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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Juxta Ordin. Notarior. Maximiliani Imperatoris, Coloniae Anno 1512. conditam §. fürter so befehlen wir/ daß ein jeder Notarius in alle Wege geflissen seyn sol/ zu haben/ und mit höchsten Fleiß zuverwahren / auch nach ihm zuverlasse ein Protocoll, darin alle und jede Handlung/ von ihm ergangen/ dazu er gebethen wird/ von ihm selbst beschrieben.

XXXII. Wenn aber ein Notarius vorgäbe/ er hätte sein Protocoll verlohren/ wird ihm nicht geglaubet/ er könte denn solches erweisen.

Farinac. Quaest. 154. n. 40.

Conservatio enim Protocolli pertinet ad officium Notarii, hinc idem amisisse non praesumitur, nisi probaverit. Ja/ wenn er auch schon schweren wolte/ wird ihm nicht geglaubet.

Cephal. lib. 2. cons. 170. n. 6.

& alii allegati a Farinaceo, d. Quaest. 154. n. 40.

Sondern man kan ihn mit der Tortur angreiffen/ wie

Covarruv. Pract. Quaest. Tom. 2. cap. 3. in fin.

will; allein wenn der Notarius ein ehrlicher/ gewissenhaffter Mann/ und von guter renommee, auch kein gnugsamer Verdacht verhanden ist/ daß er das Protocoll arglistiger Weiser vorenthalte/ hat der Reinigungs Eyd stat/ per ea, quae tradit

Carpzov. Proc. tit. 14. art. 4. n. 66.

Nam & in aliorum Instrumentorum editione hoc juramentum obtinet.

per l. ult. §. sed si quis juret C. de fide Instrum.

Nec ad torturam, nisi in gravissimis causis, deveniri solet.

XXXIII. Ferner kan der Judex nichts mit Bestand dem Protocoll des Gerichts-Actuarii oder Notarii vor sich einverleiben/ oder hinbey schreiben.

Berlich. concl. 8. n. 48. ibi[unleserliches Material] alleg. DD.

Nam judex hoc modo egreditur sui officii limites, & hinc fidem non meretur, etiamsi esset Notarius publicus.

Trescho, de jure. Protocolli, c. 5. n. 49.

Es sey dan an einem Orth es also eingeführet/ wie droben gemeldet.

XXXIV. Also/ was extraordinarie bey den Gerichten forfält/ soll der Actuarius eher nicht registriren, es befühle es ihm dann der Richter. Actuarius enim totus dependet a Judice.

Juxta Ordin. Notarior. Maximiliani Imperatoris, Coloniae Anno 1512. conditam §. fürter so befehlen wir/ daß ein jeder Notarius in alle Wege geflissen seyn sol/ zu haben/ und mit höchsten Fleiß zuverwahren / auch nach ihm zuverlasse ein Protocoll, darin alle und jede Handlung/ von ihm ergangen/ dazu er gebethen wird/ von ihm selbst beschrieben.

XXXII. Wenn aber ein Notarius vorgäbe/ er hätte sein Protocoll verlohren/ wird ihm nicht geglaubet/ er könte denn solches erweisen.

Farinac. Quaest. 154. n. 40.

Conservatio enim Protocolli pertinet ad officium Notarii, hinc idem amisisse non praesumitur, nisi probaverit. Ja/ wenn er auch schon schweren wolte/ wird ihm nicht geglaubet.

Cephal. lib. 2. cons. 170. n. 6.

& alii allegati à Farinaceo, d. Quaest. 154. n. 40.

Sondern man kan ihn mit der Tortur angreiffen/ wie

Covarruv. Pract. Quaest. Tom. 2. cap. 3. in fin.

will; allein wenn der Notarius ein ehrlicher/ gewissenhaffter Mann/ und von guter renommèe, auch kein gnugsamer Verdacht verhanden ist/ daß er das Protocoll arglistiger Weiser vorenthalte/ hat der Reinigungs Eyd stat/ per ea, quae tradit

Carpzov. Proc. tit. 14. art. 4. n. 66.

