedruckt. Der zweite: „Natur und Geschichte“ wurde
auf Anlass einer Discussion geschrieben, in der alle Vortheile des meta-
physischen Standpunktes auf der Seite meines Gegners waren. In einem
dritten Aufsatz habe ich unter dem Titel: „Kunst und Methode“ nicht
viel anders als eine Reihe aphoristischer Bemerkungen zusammengestellt,
um die ein wenig in Vergessenheit gerathenen Grenzen zwischen Dilet-
tantismus und Wissenschaft in Erinnerung zu bringen, Bemerkungen,
von denen ein Theil bereits in einem academischen Vortrage (Monats-

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0008" n="[V]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Vorwort.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p>Vorlesungen über historische Encyclopädie und Methodologie, die<lb/>
ich seit 1857 wiederholentlich gehalten habe, veranlassten mich das<lb/>
Schema derselben niederzuschreiben, um den Zuhörern einen Anhalt<lb/>
für den Vortrag zu geben. So wurde der &#x201E;Grundriss&#x201C; zuerst 1858, dann<lb/>
wieder 1862 als Manuscript gedruckt. Häufige Nachfragen auch aus der<lb/>
Fremde bestimmten mich, wenn das Heftchen von Neuem gedruckt wer-<lb/>
den musste, es der Oeffentlichkeit zu übergeben. Abhaltungen und Be-<lb/>
denken mancher Art haben die Herausgabe bis jetzt verzögert; wenig-<lb/>
stens zu einem einstweiligen Abschluss schien mir endlich die Arbeit<lb/>
reif zu sein.</p><lb/>
        <p>Eine Einleitung, die ich dem ersten Abdruck beigefügt hatte, um<lb/>
die Fragen zu bezeichnen, um die es sich handelt, habe ich auch jetzt<lb/>
vorausgeschickt. Es sind ferner ein paar Aufsätze beigelegt, die, wie<lb/>
ich glaube, zur Erläuterung einiger Punkte dienen werden. Der erste:<lb/>
&#x201E;Die Erhebung der Geschichte zum Rang einer Wissenschaft&#x201C; ist in<lb/>
Anlass von Buckle&#x2019;s bekanntem Werk geschrieben und in v. Sybel&#x2019;s<lb/>
Zeitschrift 1862 abgedruckt. Der zweite: &#x201E;Natur und Geschichte&#x201C; wurde<lb/>
auf Anlass einer Discussion geschrieben, in der alle Vortheile des meta-<lb/>
physischen Standpunktes auf der Seite meines Gegners waren. In einem<lb/>
dritten Aufsatz habe ich unter dem Titel: &#x201E;Kunst und Methode&#x201C; nicht<lb/>
viel anders als eine Reihe aphoristischer Bemerkungen zusammengestellt,<lb/>
um die ein wenig in Vergessenheit gerathenen Grenzen zwischen Dilet-<lb/>
tantismus und Wissenschaft in Erinnerung zu bringen, Bemerkungen,<lb/>
von denen ein Theil bereits in einem academischen Vortrage (Monats-<lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[V]/0008] Vorwort. Vorlesungen über historische Encyclopädie und Methodologie, die ich seit 1857 wiederholentlich gehalten habe, veranlassten mich das Schema derselben niederzuschreiben, um den Zuhörern einen Anhalt für den Vortrag zu geben. So wurde der „Grundriss“ zuerst 1858, dann wieder 1862 als Manuscript gedruckt. Häufige Nachfragen auch aus der Fremde bestimmten mich, wenn das Heftchen von Neuem gedruckt wer- den musste, es der Oeffentlichkeit zu übergeben. Abhaltungen und Be- denken mancher Art haben die Herausgabe bis jetzt verzögert; wenig- stens zu einem einstweiligen Abschluss schien mir endlich die Arbeit reif zu sein. Eine Einleitung, die ich dem ersten Abdruck beigefügt hatte, um die Fragen zu bezeichnen, um die es sich handelt, habe ich auch jetzt vorausgeschickt. Es sind ferner ein paar Aufsätze beigelegt, die, wie ich glaube, zur Erläuterung einiger Punkte dienen werden. Der erste: „Die Erhebung der Geschichte zum Rang einer Wissenschaft“ ist in Anlass von Buckle’s bekanntem Werk geschrieben und in v. Sybel’s Zeitschrift 1862 abgedruckt. Der zweite: „Natur und Geschichte“ wurde auf Anlass einer Discussion geschrieben, in der alle Vortheile des meta- physischen Standpunktes auf der Seite meines Gegners waren. In einem dritten Aufsatz habe ich unter dem Titel: „Kunst und Methode“ nicht viel anders als eine Reihe aphoristischer Bemerkungen zusammengestellt, um die ein wenig in Vergessenheit gerathenen Grenzen zwischen Dilet- tantismus und Wissenschaft in Erinnerung zu bringen, Bemerkungen, von denen ein Theil bereits in einem academischen Vortrage (Monats-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/droysen_historik_1868
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/droysen_historik_1868/8
Zitationshilfe: Droysen, Johann Gustav: Grundriss der Historik. Leipzig, 1868, S. [V]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droysen_historik_1868/8>, abgerufen am 27.11.2024.