Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Welches auch bey den Heyden üblich gewesen/ wie aus folgenden Worten Ciceronis in Orat. pro Aul. Caecinna erhellet. Ibi: Exilium non est supplicium, sed profugium, portus[unleserliches Material] supplicii. Nam qui volunt poenam aliquam subterfugere, aut calamitatem, eo solum vertunt, hoc est, locum & sedem mutant. Ita[unleserliches Material] in nulla nostra lege reperietur, apud coeteras civitates maleficium ullum exilio esse mulctatum: Sed cum omnes vincula, neces ignominiaes[unleserliches Material] vitant, quae sunt Legibus constitutae, confugiunt quasi ad arma in exilium. Qui si in civitate Legis vim subire vellent, non prius civitatem, quam vitam amitterent. Et alibi: Quid enim Exsul? Ipsum per se nomen calamitatis, non turpitudinis.

X. Nach dem Gesetzen derer zu Menphis, muste auch derjenige/ so einen unversehens erschlug/ und tödtete/ ins Elend zu den Gymnosophisten reisen / und nicht eher wieder ins Vaterland kommen/ biß ihn dieselbe absolviret hatten / welche den Thäter so lange auf den ungeheuren Gebürge herum terminiren liessen / biß sie ihm endlich/ aus grossen Mitleiden/ von solchen Todschlag loßsprachen.

Philostrat. lib. 6. de vita Apollon.

XI. Apud Graecos fortuiti casus voluntario Exilio quoque damnabantur.

Xenophon. lib. 4. de Cyri minoris expedit. Homer. Iliae 2. L. aut facta § eventus. ff. de poenis.

Conon der Athenienser Heerführer/ als er von Lysandro. der Lacedaemonier Admiral, in einer See-Schlacht überwunden wurde/ erwehlete aus Unmuth selbst das Elend/ und zohe in Cyprum, zu dem Persichen Könige Artaxerxem,

Livius, lib. 69.

Protagoras Abderites, Menandri Sohn/ und Democriti Zuhörer/ als er von den Atheniensern beschuldiget wurde/ daß er der Perser Magiam gelernet/ ist freywillib ins Elend gegangen. L. Apulejus Saturnius, tribunus plebis bey den Römern/ als er merckte/ daß er ob legem agrariam, aliasque factiones verhast war/ ist von sich selber in die Insel Rhodis gezogen.

Petr. Greg. Tholos. lib. 31. Syntagm. Jur. Univ. c. 6. n. 12.

Cornelius Spicio nachdem er Hannibalem geschlagen/ und Carthaginem gedemütiget / hatte den Lobreichen Zunahmen davon gebracht/ daß er Africanus [der Uberwinder Africae] genant wurde/ sich auch treflich um die Stadt um das Volck zu Rom verdient gemacht/ daß zu der Zeit seines glei-

Welches auch bey den Heyden üblich gewesen/ wie aus folgenden Worten Ciceronis in Orat. pro Aul. Caecinna erhellet. Ibi: Exilium non est supplicium, sed profugium, portus[unleserliches Material] supplicii. Nam qui volunt poenam aliquam subterfugere, aut calamitatem, eò solum vertunt, hoc est, locum & sedem mutant. Ita[unleserliches Material] in nulla nostra lege reperietur, apud coeteras civitates maleficium ullum exilio esse mulctatum: Sed cùm omnes vincula, neces ignominiaes[unleserliches Material] vitant, quae sunt Legibus constitutae, confugiunt quasi ad arma in exilium. Qui si in civitate Legis vim subire vellent, non prius civitatem, quam vitam amitterent. Et alibi: Quid enim Exsul? Ipsum per se nomen calamitatis, non turpitudinis.

X. Nach dem Gesetzen derer zu Menphis, muste auch derjenige/ so einen unversehens erschlug/ und tödtete/ ins Elend zu den Gymnosophisten reisen / und nicht eher wieder ins Vaterland kommen/ biß ihn dieselbe absolviret hatten / welche den Thäter so lange auf den ungeheuren Gebürge herum terminiren liessen / biß sie ihm endlich/ aus grossen Mitleiden/ von solchen Todschlag loßsprachen.

Philostrat. lib. 6. de vita Apollon.

XI. Apud Graecos fortuiti casus voluntario Exilio quoque damnabantur.

Xenophon. lib. 4. de Cyri minoris expedit. Homer. Iliae 2. L. aut facta § eventus. ff. de poenis.

Conon der Athenienser Heerführer/ als er von Lysandro. der Lacedaemonier Admiral, in einer See-Schlacht überwunden wurde/ erwehlete aus Unmuth selbst das Elend/ und zohe in Cyprum, zu dem Persichen Könige Artaxerxem,

Livius, lib. 69.

Protagoras Abderites, Menandri Sohn/ und Democriti Zuhörer/ als er von den Atheniensern beschuldiget wurde/ daß er der Perser Magiam gelernet/ ist freywillib ins Elend gegangen. L. Apulejus Saturnius, tribunus plebis bey den Römern/ als er merckte/ daß er ob legem agrariam, aliasque factiones verhast war/ ist von sich selber in die Insel Rhodis gezogen.

Petr. Greg. Tholos. lib. 31. Syntagm. Jur. Univ. c. 6. n. 12.

