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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Welches auch bey Abstraffung der Vestalischen Nonnen/ wenn sich eine schwängern ließ/ also geschahe.

Coel. Rhodigin. lib. 26. Lect. Antiq. c. 1. in fine.

XIII. Und dieses nahm auch in acht Belteste ein Tyrannischer Herr/ welcher seine Knechte Hungers sterben ließ/ wenn sie aber tod wahren/ Speise und Tranck in grosser Menge bey die Leichen setzen liesse/ damit die Leute meinen möchten / er hätte nichts an sie gesparet.

Joh. Claes part. 1. American. Seeräuber.

XIV. Galbinus ein Priester und Römischer Bürger muste auf Befehl Kaysers Diocletiani im Gefängniß verschmachten/ weil er ein Christe war. Orator, Fortunatus, Felix und Silinus haben dergleichen erfahren müssen.

XV. Anno 1344. ließ Hertzog Boleslaus in Schlesien zur Schweidnitz einen von Adel / ohne Ursach/ gefänglich einziehen/ und Hungers sterben. Als dessen Freundschaff solches Johanni I. Könige in Bohmen klagte/ rückte er mit seinen Krieges-Heer in des Hertzogs Land/ und verwüstete es/ die Stadt Schweidnitz belagerte er/ und ließ die Vorstädte bis an die Stadt-Thore abbrennen/ von dannen zog er nach der Landeshutte und eroberte dieselbe.

Roch in der Neuen Schlesier Chronio. pag. 126.

XVI. Anno 1472. belagerte Hertzog Johannes von Pribus die Stadt Sagan/ und eroberte sie. In dem Schlosse aber alda hielten sich Hertzog Balthasar und sein Bruder noch etliche Tage auf/ endlich ließ der unbarmhertzige Bruder Johannes wieder sein Versprechen/ denselben in einen Thurm werffen/ und Hungers/ auch an Gestanck und zugestossener Kranckheit erbärmlich sterben.

Idem pag. 144.

XVII. Anno 1479. hat Hertzog Johannes von Sagan/ aus Antrieb des Adels/ seinen geheimten Rath Theophilam Bergmannen zu groß-Glogau/ durch welchen alle geheime Sachen gehandelt worden/ den 13. Junii zu Sprotta in Thurm werffen/ und darinnen bis nach den Tag Viti Hunger leiden lassen/ bis er des Nachts vor der Stadt/ in zweyer Personen Gegenwart/ enthauptet werden.

Idem Roch d. Chron. pag. 148.

XVIII. Anno 1488. hat den Tag vor Oculi Hertzog Johannes zu Großglogau dem König Matthiae in Ungern zum Verdruß/ welcher die Stadt bela-

Welches auch bey Abstraffung der Vestalischen Nonnen/ wenn sich eine schwängern ließ/ also geschahe.

Coel. Rhodigin. lib. 26. Lect. Antiq. c. 1. in fine.

XIII. Und dieses nahm auch in acht Belteste ein Tyrannischer Herr/ welcher seine Knechte Hungers sterben ließ/ wenn sie aber tod wahren/ Speise und Tranck in grosser Menge bey die Leichen setzen liesse/ damit die Leute meinen möchten / er hätte nichts an sie gesparet.

Joh. Claes part. 1. American. Seeräuber.

XIV. Galbinus ein Priester und Römischer Bürger muste auf Befehl Kaysers Diocletiani im Gefängniß verschmachten/ weil er ein Christe war. Orator, Fortunatus, Felix und Silinus haben dergleichen erfahren müssen.

XV. Anno 1344. ließ Hertzog Boleslaus in Schlesien zur Schweidnitz einen von Adel / ohne Ursach/ gefänglich einziehen/ und Hungers sterben. Als dessen Freundschaff solches Johanni I. Könige in Bohmen klagte/ rückte er mit seinen Krieges-Heer in des Hertzogs Land/ und verwüstete es/ die Stadt Schweidnitz belagerte er/ und ließ die Vorstädte bis an die Stadt-Thore abbrennen/ von dannen zog er nach der Landeshutte und eroberte dieselbe.

Roch in der Neuen Schlesier Chronio. pag. 126.

XVI. Anno 1472. belagerte Hertzog Johannes von Pribus die Stadt Sagan/ und eroberte sie. In dem Schlosse aber alda hielten sich Hertzog Balthasar und sein Bruder noch etliche Tage auf/ endlich ließ der unbarmhertzige Bruder Johannes wieder sein Versprechen/ denselben in einen Thurm werffen/ und Hungers/ auch an Gestanck und zugestossener Kranckheit erbärmlich sterben.

Idem pag. 144.

XVII. Anno 1479. hat Hertzog Johannes von Sagan/ aus Antrieb des Adels/ seinen geheimten Rath Theophilam Bergmannen zu groß-Glogau/ durch welchen alle geheime Sachen gehandelt worden/ den 13. Junii zu Sprotta in Thurm werffen/ und darinnen bis nach den Tag Viti Hunger leiden lassen/ bis er des Nachts vor der Stadt/ in zweyer Personen Gegenwart/ enthauptet werden.

Idem Roch d. Chron. pag. 148.

XVIII. Anno 1488. hat den Tag vor Oculi Hertzog Johannes zu Großglogau dem König Matthiae in Ungern zum Verdruß/ welcher die Stadt bela-

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        <p>XIII. Und dieses nahm auch in acht Belteste ein Tyrannischer Herr/ welcher seine                      Knechte Hungers sterben ließ/ wenn sie aber tod wahren/ Speise und Tranck in                      grosser Menge bey die Leichen setzen liesse/ damit die Leute meinen möchten /                      er hätte nichts an sie gesparet.</p>
        <p>Joh. Claes part. 1. American. Seeräuber.</p>
        <p>XIV. Galbinus ein Priester und Römischer Bürger muste auf Befehl Kaysers                      Diocletiani im Gefängniß verschmachten/ weil er ein Christe war. Orator,                      Fortunatus, Felix und Silinus haben dergleichen erfahren müssen.</p>
        <p>XV. Anno 1344. ließ Hertzog Boleslaus in Schlesien zur Schweidnitz einen von Adel                     / ohne Ursach/ gefänglich einziehen/ und Hungers sterben. Als dessen                      Freundschaff solches Johanni I. Könige in Bohmen klagte/ rückte er mit seinen                      Krieges-Heer in des Hertzogs Land/ und verwüstete es/ die Stadt Schweidnitz                      belagerte er/ und ließ die Vorstädte bis an die Stadt-Thore abbrennen/ von                      dannen zog er nach der Landeshutte und eroberte dieselbe.</p>
        <p>Roch in der Neuen Schlesier Chronio. pag. 126.</p>
        <p>XVI. Anno 1472. belagerte Hertzog Johannes von Pribus die Stadt Sagan/ und                      eroberte sie. In dem Schlosse aber alda hielten sich Hertzog Balthasar und sein                      Bruder noch etliche Tage auf/ endlich ließ der unbarmhertzige Bruder Johannes                      wieder sein Versprechen/ denselben in einen Thurm werffen/ und Hungers/ auch                      an Gestanck und zugestossener Kranckheit erbärmlich sterben.</p>
        <p>Idem pag. 144.</p>
        <p>XVII. Anno 1479. hat Hertzog Johannes von Sagan/ aus Antrieb des Adels/ seinen                      geheimten Rath Theophilam Bergmannen zu groß-Glogau/ durch welchen alle geheime                      Sachen gehandelt worden/ den 13. Junii zu Sprotta in Thurm werffen/ und                      darinnen bis nach den Tag Viti Hunger leiden lassen/ bis er des Nachts vor der                      Stadt/ in zweyer Personen Gegenwart/ enthauptet werden.</p>
        <p>Idem Roch d. Chron. pag. 148.</p>
        <p>XVIII. Anno 1488. hat den Tag vor Oculi Hertzog Johannes zu Großglogau dem König                      Matthiae in Ungern zum Verdruß/ welcher die Stadt bela-
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[454/0464] Welches auch bey Abstraffung der Vestalischen Nonnen/ wenn sich eine schwängern ließ/ also geschahe. Coel. Rhodigin. lib. 26. Lect. Antiq. c. 1. in fine. XIII. Und dieses nahm auch in acht Belteste ein Tyrannischer Herr/ welcher seine Knechte Hungers sterben ließ/ wenn sie aber tod wahren/ Speise und Tranck in grosser Menge bey die Leichen setzen liesse/ damit die Leute meinen möchten / er hätte nichts an sie gesparet. Joh. Claes part. 1. American. Seeräuber. XIV. Galbinus ein Priester und Römischer Bürger muste auf Befehl Kaysers Diocletiani im Gefängniß verschmachten/ weil er ein Christe war. Orator, Fortunatus, Felix und Silinus haben dergleichen erfahren müssen. XV. Anno 1344. ließ Hertzog Boleslaus in Schlesien zur Schweidnitz einen von Adel / ohne Ursach/ gefänglich einziehen/ und Hungers sterben. Als dessen Freundschaff solches Johanni I. Könige in Bohmen klagte/ rückte er mit seinen Krieges-Heer in des Hertzogs Land/ und verwüstete es/ die Stadt Schweidnitz belagerte er/ und ließ die Vorstädte bis an die Stadt-Thore abbrennen/ von dannen zog er nach der Landeshutte und eroberte dieselbe. Roch in der Neuen Schlesier Chronio. pag. 126. XVI. Anno 1472. belagerte Hertzog Johannes von Pribus die Stadt Sagan/ und eroberte sie. In dem Schlosse aber alda hielten sich Hertzog Balthasar und sein Bruder noch etliche Tage auf/ endlich ließ der unbarmhertzige Bruder Johannes wieder sein Versprechen/ denselben in einen Thurm werffen/ und Hungers/ auch an Gestanck und zugestossener Kranckheit erbärmlich sterben. Idem pag. 144. XVII. Anno 1479. hat Hertzog Johannes von Sagan/ aus Antrieb des Adels/ seinen geheimten Rath Theophilam Bergmannen zu groß-Glogau/ durch welchen alle geheime Sachen gehandelt worden/ den 13. Junii zu Sprotta in Thurm werffen/ und darinnen bis nach den Tag Viti Hunger leiden lassen/ bis er des Nachts vor der Stadt/ in zweyer Personen Gegenwart/ enthauptet werden. Idem Roch d. Chron. pag. 148. XVIII. Anno 1488. hat den Tag vor Oculi Hertzog Johannes zu Großglogau dem König Matthiae in Ungern zum Verdruß/ welcher die Stadt bela-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/464>, abgerufen am 13.06.2024.