Doyle, Alexander: Neu Alamodische Ritterliche Fecht- und Schirm-Kunst. Nürnberg u. a., 1715.Wie und auff was Weise die Passade zu machen seye. ZU observiren ist/ wann gefehen wird/ daß der Feind keinen Stand in seinem Fech- Wie
Wie und auff was Weiſe die Paſsade zu machen ſeye. ZU obſerviren iſt/ wann gefehen wird/ daß der Feind keinen Stand in ſeinem Fech- Wie
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Wie und auff was Weiſe die Paſsade zu machen ſeye.
ZU obſerviren iſt/ wann gefehen wird/ daß der Feind keinen Stand in ſeinem Fech-
ten halten thue/ ſondern hin und her wancke/ auch ſeine Meſsur alſo breche/ oder
auch daß jemand ihm zu huͤlff kommen ſolte/ ſo iſt noͤthig/ daß man von einem ſich ſi-
cher zu machen und zu befreyen ſuche/ wie dann zu dem Ende die Paſsade zu ergreiffen/
dabey aber auch ſich wohl in acht zu nehmen/ wann man will pasſiren und entkom-
men/ daß nicht Adverſarius (welches/ wann derſelbe auch ſchlimm und behend ſeyn
ſollte/ gewißlich erfolget) einen nicht arreſtiren thue/ oder ſonſt ſein Maitre werde/
als per Exemple, wann Adverſarius die Fauſt niedrig haͤtte/ ſo attaquire man deſſen
Degen in Quart, mit einer Appell von der Klingen/ und halte die Fauſt hoch. Laſ-
ſet ſich aber Adverſarius dardurch nicht ſchroͤcken oder verfuͤhren/ aus ſeinem Lager zu
gehen/ ſo paſſire man nur geſchwinde die Quart uͤbern Arm mit ſeiner Staͤrcke an Ad-
verſarii ſeine Schwaͤche/ und wann dann derſelbige dieſe Paſsade mit der Tertz pariren
thaͤte/ ſo laß man innwendig an die Kling ablauffen/ ſo daß man in Behendigkeit ſeinen
Arm um des Adverſarii ſeinen Arm oder Haͤnde/ ſuche zu winden/ und greiffe ihn
um den Degen herum/ bey ſeinem Arm/ ſtelle ſich alſo dann geſchwinde mit dem rech-
ten Fuß wieder zuruck/ und biethe ſeines Feindes Bruſt die Spitze/ ſonſt kan man
auch ſeinen Feind mit dem lincken unter den rechten Fuß ſchlagen/ und ihn ſo auff die
Erde nieder bringen/ wie geſehen wird bey der Figur 39.
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