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Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844.

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Mit langen Schritten musternd geht.
Geprüfte Krieger, Feder weht
Vom Eisenhute, Gürtel blitzt,
Der Lederkoller aufgeschlitzt,
Und Lederstrümpfe, derbe Schuh,
Pumphosen, Taschen noch dazu,
Ein Troß vor Allen kühn und schlecht;
Die Partisane und das Schwert
Sind seine Waffen, oft bewährt
Beim Marodiren und Gefecht.
Dicht hinter ihm der Obrist Schricken
Ließ seine Karabiner rücken,
Daß kräuselnd schwacher Windeshauch
Trieb durch die Bärte blauen Rauch.
Zur Linken Herzog Friederich
Von Altenburg, dünn wie ein Strich,
Mit rothem Haare, scharfen Zügen,
Gewandt in Schwert- und Federkriegen,
Hat seine Reiter aufgestellt.
Ihm Thurn und Tolle sind gesellt;
Graf Bernhard Thurn, ein schmucker Held,
Ein Sprosse jenes dessen Witz
So schlecht behagt dem Martinitz.
Und diese Truppen allzumal
Geworben sind mit größrer Wahl;
Die Sitte nahm man nicht genau,
War nur der Bursche keck und schlau.
Filzhüte, Mäntel trugen sie,
Stulpstiefel, steigend über's Knie;
Der Mantel war ein seltsam Ding,

Mit langen Schritten muſternd geht.
Geprüfte Krieger, Feder weht
Vom Eiſenhute, Gürtel blitzt,
Der Lederkoller aufgeſchlitzt,
Und Lederſtrümpfe, derbe Schuh,
Pumphoſen, Taſchen noch dazu,
Ein Troß vor Allen kühn und ſchlecht;
Die Partiſane und das Schwert
Sind ſeine Waffen, oft bewährt
Beim Marodiren und Gefecht.
Dicht hinter ihm der Obriſt Schricken
Ließ ſeine Karabiner rücken,
Daß kräuſelnd ſchwacher Windeshauch
Trieb durch die Bärte blauen Rauch.
Zur Linken Herzog Friederich
Von Altenburg, dünn wie ein Strich,
Mit rothem Haare, ſcharfen Zügen,
Gewandt in Schwert- und Federkriegen,
Hat ſeine Reiter aufgeſtellt.
Ihm Thurn und Tolle ſind geſellt;
Graf Bernhard Thurn, ein ſchmucker Held,
Ein Sproſſe jenes deſſen Witz
So ſchlecht behagt dem Martinitz.
Und dieſe Truppen allzumal
Geworben ſind mit größrer Wahl;
Die Sitte nahm man nicht genau,
War nur der Burſche keck und ſchlau.
Filzhüte, Mäntel trugen ſie,
Stulpſtiefel, ſteigend über's Knie;
Der Mantel war ein ſeltſam Ding,

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[553/0567] Mit langen Schritten muſternd geht. Geprüfte Krieger, Feder weht Vom Eiſenhute, Gürtel blitzt, Der Lederkoller aufgeſchlitzt, Und Lederſtrümpfe, derbe Schuh, Pumphoſen, Taſchen noch dazu, Ein Troß vor Allen kühn und ſchlecht; Die Partiſane und das Schwert Sind ſeine Waffen, oft bewährt Beim Marodiren und Gefecht. Dicht hinter ihm der Obriſt Schricken Ließ ſeine Karabiner rücken, Daß kräuſelnd ſchwacher Windeshauch Trieb durch die Bärte blauen Rauch. Zur Linken Herzog Friederich Von Altenburg, dünn wie ein Strich, Mit rothem Haare, ſcharfen Zügen, Gewandt in Schwert- und Federkriegen, Hat ſeine Reiter aufgeſtellt. Ihm Thurn und Tolle ſind geſellt; Graf Bernhard Thurn, ein ſchmucker Held, Ein Sproſſe jenes deſſen Witz So ſchlecht behagt dem Martinitz. Und dieſe Truppen allzumal Geworben ſind mit größrer Wahl; Die Sitte nahm man nicht genau, War nur der Burſche keck und ſchlau. Filzhüte, Mäntel trugen ſie, Stulpſtiefel, ſteigend über's Knie; Der Mantel war ein ſeltſam Ding,

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Zitationshilfe: Droste-Hülshoff, Annette von: Gedichte. Stuttgart u. a., 1844, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_gedichte_1844/567>, abgerufen am 24.11.2024.