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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.

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spielerinnen bekannt, deren Hauswesen mir stets als ein
vollkommen geordnetes und behagliches erschienen ist.

Die Namen Lebender zu nennen, wäre unschicklich.
Der verstorbenen großen Tragödin Frau Krelinger darf
ich aber hier wohl gedenken.

Jch hatte eine alte Kinderfrau, die fast 40 Jahre
früher bei Frau Krelinger gedient hatte; trotz dieser
langen Zwischenzeit aber war sie noch nicht müde ge-
worden, die Frau als die exemplarischste Hausfrau, die
ihr je vorgekommen, anzugreifen.

"So hat es aber die Krelinger gemacht," war noch
immer ab und zu der Trumpf, den sie mir gegenüber
ausspielte, wenn ich mit einer ihrer Anordnungen nicht
zufrieden war. - Nur ein Bischen zu genau, gar zu genau,
gar zu genau, wäre die Krelinger gewesen, klagte sie.

Wenn irgend eine Berufsthätigkeit absorbirend, zeit-
raubend und nervenaufregend ist, so ist es gewiß die
einer Schauspielerin.

Ebenso kenne ich Malerinnen und Schriftstellerinnen,
in deren Häusern ich viel Comfort und guten Kaffee
genossen, aber wenig Schmutz, Angebranntes, Ungeziefer
und Krakehl angetroffen habe.

Jch wiederhole in Kürze, was ich schon ausgeführt
habe: Die gute Haushaltung hängt nicht von der Zeit

spielerinnen bekannt, deren Hauswesen mir stets als ein
vollkommen geordnetes und behagliches erschienen ist.

Die Namen Lebender zu nennen, wäre unschicklich.
Der verstorbenen großen Tragödin Frau Krelinger darf
ich aber hier wohl gedenken.

Jch hatte eine alte Kinderfrau, die fast 40 Jahre
früher bei Frau Krelinger gedient hatte; trotz dieser
langen Zwischenzeit aber war sie noch nicht müde ge-
worden, die Frau als die exemplarischste Hausfrau, die
ihr je vorgekommen, anzugreifen.

„So hat es aber die Krelinger gemacht,‟ war noch
immer ab und zu der Trumpf, den sie mir gegenüber
ausspielte, wenn ich mit einer ihrer Anordnungen nicht
zufrieden war. – Nur ein Bischen zu genau, gar zu genau,
gar zu genau, wäre die Krelinger gewesen, klagte sie.

Wenn irgend eine Berufsthätigkeit absorbirend, zeit-
raubend und nervenaufregend ist, so ist es gewiß die
einer Schauspielerin.

Ebenso kenne ich Malerinnen und Schriftstellerinnen,
in deren Häusern ich viel Comfort und guten Kaffee
genossen, aber wenig Schmutz, Angebranntes, Ungeziefer
und Krakehl angetroffen habe.

Jch wiederhole in Kürze, was ich schon ausgeführt
habe: Die gute Haushaltung hängt nicht von der Zeit

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[134/0142] spielerinnen bekannt, deren Hauswesen mir stets als ein vollkommen geordnetes und behagliches erschienen ist. Die Namen Lebender zu nennen, wäre unschicklich. Der verstorbenen großen Tragödin Frau Krelinger darf ich aber hier wohl gedenken. Jch hatte eine alte Kinderfrau, die fast 40 Jahre früher bei Frau Krelinger gedient hatte; trotz dieser langen Zwischenzeit aber war sie noch nicht müde ge- worden, die Frau als die exemplarischste Hausfrau, die ihr je vorgekommen, anzugreifen. „So hat es aber die Krelinger gemacht,‟ war noch immer ab und zu der Trumpf, den sie mir gegenüber ausspielte, wenn ich mit einer ihrer Anordnungen nicht zufrieden war. – Nur ein Bischen zu genau, gar zu genau, gar zu genau, wäre die Krelinger gewesen, klagte sie. Wenn irgend eine Berufsthätigkeit absorbirend, zeit- raubend und nervenaufregend ist, so ist es gewiß die einer Schauspielerin. Ebenso kenne ich Malerinnen und Schriftstellerinnen, in deren Häusern ich viel Comfort und guten Kaffee genossen, aber wenig Schmutz, Angebranntes, Ungeziefer und Krakehl angetroffen habe. Jch wiederhole in Kürze, was ich schon ausgeführt habe: Die gute Haushaltung hängt nicht von der Zeit

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/142>, abgerufen am 22.11.2024.