Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783."und man könnte da eher dem Juden solche unzünf- Dieser Einwurf ist meiner Einsicht nach, unter Die Beschränkung des Rechts zu arbeiten, wel- che fakturen arbeiten nur solche Unzünftige, deren Ge-
schäft ohnedem nicht zünftig ist. Aber eigentliche unzünftige Weber können auch hier nicht mit zünf- tigen arbeiten. „und man koͤnnte da eher dem Juden ſolche unzuͤnf- Dieſer Einwurf iſt meiner Einſicht nach, unter Die Beſchraͤnkung des Rechts zu arbeiten, wel- che fakturen arbeiten nur ſolche Unzuͤnftige, deren Ge-
ſchaͤft ohnedem nicht zuͤnftig iſt. Aber eigentliche unzuͤnftige Weber koͤnnen auch hier nicht mit zuͤnf- tigen arbeiten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0278" n="270"/> „und man koͤnnte da eher dem Juden ſolche unzuͤnf-<lb/> „tige Manufakturarbeiten verſtatten, ſo wie daſelbſt<lb/> „einige von ihnen freye und Mechaniſche Kuͤnſte<lb/> „ausuͤben.“</p><lb/> <p>Dieſer Einwurf iſt meiner Einſicht nach, unter<lb/> allen von dieſer Claſſe, der wichtigſte; er iſt es um ſo<lb/> mehr, je feſter und tiefer die Hauptſchwierigkeit, auf<lb/> die es hier ankoͤmmt, in der Verfaſſung der meiſten<lb/> unſerer Staaten gegruͤndet iſt und je gewiſſer doch die<lb/> Beſchaͤftigung der Handwerke, nach meiner Mey-<lb/> nung, auf die gewuͤnſchte Umbildung der Juden den<lb/> gluͤcklichſten und baldigſten Einfluß haben wuͤrde.<lb/> Ich will es verſuchen, meine Gedanken uͤber die<lb/> Mittel, die man den beſchriebenen Schwierigkeiten<lb/> entgegenſetzen koͤnnte, zu entwickeln, zweifle aber<lb/> nicht, daß die Erfahrung bald noch ungleich beſſere<lb/> darbieten und die Sache mehr erleichtern werde, als<lb/> man es der Spekulation nach vorausſehen kann,<lb/> wie dieß ſchon oft der Erfolg politiſcher Unterneh-<lb/> mungen der Art geweſen iſt.</p><lb/> <p>Die Beſchraͤnkung des Rechts zu arbeiten, wel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/><note xml:id="note-0278" prev="#note-0277" place="foot" n="*)">fakturen arbeiten nur ſolche Unzuͤnftige, deren Ge-<lb/> ſchaͤft ohnedem nicht zuͤnftig iſt. Aber eigentliche<lb/> unzuͤnftige <hi rendition="#fr">Weber</hi> koͤnnen auch hier nicht mit zuͤnf-<lb/> tigen arbeiten.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [270/0278]
„und man koͤnnte da eher dem Juden ſolche unzuͤnf-
„tige Manufakturarbeiten verſtatten, ſo wie daſelbſt
„einige von ihnen freye und Mechaniſche Kuͤnſte
„ausuͤben.“
Dieſer Einwurf iſt meiner Einſicht nach, unter
allen von dieſer Claſſe, der wichtigſte; er iſt es um ſo
mehr, je feſter und tiefer die Hauptſchwierigkeit, auf
die es hier ankoͤmmt, in der Verfaſſung der meiſten
unſerer Staaten gegruͤndet iſt und je gewiſſer doch die
Beſchaͤftigung der Handwerke, nach meiner Mey-
nung, auf die gewuͤnſchte Umbildung der Juden den
gluͤcklichſten und baldigſten Einfluß haben wuͤrde.
Ich will es verſuchen, meine Gedanken uͤber die
Mittel, die man den beſchriebenen Schwierigkeiten
entgegenſetzen koͤnnte, zu entwickeln, zweifle aber
nicht, daß die Erfahrung bald noch ungleich beſſere
darbieten und die Sache mehr erleichtern werde, als
man es der Spekulation nach vorausſehen kann,
wie dieß ſchon oft der Erfolg politiſcher Unterneh-
mungen der Art geweſen iſt.
Die Beſchraͤnkung des Rechts zu arbeiten, wel-
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*) fakturen arbeiten nur ſolche Unzuͤnftige, deren Ge-
ſchaͤft ohnedem nicht zuͤnftig iſt. Aber eigentliche
unzuͤnftige Weber koͤnnen auch hier nicht mit zuͤnf-
tigen arbeiten.
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