Cornelius Spicio nachdem er Hannibalem geschlagen/ und Carthaginem gedemütiget / hatte den Lobreichen Zunahmen davon gebracht/ daß er Africanus [der Uberwinder Africae] genant wurde/ sich auch treflich um die Stadt um das Volck zu Rom verdient gemacht/ daß zu der Zeit seines glei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0782" n="766"/>
        <p>Welches auch bey den Heyden üblich gewesen/ wie aus folgenden Worten Ciceronis                      in Orat. pro Aul. Caecinna erhellet. Ibi: Exilium non est supplicium, sed                      profugium, portus<gap reason="illegible"/> supplicii. Nam qui volunt poenam aliquam subterfugere, aut                      calamitatem, eò solum vertunt, hoc est, locum &amp; sedem mutant. Ita<gap reason="illegible"/> in                      nulla nostra lege reperietur, apud coeteras civitates maleficium ullum exilio                      esse mulctatum: Sed cùm omnes vincula, neces ignominiaes<gap reason="illegible"/> vitant, quae sunt                      Legibus constitutae, confugiunt quasi ad arma in exilium. Qui si in civitate                      Legis vim subire vellent, non prius civitatem, quam vitam amitterent. Et alibi:                      Quid enim Exsul? Ipsum per se nomen calamitatis, non turpitudinis.</p>
        <p>X. Nach dem Gesetzen derer zu Menphis, muste auch derjenige/ so einen                      unversehens erschlug/ und tödtete/ ins Elend zu den Gymnosophisten reisen /                      und nicht eher wieder ins Vaterland kommen/ biß ihn dieselbe absolviret hatten                     / welche den Thäter so lange auf den ungeheuren Gebürge herum terminiren liessen                     / biß sie ihm endlich/ aus grossen Mitleiden/ von solchen Todschlag                      loßsprachen.</p>
        <p>Philostrat. lib. 6. de vita Apollon.</p>
        <p>XI. Apud Graecos fortuiti casus voluntario Exilio quoque damnabantur.</p>
        <p>Xenophon. lib. 4. de Cyri minoris expedit. Homer. Iliae 2. L. aut facta §                      eventus. ff. de poenis.</p>
        <p>Conon der Athenienser Heerführer/ als er von Lysandro. der Lacedaemonier                      Admiral, in einer See-Schlacht überwunden wurde/ erwehlete aus Unmuth selbst                      das Elend/ und zohe in Cyprum, zu dem Persichen Könige Artaxerxem,</p>
        <p>Livius, lib. 69.</p>
        <p>Protagoras Abderites, Menandri Sohn/ und Democriti Zuhörer/ als er von den                      Atheniensern beschuldiget wurde/ daß er der Perser Magiam gelernet/ ist                      freywillib ins Elend gegangen. L. Apulejus Saturnius, tribunus plebis bey den                      Römern/ als er merckte/ daß er ob legem agrariam, aliasque factiones verhast                      war/ ist von sich selber in die Insel Rhodis gezogen.</p>
        <p>Petr. Greg. Tholos. lib. 31. Syntagm. Jur. Univ. c. 6. n. 12.</p>
        <p>Cornelius Spicio nachdem er Hannibalem geschlagen/ und Carthaginem gedemütiget /                      hatte den Lobreichen Zunahmen davon gebracht/ daß er Africanus [der Uberwinder                      Africae] genant wurde/ sich auch treflich um die Stadt um das Volck zu Rom                      verdient gemacht/ daß zu der Zeit seines glei-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[766/0782] Welches auch bey den Heyden üblich gewesen/ wie aus folgenden Worten Ciceronis in Orat. pro Aul. Caecinna erhellet. Ibi: Exilium non est supplicium, sed profugium, portus_ supplicii. Nam qui volunt poenam aliquam subterfugere, aut calamitatem, eò solum vertunt, hoc est, locum & sedem mutant. Ita_ in nulla nostra lege reperietur, apud coeteras civitates maleficium ullum exilio esse mulctatum: Sed cùm omnes vincula, neces ignominiaes_ vitant, quae sunt Legibus constitutae, confugiunt quasi ad arma in exilium. Qui si in civitate Legis vim subire vellent, non prius civitatem, quam vitam amitterent. Et alibi: Quid enim Exsul? Ipsum per se nomen calamitatis, non turpitudinis. X. Nach dem Gesetzen derer zu Menphis, muste auch derjenige/ so einen unversehens erschlug/ und tödtete/ ins Elend zu den Gymnosophisten reisen / und nicht eher wieder ins Vaterland kommen/ biß ihn dieselbe absolviret hatten / welche den Thäter so lange auf den ungeheuren Gebürge herum terminiren liessen / biß sie ihm endlich/ aus grossen Mitleiden/ von solchen Todschlag loßsprachen. Philostrat. lib. 6. de vita Apollon. XI. Apud Graecos fortuiti casus voluntario Exilio quoque damnabantur. Xenophon. lib. 4. de Cyri minoris expedit. Homer. Iliae 2. L. aut facta § eventus. ff. de poenis. Conon der Athenienser Heerführer/ als er von Lysandro. der Lacedaemonier Admiral, in einer See-Schlacht überwunden wurde/ erwehlete aus Unmuth selbst das Elend/ und zohe in Cyprum, zu dem Persichen Könige Artaxerxem, Livius, lib. 69. Protagoras Abderites, Menandri Sohn/ und Democriti Zuhörer/ als er von den Atheniensern beschuldiget wurde/ daß er der Perser Magiam gelernet/ ist freywillib ins Elend gegangen. L. Apulejus Saturnius, tribunus plebis bey den Römern/ als er merckte/ daß er ob legem agrariam, aliasque factiones verhast war/ ist von sich selber in die Insel Rhodis gezogen. Petr. Greg. Tholos. lib. 31. Syntagm. Jur. Univ. c. 6. n. 12. Cornelius Spicio nachdem er Hannibalem geschlagen/ und Carthaginem gedemütiget / hatte den Lobreichen Zunahmen davon gebracht/ daß er Africanus [der Uberwinder Africae] genant wurde/ sich auch treflich um die Stadt um das Volck zu Rom verdient gemacht/ daß zu der Zeit seines glei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/782
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 766. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/782>, abgerufen am 22.11.2024.