Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

nachfolgen/ auch gleichsam von Jugend auf darzu erzogen/ gewöhnet und angeführet werden/ und Lust bekommen/ da es denn dem gemeinen Sprüchwort noch heisset:

Mali corvi malum ovum!

Wie der Vogel ist/ so leget er Eyer!

Et ex improbo patre proficistur improbus filius.

Erasm. in Adag. Chiliad. 1. cent. 9. adag. 25.

und wie Seneca in Hippolito setzet:

Redit ad Autores genus,

Stirpemque primam degener sanguis refert.

Item,

Saepe solet similis filius esse patri,

Gl. in c. si 15. 2. verb. defectu fil. presbit. n. 6.

Wiewohl dieses nicht allemahl zutrifft; So thun solche Eltern wohl/ wann sie die Kinder beyzeiten zu etwas anders erziehen/ und lerne lassen/ so nicht zünftig / als Bauren- und andere Hand-Arbeit.

Philip Zorer, im andern Theil seines Rechtl. Bedenckens Quaest. 18. n. 4064. & seqq.

XLVII. In der Churfurstl. Sächß. Policey Ordnung aber Anno 1661. tit. 21. part. 4. §. 4. per tot. fol. 138. stehet expresse daß der Ambts-Frohnen/ Stadt- und Land-Knechte Kinder/ zu folge des Heil. Reichs verbesserten Policey-Ordnung de Anno 1677. bey allen und jeden Handwercken/ wenn sie ehrliche Geburth darthun können/ und sich sonsten ehrlich verhalten/ unweigerlich auf und angenommen / am allerwenigsten aber die Richter und Gerichts-Personen/ die bey denen vom Adel und Ritter-Gütheru auf dem Lande das beystecken verrichten müssen/ oder ihre Kinder von ehrlichen Handwercks-Zünften deßwegen ausgeschlossen/ auch da ein oder das andere Handwerck dergleichen sich unterstehen würde/ sie unter diesen Vorwand von denen Innungen auszustossen/ oder darein nicht zu recipiren, wider dieselben/ als nicht minder wieder diejenigen/ die sie deßhalber vor unehrlich halten wollen/ von dem Magistrat jedes Orts mit Geld oder Gefängnis-Straffe/ nach Befindung/ unnachläßig verfahren werden solie.

XLVIII. Derowegen können sich alle diejenige Personen/ so denen Gerichten /

nachfolgen/ auch gleichsam von Jugend auf darzu erzogen/ gewöhnet und angeführet werden/ und Lust bekommen/ da es denn dem gemeinen Sprüchwort noch heisset:

Mali corvi malum ovum!

Wie der Vogel ist/ so leget er Eyer!

Et ex improbo patre proficistur improbus filius.

Erasm. in Adag. Chiliad. 1. cent. 9. adag. 25.

und wie Seneca in Hippolito setzet:

Redit ad Autores genus,

Stirpemque primam degener sanguis refert.

Item,

Saepè solet similis filius esse patri,

Gl. in c. si 15. 2. verb. defectu fil. presbit. n. 6.

Wiewohl dieses nicht allemahl zutrifft; So thun solche Eltern wohl/ wann sie die Kinder beyzeiten zu etwas anders erziehen/ und lerne lassen/ so nicht zünftig / als Bauren- und andere Hand-Arbeit.

Philip Zorer, im andern Theil seines Rechtl. Bedenckens Quaest. 18. n. 4064. & seqq.

XLVII. In der Churfurstl. Sächß. Policey Ordnung aber Anno 1661. tit. 21. part. 4. §. 4. per tot. fol. 138. stehet expressè daß der Ambts-Frohnen/ Stadt- und Land-Knechte Kinder/ zu folge des Heil. Reichs verbesserten Policey-Ordnung de Anno 1677. bey allen und jeden Handwercken/ wenn sie ehrliche Geburth darthun können/ und sich sonsten ehrlich verhalten/ unweigerlich auf und angenommen / am allerwenigsten aber die Richter und Gerichts-Personen/ die bey denen vom Adel und Ritter-Gütheru auf dem Lande das beystecken verrichten müssen/ oder ihre Kinder von ehrlichen Handwercks-Zünften deßwegen ausgeschlossen/ auch da ein oder das andere Handwerck dergleichen sich unterstehen würde/ sie unter diesen Vorwand von denen Innungen auszustossen/ oder darein nicht zu recipiren, wider dieselben/ als nicht minder wieder diejenigen/ die sie deßhalber vor unehrlich halten wollen/ von dem Magistrat jedes Orts mit Geld oder Gefängnis-Straffe/ nach Befindung/ unnachläßig verfahren werden solie.

XLVIII. Derowegen können sich alle diejenige Personen/ so denen Gerichten /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0542" n="526"/>
nachfolgen/ auch gleichsam von Jugend auf darzu erzogen/ gewöhnet                      und angeführet werden/ und Lust bekommen/ da es denn dem gemeinen Sprüchwort                      noch heisset:</p>
        <p>Mali corvi malum ovum!</p>
        <p>Wie der Vogel ist/ so leget er Eyer!</p>
        <p>Et ex improbo patre proficistur improbus filius.</p>
        <p>Erasm. in Adag. Chiliad. 1. cent. 9. adag. 25.</p>
        <p>und wie Seneca in Hippolito setzet:</p>
        <p>Redit ad Autores genus,</p>
        <p>Stirpemque primam degener sanguis refert.</p>
        <p>Item,</p>
        <p>Saepè solet similis filius esse patri,</p>
        <p>Gl. in c. si 15. 2. verb. defectu fil. presbit. n. 6.</p>
        <p>Wiewohl dieses nicht allemahl zutrifft; So thun solche Eltern wohl/ wann sie die                      Kinder beyzeiten zu etwas anders erziehen/ und lerne lassen/ so nicht zünftig                     / als Bauren- und andere Hand-Arbeit.</p>
        <p>Philip Zorer, im andern Theil seines Rechtl. Bedenckens Quaest. 18. n. 4064.                      &amp; seqq.</p>
        <p>XLVII. In der Churfurstl. Sächß. Policey Ordnung aber Anno 1661. tit. 21. part.                      4. §. 4. per tot. fol. 138. stehet expressè daß der Ambts-Frohnen/ Stadt- und                      Land-Knechte Kinder/ zu folge des Heil. Reichs verbesserten Policey-Ordnung de                      Anno 1677. bey allen und jeden Handwercken/ wenn sie ehrliche Geburth darthun                      können/ und sich sonsten ehrlich verhalten/ unweigerlich auf und angenommen /                      am allerwenigsten aber die Richter und Gerichts-Personen/ die bey denen vom                      Adel und Ritter-Gütheru auf dem Lande das beystecken verrichten müssen/ oder                      ihre Kinder von ehrlichen Handwercks-Zünften deßwegen ausgeschlossen/ auch da                      ein oder das andere Handwerck dergleichen sich unterstehen würde/ sie unter                      diesen Vorwand von denen Innungen auszustossen/ oder darein nicht zu recipiren,                      wider dieselben/ als nicht minder wieder diejenigen/ die sie deßhalber vor                      unehrlich halten wollen/ von dem Magistrat jedes Orts mit Geld oder                      Gefängnis-Straffe/ nach Befindung/ unnachläßig verfahren werden solie.</p>
        <p>XLVIII. Derowegen können sich alle diejenige Personen/ so denen Gerichten /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[526/0542] nachfolgen/ auch gleichsam von Jugend auf darzu erzogen/ gewöhnet und angeführet werden/ und Lust bekommen/ da es denn dem gemeinen Sprüchwort noch heisset: Mali corvi malum ovum! Wie der Vogel ist/ so leget er Eyer! Et ex improbo patre proficistur improbus filius. Erasm. in Adag. Chiliad. 1. cent. 9. adag. 25. und wie Seneca in Hippolito setzet: Redit ad Autores genus, Stirpemque primam degener sanguis refert. Item, Saepè solet similis filius esse patri, Gl. in c. si 15. 2. verb. defectu fil. presbit. n. 6. Wiewohl dieses nicht allemahl zutrifft; So thun solche Eltern wohl/ wann sie die Kinder beyzeiten zu etwas anders erziehen/ und lerne lassen/ so nicht zünftig / als Bauren- und andere Hand-Arbeit. Philip Zorer, im andern Theil seines Rechtl. Bedenckens Quaest. 18. n. 4064. & seqq. XLVII. In der Churfurstl. Sächß. Policey Ordnung aber Anno 1661. tit. 21. part. 4. §. 4. per tot. fol. 138. stehet expressè daß der Ambts-Frohnen/ Stadt- und Land-Knechte Kinder/ zu folge des Heil. Reichs verbesserten Policey-Ordnung de Anno 1677. bey allen und jeden Handwercken/ wenn sie ehrliche Geburth darthun können/ und sich sonsten ehrlich verhalten/ unweigerlich auf und angenommen / am allerwenigsten aber die Richter und Gerichts-Personen/ die bey denen vom Adel und Ritter-Gütheru auf dem Lande das beystecken verrichten müssen/ oder ihre Kinder von ehrlichen Handwercks-Zünften deßwegen ausgeschlossen/ auch da ein oder das andere Handwerck dergleichen sich unterstehen würde/ sie unter diesen Vorwand von denen Innungen auszustossen/ oder darein nicht zu recipiren, wider dieselben/ als nicht minder wieder diejenigen/ die sie deßhalber vor unehrlich halten wollen/ von dem Magistrat jedes Orts mit Geld oder Gefängnis-Straffe/ nach Befindung/ unnachläßig verfahren werden solie. XLVIII. Derowegen können sich alle diejenige Personen/ so denen Gerichten /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/542
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/542>, abgerufen am 21.11.2024.