Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.Stände - mit Ausnahme der Parlamentsmitglieder Der Schmutz des politischen Treibens! Wenn die Männer im politischen Leben, da, wo sie Politische Thätigkeit eine Befleckung und Welchen Zweck hat die politische Thätigkeit für die Sie durch die Theilnahme am Staatsleben auf eine Der sehr Ehrenwerthe nimmt also an, daß politische Der Sitz all unserer geistigen Erregungen ist, wie Wäre das der Fall, so würde sich folgerichtig die Stände – mit Ausnahme der Parlamentsmitglieder Der Schmutz des politischen Treibens! Wenn die Männer im politischen Leben, da, wo sie Politische Thätigkeit eine Befleckung und Welchen Zweck hat die politische Thätigkeit für die Sie durch die Theilnahme am Staatsleben auf eine Der sehr Ehrenwerthe nimmt also an, daß politische Der Sitz all unserer geistigen Erregungen ist, wie Wäre das der Fall, so würde sich folgerichtig die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0194" n="186"/> Stände – mit Ausnahme der Parlamentsmitglieder<lb/> natürlich.</p><lb/> <p>Der Schmutz des politischen Treibens!</p><lb/> <p>Wenn die Männer im politischen Leben, da, wo sie<lb/> als Gleichberechtigte, die höchsten Jnteressen der Mensch-<lb/> heit berathend, zusammenkommen, schon so schrecklich<lb/> sind, ach Gott, sollten sie da nicht vielleicht im eigenen<lb/> Hause, wo sie jeglicher Controle der öffentlichen Meinung<lb/> überhoben, unter vier Augen mit ihren sanften Gattinnen<lb/> verkehren, noch schrecklicher sein!</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Politische Thätigkeit eine Befleckung und<lb/> Verunreinigung des Geschlechts</hi>.</p><lb/> <p>Welchen Zweck hat die politische Thätigkeit für die<lb/> Männer?</p><lb/> <p>Sie durch die Theilnahme am Staatsleben auf eine<lb/> höhere Stufe der Civilisation zu erheben, mit einem<lb/> Wort: die Veredlung.</p><lb/> <p>Der sehr Ehrenwerthe nimmt also an, daß politische<lb/> Thätigkeit auf Frauen nicht nur anders wirke, als auf<lb/> Männer, sondern geradezu entgegengesetzt.</p><lb/> <p>Der Sitz all unserer geistigen Erregungen ist, wie<lb/> Physiologen uns lehren, im Gehirn, folglich muß das<lb/> Gehirn der Frau vollkommen verschieden von dem des<lb/> Mannes konstruirt sein.</p><lb/> <p>Wäre das der Fall, so würde sich folgerichtig die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [186/0194]
Stände – mit Ausnahme der Parlamentsmitglieder
natürlich.
Der Schmutz des politischen Treibens!
Wenn die Männer im politischen Leben, da, wo sie
als Gleichberechtigte, die höchsten Jnteressen der Mensch-
heit berathend, zusammenkommen, schon so schrecklich
sind, ach Gott, sollten sie da nicht vielleicht im eigenen
Hause, wo sie jeglicher Controle der öffentlichen Meinung
überhoben, unter vier Augen mit ihren sanften Gattinnen
verkehren, noch schrecklicher sein!
Politische Thätigkeit eine Befleckung und
Verunreinigung des Geschlechts.
Welchen Zweck hat die politische Thätigkeit für die
Männer?
Sie durch die Theilnahme am Staatsleben auf eine
höhere Stufe der Civilisation zu erheben, mit einem
Wort: die Veredlung.
Der sehr Ehrenwerthe nimmt also an, daß politische
Thätigkeit auf Frauen nicht nur anders wirke, als auf
Männer, sondern geradezu entgegengesetzt.
Der Sitz all unserer geistigen Erregungen ist, wie
Physiologen uns lehren, im Gehirn, folglich muß das
Gehirn der Frau vollkommen verschieden von dem des
Mannes konstruirt sein.
Wäre das der Fall, so würde sich folgerichtig die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-07-10T17:06:15Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |