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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Zumahl wenn die That nicht völlig beygebracht/ sondern ein und das andere noch ungewiß und zweiffelhafftig wäre/ absonderlich wenn der reus, daß er unschuldig sey/ auf GOtt und sein Gewissen sich beriefe.

Luc. de penna in L. 1. col. 7. v. sed pone C. de desertor. Ant. Gomez. var. resol. tom. 3. c. 13. n. 37. Nicol. Boer. decis. 217. n. 18.

Und schreiben es viele der göttlichen Vorsorge zu/ welche einen solchen Menschen noch länger beym Leben erhalten haben wolte/ und also solch Wunder thue / zumahl wenn es nicht durch Betrug und Arglistigkeit des Scharffrichters geschiehet/ sondern derselbe das Seinige thut. Vid. Zeiler Epist. 28. cent. 3. pag. 257. allwo er ein Exempel eines Hauptmanns Montagnack genannt/ anführet / welcher unschuldiger Weise 3. mahl nach einander aufgehenckt/ der Strick aber allemahl entzwey gebrochen/ und also perdoniret worden.

Drum der Judex sich an denselben nicht weiter vergreiffen/ sondern in solchem Fall die Todes-Straffe erlassen solle.

Vid. Bocer de Furt. c. 3. n. 44. & 45. Boer. d. decis. 217. n. 18. ubi aliqvot ejusmodi miraculo saeliberationis nefert exempla. Alciat. regul. 3. de praesumt. 44. n. 6. Tiraq. de poen. temper. caus. caus. ult. Wesenb. in w. de poenis n. 9. Reusner. decis. 16. concl. 95. lib. 2.

CLXXXIV. Ob nun wohl die erste Meynung/ nach Strenge der Rechte und dem buchstablichen Innhalt der Urthel/ leicht zu behaupten: So ist doch zu rathen / daß man lieber den gelindesten Weg/ wie ohne dem in Poenalibus geschehen soll / gehe/ und den Dieb beym Leben lasse: doch aber des Landes ewig verweise.

Carpzov. d. q. 88. n. 40. 41. 42. & 43. Pingizer qvaest. 7. n. 9. Eilenberg. de jure Carnif. c. 5. §. 4. Bechmann. d. Comm. pag. 143. obs. pr. 26. n. 41.

Fuit enim jam tum morti proximus ejusqve cruciatus semel perpessus est, ut duriusculum Judici benigno videatur eum denuo eo detrudere.

D. Ad. Beyer de Cadav. punit. c. 2. n. 80.

CLXXXV. Ita Cremonae qvidam Marchettus Capriolus laqveo suspensus pluries a Carnifice pedibus calcatus, cum exspirasse crederetur, cecidit

Zumahl wenn die That nicht völlig beygebracht/ sondern ein und das andere noch ungewiß und zweiffelhafftig wäre/ absonderlich wenn der reus, daß er unschuldig sey/ auf GOtt und sein Gewissen sich beriefe.

Luc. de penna in L. 1. col. 7. v. sed pone C. de desertor. Ant. Gomez. var. resol. tom. 3. c. 13. n. 37. Nicol. Boer. decis. 217. n. 18.

Und schreiben es viele der göttlichen Vorsorge zu/ welche einen solchen Menschen noch länger beym Leben erhalten haben wolte/ und also solch Wunder thue / zumahl wenn es nicht durch Betrug und Arglistigkeit des Scharffrichters geschiehet/ sondern derselbe das Seinige thut. Vid. Zeiler Epist. 28. cent. 3. pag. 257. allwo er ein Exempel eines Hauptmanns Montagnack genannt/ anführet / welcher unschuldiger Weise 3. mahl nach einander aufgehenckt/ der Strick aber allemahl entzwey gebrochen/ und also perdoniret worden.

Drum der Judex sich an denselben nicht weiter vergreiffen/ sondern in solchem Fall die Todes-Straffe erlassen solle.

Vid. Bocer de Furt. c. 3. n. 44. & 45. Boer. d. decis. 217. n. 18. ubi aliqvot ejusmodi miraculo saeliberationis nefert exempla. Alciat. regul. 3. de praesumt. 44. n. 6. Tiraq. de poen. temper. caus. caus. ult. Wesenb. in w. de poenis n. 9. Reusner. decis. 16. concl. 95. lib. 2.

CLXXXIV. Ob nun wohl die erste Meynung/ nach Strenge der Rechte und dem buchstablichen Innhalt der Urthel/ leicht zu behaupten: So ist doch zu rathen / daß man lieber den gelindesten Weg/ wie ohne dem in Poenalibus geschehen soll / gehe/ und den Dieb beym Leben lasse: doch aber des Landes ewig verweise.

Carpzov. d. q. 88. n. 40. 41. 42. & 43. Pingizer qvaest. 7. n. 9. Eilenberg. de jure Carnif. c. 5. §. 4. Bechmann. d. Comm. pag. 143. obs. pr. 26. n. 41.

Fuit enim jam tum morti proximus ejusqve cruciatus semel perpessus est, ut duriusculum Judici benigno videatur eum denuo eò detrudere.

