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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Pflaster hin und her gerollet / endlich aber/ weil er noch gelebet/ enthäuptet/ und auffs Rad geleget worden.

Philipp. von Zesen in Beschreibung der Stadt Amsterdam lib. 1. pag. 24. Ernstens Confect Tafel lib. 2. num. 56. pag. 139.

XLIX. Maria Kaysers Maximiliani Gemahlin/ Caroli des streitbaren Hertzogs zu Burgund Tochter/ als sie auff die Jagd reiten wolte/ fiel mit schwangern Leib vom Pferde/ brach den ober Schenckel/ kam erstlich üm das Kind/ hernach gar üms Leben/ Anno 1482. den 16. Martii.

L. Childericus ein junger frecher König in Franckreich war nur dem Jagen / Spielen/ Fressen und Sauffen ergeben/ der ließ einen ehrlichen ansehnlichen Mann Bodilo benamet/ üm geringer Ursachen willen an einem Pfahl binden/ und mit Ruthen schlagen. Derselbe Bodilo suchte auf alle Arth/ Weise und Wege sich an den König zu rächen. Drum als besagter König mit seiner Gemahlin Blüthilden auf die Jagd geritten/ ist er von Bedilone und seinen Helffern angerennt/ und samt der Königin ungeachtet sie grob Schwanger war/ Anno 659. erstochen worden.

Spangenberg d. tr. pag. 43.

LI. Von Kayser Hadriano schreibet Xiphilinus, daß er auf der Jagd fallend/ ein Achselbein zerbrochen/ und einen Schaden am Schenckel genommen/ davon er sein Lebtage gehinckt.

LII. Pfaltz-Graff Friederich in Sachsen/ so in Osterland auf der Burg Schiplitz gewohnet/ ist durch Anstifftung seines ehebrecherischen Weibes/ die eine gebohrne Gräfin von Stade war/ von Graff Ludwigen zu Thüringen/ der dem Pfaltz-Graffen ins Gehege ritte und jagte/ dieser ihm aber bloß zu Pferde nachsetzte/ erstochen worden. Kayser Heinrich der IV. hat auf Anklage des Pfaltz-Grafens Freunde Graff Ludwigen gefangen nehmen und auf das Schloß Gibichenstein an der Saale bringen lassen/ da er aber aus einem hohen Thurm hinab in die Saale gesprungen/ beym Leben blieben und davon kommen/ ist hernach Ludwig der Springer genennet worden.

LIII. Actaeon ist ein statlicher Jäger gewesen/ als der einsmahls von Jagen müde worden/ ist er hinab in ein tief Thal Gargaphia genandt/ gestiegen/ weil es drin gar einen frischen kühlen Quelbrunnen gehabt. Wie

Pflaster hin und her gerollet / endlich aber/ weil er noch gelebet/ enthäuptet/ und auffs Rad geleget worden.

Philipp. von Zesen in Beschreibung der Stadt Amsterdam lib. 1. pag. 24. Ernstens Confect Tafel lib. 2. num. 56. pag. 139.

XLIX. Maria Kaysers Maximiliani Gemahlin/ Caroli des streitbaren Hertzogs zu Burgund Tochter/ als sie auff die Jagd reiten wolte/ fiel mit schwangern Leib vom Pferde/ brach den ober Schenckel/ kam erstlich üm das Kind/ hernach gar üms Leben/ Anno 1482. den 16. Martii.

L. Childericus ein junger frecher König in Franckreich war nur dem Jagen / Spielen/ Fressen und Sauffen ergeben/ der ließ einen ehrlichen ansehnlichen Mann Bodilo benamet/ üm geringer Ursachen willen an einem Pfahl binden/ und mit Ruthen schlagen. Derselbe Bodilo suchte auf alle Arth/ Weise und Wege sich an den König zu rächen. Drum als besagter König mit seiner Gemahlin Blüthilden auf die Jagd geritten/ ist er von Bedilone und seinen Helffern angerennt/ und samt der Königin ungeachtet sie grob Schwanger war/ Anno 659. erstochen worden.

Spangenberg d. tr. pag. 43.

LI. Von Kayser Hadriano schreibet Xiphilinus, daß er auf der Jagd fallend/ ein Achselbein zerbrochen/ und einen Schaden am Schenckel genommen/ davon er sein Lebtage gehinckt.

LII. Pfaltz-Graff Friederich in Sachsen/ so in Osterland auf der Burg Schiplitz gewohnet/ ist durch Anstifftung seines ehebrecherischen Weibes/ die eine gebohrne Gräfin von Stade war/ von Graff Ludwigen zu Thüringen/ der dem Pfaltz-Graffen ins Gehege ritte und jagte/ dieser ihm aber bloß zu Pferde nachsetzte/ erstochen worden. Kayser Heinrich der IV. hat auf Anklage des Pfaltz-Grafens Freunde Graff Ludwigen gefangen nehmen und auf das Schloß Gibichenstein an der Saale bringen lassen/ da er aber aus einem hohen Thurm hinab in die Saale gesprungen/ beym Leben blieben und davon kommen/ ist hernach Ludwig der Springer genennet worden.

