Naht, o naht dem Gewande nicht Des todten Hundes, des Giauren, Der erschlagen den Muselmann An Mekka's heiliger Pforte! Nehmt auch die kleinen Kinder fort, Daß sie es nimmer erschauen; Denn die Dschinnen hauchten's an, Und Iblis, der dreimal verruchte.
Verliebt.
Mutter, löse die Spangen mir! Mich hat ein Fieber befallen, Denn das Fenster ließest du auf, Das immer sorglich verhängte; Und im Garten ich Mädchen sah, Die warfen Ringe im Kreise, Flatternd selber, ein Blütenschnee, Vom leichten Winde getragen.
Verteufelt.
Naht, o naht dem Gewande nicht Des todten Hundes, des Giauren, Der erſchlagen den Muſelmann An Mekka’s heiliger Pforte! Nehmt auch die kleinen Kinder fort, Daß ſie es nimmer erſchauen; Denn die Dſchinnen hauchten’s an, Und Iblis, der dreimal verruchte.
Verliebt.
Mutter, löſe die Spangen mir! Mich hat ein Fieber befallen, Denn das Fenſter ließeſt du auf, Das immer ſorglich verhängte; Und im Garten ich Mädchen ſah, Die warfen Ringe im Kreiſe, Flatternd ſelber, ein Blütenſchnee, Vom leichten Winde getragen.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0153"n="137"/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Verteufelt</hi>.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">N</hi>aht, o naht dem Gewande nicht</l><lb/><l>Des todten Hundes, des Giauren,</l><lb/><l>Der erſchlagen den Muſelmann</l><lb/><l>An Mekka’s heiliger Pforte!</l><lb/><l>Nehmt auch die kleinen Kinder fort,</l><lb/><l>Daß ſie es nimmer erſchauen;</l><lb/><l>Denn die Dſchinnen hauchten’s an,</l><lb/><l>Und Iblis, der dreimal verruchte.</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Verliebt</hi>.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">M</hi>utter, löſe die Spangen mir!</l><lb/><l>Mich hat ein Fieber befallen,</l><lb/><l>Denn das Fenſter ließeſt du auf,</l><lb/><l>Das immer ſorglich verhängte;</l><lb/><l>Und im Garten ich Mädchen ſah,</l><lb/><l>Die warfen Ringe im Kreiſe,</l><lb/><l>Flatternd ſelber, ein Blütenſchnee,</l><lb/><l>Vom leichten Winde getragen.</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[137/0153]
Verteufelt.
Naht, o naht dem Gewande nicht
Des todten Hundes, des Giauren,
Der erſchlagen den Muſelmann
An Mekka’s heiliger Pforte!
Nehmt auch die kleinen Kinder fort,
Daß ſie es nimmer erſchauen;
Denn die Dſchinnen hauchten’s an,
Und Iblis, der dreimal verruchte.
Verliebt.
Mutter, löſe die Spangen mir!
Mich hat ein Fieber befallen,
Denn das Fenſter ließeſt du auf,
Das immer ſorglich verhängte;
Und im Garten ich Mädchen ſah,
Die warfen Ringe im Kreiſe,
Flatternd ſelber, ein Blütenſchnee,
Vom leichten Winde getragen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schü… [mehr]
Die "Letzten Gaben" (1860), postum von Levin Schücking aus dem Nachlass Annette von Droste-Hülshoffs herausgegeben, enthalten mehrere Texte, die zum Teil zu Lebzeiten der Autorin bereits andernorts veröffentlicht worden waren. Beispielsweise erschien Droste-Hülshoffs Novelle "Die Judenbuche" zuerst 1842 im "Morgenblatt für gebildete Leser"; die "Westfälischen Schilderungen" erschienen 1845 in den "Historisch-politischen Blättern für das katholische Deutschland". Einzelne Gedichte sind in Journalen und Jahrbüchern erschienen, andere wurden aus dem Nachlass erstmals in der hier digitalisierten Edition von Levin Schücking veröffentlicht (z.B. die Gedichte "Der Nachtwanderer", "Doppeltgänger" und "Halt fest!"). In den meisten Fällen handelt es sich somit nicht um Erstveröffentlichungen der Texte, wohl aber um die erste Publikation in Buchform, weshalb die Nachlassedition für das DTA herangezogen wurde.
Droste-Hülshoff, Annette von: Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hrsg. v. Levin Schücking. Hannover, 1860, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_letzte_1860/153>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.