D. Ad. Beyer de Cadav. punit. c. 2. n. 80.

CLXXXV. Ita Cremonae qvidam Marchettus Capriolus laqveo suspensus pluries à Carnifice pedibus calcatus, cum exspirasse crederetur, cecidit

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        <p>Zumahl wenn die That nicht völlig beygebracht/ sondern ein und das andere noch                      ungewiß und zweiffelhafftig wäre/ absonderlich wenn der reus, daß er unschuldig                      sey/ auf GOtt und sein Gewissen sich beriefe.</p>
        <l>Luc. de penna in L. 1. col. 7. v. sed pone C. de desertor.</l>
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        <l>Nicol. Boer. decis. 217. n. 18.</l>
        <p>Und schreiben es viele der göttlichen Vorsorge zu/ welche einen solchen Menschen                      noch länger beym Leben erhalten haben wolte/ und also solch Wunder thue /                      zumahl wenn es nicht durch Betrug und Arglistigkeit des Scharffrichters                      geschiehet/ sondern derselbe das Seinige thut. Vid. Zeiler Epist. 28. cent. 3.                      pag. 257. allwo er ein Exempel eines Hauptmanns Montagnack genannt/ anführet /                      welcher unschuldiger Weise 3. mahl nach einander aufgehenckt/ der Strick aber                      allemahl entzwey gebrochen/ und also perdoniret worden.</p>
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        <l>Tiraq. de poen. temper. caus. caus. ult.</l>
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        <p>CLXXXIV. Ob nun wohl die erste Meynung/ nach Strenge der Rechte und dem                      buchstablichen Innhalt der Urthel/ leicht zu behaupten: So ist doch zu rathen /                      daß man lieber den gelindesten Weg/ wie ohne dem in Poenalibus geschehen soll /                      gehe/ und den Dieb beym Leben lasse: doch aber des Landes ewig verweise.</p>
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        <l>Bechmann. d. Comm. pag. 143. obs. pr. 26. n. 41.</l>
        <p>Fuit enim jam tum morti proximus ejusqve cruciatus semel perpessus est, ut                      duriusculum Judici benigno videatur eum denuo eò detrudere.</p>
        <p>D. Ad. Beyer de Cadav. punit. c. 2. n. 80.</p>
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[248/0258] Zumahl wenn die That nicht völlig beygebracht/ sondern ein und das andere noch ungewiß und zweiffelhafftig wäre/ absonderlich wenn der reus, daß er unschuldig sey/ auf GOtt und sein Gewissen sich beriefe. Luc. de penna in L. 1. col. 7. v. sed pone C. de desertor. Ant. Gomez. var. resol. tom. 3. c. 13. n. 37. Nicol. Boer. decis. 217. n. 18. Und schreiben es viele der göttlichen Vorsorge zu/ welche einen solchen Menschen noch länger beym Leben erhalten haben wolte/ und also solch Wunder thue / zumahl wenn es nicht durch Betrug und Arglistigkeit des Scharffrichters geschiehet/ sondern derselbe das Seinige thut. Vid. Zeiler Epist. 28. cent. 3. pag. 257. allwo er ein Exempel eines Hauptmanns Montagnack genannt/ anführet / welcher unschuldiger Weise 3. mahl nach einander aufgehenckt/ der Strick aber allemahl entzwey gebrochen/ und also perdoniret worden. Drum der Judex sich an denselben nicht weiter vergreiffen/ sondern in solchem Fall die Todes-Straffe erlassen solle. Vid. Bocer de Furt. c. 3. n. 44. & 45. Boer. d. decis. 217. n. 18. ubi aliqvot ejusmodi miraculo saeliberationis nefert exempla. Alciat. regul. 3. de praesumt. 44. n. 6. Tiraq. de poen. temper. caus. caus. ult. Wesenb. in w. de poenis n. 9. Reusner. decis. 16. concl. 95. lib. 2. CLXXXIV. Ob nun wohl die erste Meynung/ nach Strenge der Rechte und dem buchstablichen Innhalt der Urthel/ leicht zu behaupten: So ist doch zu rathen / daß man lieber den gelindesten Weg/ wie ohne dem in Poenalibus geschehen soll / gehe/ und den Dieb beym Leben lasse: doch aber des Landes ewig verweise. Carpzov. d. q. 88. n. 40. 41. 42. & 43. Pingizer qvaest. 7. n. 9. Eilenberg. de jure Carnif. c. 5. §. 4. Bechmann. d. Comm. pag. 143. obs. pr. 26. n. 41. Fuit enim jam tum morti proximus ejusqve cruciatus semel perpessus est, ut duriusculum Judici benigno videatur eum denuo eò detrudere. D. Ad. Beyer de Cadav. punit. c. 2. n. 80. CLXXXV. Ita Cremonae qvidam Marchettus Capriolus laqveo suspensus pluries à Carnifice pedibus calcatus, cum exspirasse crederetur, cecidit

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/258>, abgerufen am 25.11.2024.