Welche letztere Coercitio ad merum Imperium gehöret.
Schneidewin in Epitom. Feud. part. 2. tit. quae res in Feudum dari &c. n. 7.
IV. Baldus, in tract. de Carcere n. 2. welchen doch andere dem Bartolo zulegen / beschreibet das Gefängnis ziemlich hart/ nemlich: Carcer est locus publicus, securus, horribilis, repertus non ad poenam, sed ad facinorosorum custodiam. Welches aber eher vom Straff - Gefängnis/ als einer Custodie auszulegen. Daniel Clasen, in comment. ad art. 1. Const. Crim. Caroli V. pag. 78. setzet eine viel bessere/ ibi: Carcer est locus publicus, eum in finem inventus, ut ibi delinquentes custodiri & haberi possint, ad sistendos eos in judicio & poenam promeritam in illis exequendam.
add.
Georg Biccius. in Aureis, sect. 5. thes. 184. in fin.
V. Lucretius nennet das Gefängniß Sceleris Luelam.
Böckel. disquis. crim. 9 §. 3. pag. 267.
Cicero aber/ 2. in Catilinam oratione, vindicem nefariorum & manifestorum scelerum. Bey welchen Orth Petrus Faber, lib. 2. Semestrium c. 7. pag. m. 94. anmercket/ daß allda per carcerem poena laquei verstanden werde/ weil/ wie drunten folgen wird/ die Römer die Ubelthäter nicht öffentlich/ sondern im Gefängnis stranguliren ließen.
VI. Die Arthen der Gefängnisse sind unterschiedlich: Denn da ist erstlich Carcer PUBLICUS, ein solcher verwahrter Orth/ darein die Obrigkeit die Verbrecher setzen und beystecken lässet.
Dn. Stryke, d. disp. c. 1. n. 4.
Derselbe ist nun temporalis auf eine gewisse Zeit/ oder perpetuus ewig/ oder so lange der Mensch lebet. Temporalis ist zweyerley/ Custodiae und Poenae. Carcer Custodiae ist ein solcher Orth oder beschlossen Gemach/ darinnen der Delinquent, oder auch ein Schuldener sicher verwahret und behalten wird/ doch daß er darinnen an seinen Leibe keinen Schaden/ Pein oder Straffe leide.
Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. Syntagm- Jur. Univ. c. 33. n. 6. Bicci-
Welche letztere Coercitio ad merum Imperium gehöret.
Schneidewin in Epitom. Feud. part. 2. tit. quae res in Feudum dari &c. n. 7.
IV. Baldus, in tract. de Carcere n. 2. welchen doch andere dem Bartolo zulegen / beschreibet das Gefängnis ziemlich hart/ nemlich: Carcer est locus publicus, securus, horribilis, repertus non ad poenam, sed ad facinorosorum custodiam. Welches aber eher vom Straff - Gefängnis/ als einer Custodie auszulegen. Daniel Clasen, in comment. ad art. 1. Const. Crim. Caroli V. pag. 78. setzet eine viel bessere/ ibi: Carcer est locus publicus, eum in finem inventus, ut ibi delinquentes custodiri & haberi possint, ad sistendos eos in judicio & poenam promeritam in illis exequendam.
add.
Georg Biccius. in Aureis, sect. 5. thes. 184. in fin.
V. Lucretius nennet das Gefängniß Sceleris Luelam.
Böckel. disquis. crim. 9 §. 3. pag. 267.
Cicero aber/ 2. in Catilinam oratione, vindicem nefariorum & manifestorum scelerum. Bey welchen Orth Petrus Faber, lib. 2. Semestrium c. 7. pag. m. 94. anmercket/ daß allda per carcerem poena laquei verstanden werde/ weil/ wie drunten folgen wird/ die Römer die Ubelthäter nicht öffentlich/ sondern im Gefängnis stranguliren ließen.
VI. Die Arthen der Gefängnisse sind unterschiedlich: Denn da ist erstlich Carcer PUBLICUS, ein solcher verwahrter Orth/ darein die Obrigkeit die Verbrecher setzen und beystecken lässet.
Dn. Stryke, d. disp. c. 1. n. 4.
Derselbe ist nun temporalis auf eine gewisse Zeit/ oder perpetuus ewig/ oder so lange der Mensch lebet. Temporalis ist zweyerley/ Custodiae und Poenae. Carcer Custodiae ist ein solcher Orth oder beschlossen Gemach/ darinnen der Delinquent, oder auch ein Schuldener sicher verwahret und behalten wird/ doch daß er darinnen an seinen Leibe keinen Schaden/ Pein oder Straffe leide.
Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. Syntagm- Jur. Univ. c. 33. n. 6. Bicci-
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Welche letztere Coercitio ad merum Imperium gehöret.
Schneidewin in Epitom. Feud. part. 2. tit. quae res in Feudum dari &c. n. 7.
IV. Baldus, in tract. de Carcere n. 2. welchen doch andere dem Bartolo zulegen / beschreibet das Gefängnis ziemlich hart/ nemlich: Carcer est locus publicus, securus, horribilis, repertus non ad poenam, sed ad facinorosorum custodiam. Welches aber eher vom Straff - Gefängnis/ als einer Custodie auszulegen. Daniel Clasen, in comment. ad art. 1. Const. Crim. Caroli V. pag. 78. setzet eine viel bessere/ ibi: Carcer est locus publicus, eum in finem inventus, ut ibi delinquentes custodiri & haberi possint, ad sistendos eos in judicio & poenam promeritam in illis exequendam.
add.
Georg Biccius. in Aureis, sect. 5. thes. 184. in fin.
V. Lucretius nennet das Gefängniß Sceleris Luelam.
Böckel. disquis. crim. 9 §. 3. pag. 267.
Cicero aber/ 2. in Catilinam oratione, vindicem nefariorum & manifestorum scelerum. Bey welchen Orth Petrus Faber, lib. 2. Semestrium c. 7. pag. m. 94. anmercket/ daß allda per carcerem poena laquei verstanden werde/ weil/ wie drunten folgen wird/ die Römer die Ubelthäter nicht öffentlich/ sondern im Gefängnis stranguliren ließen.
VI. Die Arthen der Gefängnisse sind unterschiedlich: Denn da ist erstlich Carcer PUBLICUS, ein solcher verwahrter Orth/ darein die Obrigkeit die Verbrecher setzen und beystecken lässet.
Dn. Stryke, d. disp. c. 1. n. 4.
Derselbe ist nun temporalis auf eine gewisse Zeit/ oder perpetuus ewig/ oder so lange der Mensch lebet. Temporalis ist zweyerley/ Custodiae und Poenae. Carcer Custodiae ist ein solcher Orth oder beschlossen Gemach/ darinnen der Delinquent, oder auch ein Schuldener sicher verwahret und behalten wird/ doch daß er darinnen an seinen Leibe keinen Schaden/ Pein oder Straffe leide.
Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. Syntagm- Jur. Univ. c. 33. n. 6. Bicci-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/641>, abgerufen am 23.11.2024.
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