LIII. Actaeon ist ein statlicher Jäger gewesen/ als der einsmahls von Jagen müde worden/ ist er hinab in ein tief Thal Gargaphia genandt/ gestiegen/ weil es drin gar einen frischen kühlen Quelbrunnen gehabt. Wie

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Pflaster hin und her gerollet /                      endlich aber/ weil er noch gelebet/ enthäuptet/ und auffs Rad geleget                      worden.</p>
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        <p>XLIX. Maria Kaysers Maximiliani Gemahlin/ Caroli des streitbaren Hertzogs zu                      Burgund Tochter/ als sie auff die Jagd reiten wolte/ fiel mit schwangern Leib                      vom Pferde/ brach den ober Schenckel/ kam erstlich üm das Kind/ hernach gar                      üms Leben/ Anno 1482. den 16. Martii.</p>
        <p>L. Childericus ein junger frecher König in Franckreich war nur dem Jagen /                      Spielen/ Fressen und Sauffen ergeben/ der ließ einen ehrlichen ansehnlichen                      Mann Bodilo benamet/ üm geringer Ursachen willen an einem Pfahl binden/ und                      mit Ruthen schlagen. Derselbe Bodilo suchte auf alle Arth/ Weise und Wege sich                      an den König zu rächen. Drum als besagter König mit seiner Gemahlin Blüthilden                      auf die Jagd geritten/ ist er von Bedilone und seinen Helffern angerennt/ und                      samt der Königin ungeachtet sie grob Schwanger war/ Anno 659. erstochen                      worden.</p>
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        <p>LI. Von Kayser Hadriano schreibet Xiphilinus, daß er auf der Jagd fallend/ ein                      Achselbein zerbrochen/ und einen Schaden am Schenckel genommen/ davon er sein                      Lebtage gehinckt.</p>
        <p>LII. Pfaltz-Graff Friederich in Sachsen/ so in Osterland auf der Burg Schiplitz                      gewohnet/ ist durch Anstifftung seines ehebrecherischen Weibes/ die eine                      gebohrne Gräfin von Stade war/ von Graff Ludwigen zu Thüringen/ der dem                      Pfaltz-Graffen ins Gehege ritte und jagte/ dieser ihm aber bloß zu Pferde                      nachsetzte/ erstochen worden. Kayser Heinrich der IV. hat auf Anklage des                      Pfaltz-Grafens Freunde Graff Ludwigen gefangen nehmen und auf das Schloß                      Gibichenstein an der Saale bringen lassen/ da er aber aus einem hohen Thurm                      hinab in die Saale gesprungen/ beym Leben blieben und davon kommen/ ist                      hernach Ludwig der Springer genennet worden.</p>
        <p>LIII. Actaeon ist ein statlicher Jäger gewesen/ als der einsmahls von Jagen müde                      worden/ ist er hinab in ein tief Thal Gargaphia genandt/ gestiegen/ weil es                      drin gar einen frischen kühlen Quelbrunnen gehabt. Wie
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[487/0497] Pflaster hin und her gerollet / endlich aber/ weil er noch gelebet/ enthäuptet/ und auffs Rad geleget worden. Philipp. von Zesen in Beschreibung der Stadt Amsterdam lib. 1. pag. 24. Ernstens Confect Tafel lib. 2. num. 56. pag. 139. XLIX. Maria Kaysers Maximiliani Gemahlin/ Caroli des streitbaren Hertzogs zu Burgund Tochter/ als sie auff die Jagd reiten wolte/ fiel mit schwangern Leib vom Pferde/ brach den ober Schenckel/ kam erstlich üm das Kind/ hernach gar üms Leben/ Anno 1482. den 16. Martii. L. Childericus ein junger frecher König in Franckreich war nur dem Jagen / Spielen/ Fressen und Sauffen ergeben/ der ließ einen ehrlichen ansehnlichen Mann Bodilo benamet/ üm geringer Ursachen willen an einem Pfahl binden/ und mit Ruthen schlagen. Derselbe Bodilo suchte auf alle Arth/ Weise und Wege sich an den König zu rächen. Drum als besagter König mit seiner Gemahlin Blüthilden auf die Jagd geritten/ ist er von Bedilone und seinen Helffern angerennt/ und samt der Königin ungeachtet sie grob Schwanger war/ Anno 659. erstochen worden. Spangenberg d. tr. pag. 43. LI. Von Kayser Hadriano schreibet Xiphilinus, daß er auf der Jagd fallend/ ein Achselbein zerbrochen/ und einen Schaden am Schenckel genommen/ davon er sein Lebtage gehinckt. LII. Pfaltz-Graff Friederich in Sachsen/ so in Osterland auf der Burg Schiplitz gewohnet/ ist durch Anstifftung seines ehebrecherischen Weibes/ die eine gebohrne Gräfin von Stade war/ von Graff Ludwigen zu Thüringen/ der dem Pfaltz-Graffen ins Gehege ritte und jagte/ dieser ihm aber bloß zu Pferde nachsetzte/ erstochen worden. Kayser Heinrich der IV. hat auf Anklage des Pfaltz-Grafens Freunde Graff Ludwigen gefangen nehmen und auf das Schloß Gibichenstein an der Saale bringen lassen/ da er aber aus einem hohen Thurm hinab in die Saale gesprungen/ beym Leben blieben und davon kommen/ ist hernach Ludwig der Springer genennet worden. LIII. Actaeon ist ein statlicher Jäger gewesen/ als der einsmahls von Jagen müde worden/ ist er hinab in ein tief Thal Gargaphia genandt/ gestiegen/ weil es drin gar einen frischen kühlen Quelbrunnen gehabt. Wie

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/497>, abgerufen am 22.11.2024.