Nam & in aliorum Instrumentorum editione hoc juramentum obtinet.

per l. ult. §. sed si quis juret C. de fide Instrum.

Nec ad torturam, nisi in gravissimis causis, deveniri solet.

XXXIII. Ferner kan der Judex nichts mit Bestand dem Protocoll des Gerichts-Actuarii oder Notarii vor sich einverleiben/ oder hinbey schreiben.

Berlich. concl. 8. n. 48. ibi[unleserliches Material] alleg. DD.

Nam judex hoc modo egreditur sui officii limites, & hinc fidem non meretur, etiamsi esset Notarius publicus.

Trescho, de jure. Protocolli, c. 5. n. 49.

Es sey dan an einem Orth es also eingeführet/ wie droben gemeldet.

XXXIV. Also/ was extraordinariè bey den Gerichten forfält/ soll der Actuarius eher nicht registriren, es befühle es ihm dann der Richter. Actuarius enim totus dependet à Judice.

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Juxta Ordin. Notarior. Maximiliani Imperatoris,                      Coloniae Anno 1512. conditam §. fürter so befehlen wir/ daß ein jeder Notarius                      in alle Wege geflissen seyn sol/ zu haben/ und mit höchsten Fleiß zuverwahren                     / auch nach ihm zuverlasse ein Protocoll, darin alle und jede Handlung/ von ihm                      ergangen/ dazu er gebethen wird/ von ihm selbst beschrieben.</p>
        <p>XXXII. Wenn aber ein Notarius vorgäbe/ er hätte sein Protocoll verlohren/ wird                      ihm nicht geglaubet/ er könte denn solches erweisen.</p>
        <p>Farinac. Quaest. 154. n. 40.</p>
        <p>Conservatio enim Protocolli pertinet ad officium Notarii, hinc idem amisisse non                      praesumitur, nisi probaverit. Ja/ wenn er auch schon schweren wolte/ wird ihm                      nicht geglaubet.</p>
        <p>Cephal. lib. 2. cons. 170. n. 6.</p>
        <p>&amp; alii allegati à Farinaceo, d. Quaest. 154. n. 40.</p>
        <p>Sondern man kan ihn mit der Tortur angreiffen/ wie</p>
        <p>Covarruv. Pract. Quaest. Tom. 2. cap. 3. in fin.</p>
        <p>will; allein wenn der Notarius ein ehrlicher/ gewissenhaffter Mann/ und von                      guter renommèe, auch kein gnugsamer Verdacht verhanden ist/ daß er das                      Protocoll arglistiger Weiser vorenthalte/ hat der Reinigungs Eyd stat/ per ea,                      quae tradit</p>
        <p>Carpzov. Proc. tit. 14. art. 4. n. 66.</p>
        <p>Nam &amp; in aliorum Instrumentorum editione hoc juramentum obtinet.</p>
        <p>per l. ult. §. sed si quis juret C. de fide Instrum.</p>
        <p>Nec ad torturam, nisi in gravissimis causis, deveniri solet.</p>
        <p>XXXIII. Ferner kan der Judex nichts mit Bestand dem Protocoll des                      Gerichts-Actuarii oder Notarii vor sich einverleiben/ oder hinbey                      schreiben.</p>
        <p>Berlich. concl. 8. n. 48. ibi<gap reason="illegible"/> alleg. DD.</p>
        <p>Nam judex hoc modo egreditur sui officii limites, &amp; hinc fidem non meretur,                      etiamsi esset Notarius publicus.</p>
        <p>Trescho, de jure. Protocolli, c. 5. n. 49.</p>
        <p>Es sey dan an einem Orth es also eingeführet/ wie droben gemeldet.</p>
        <p>XXXIV. Also/ was extraordinariè bey den Gerichten forfält/ soll der Actuarius                      eher nicht registriren, es befühle es ihm dann der Richter. Actuarius enim totus                      dependet à Judice.</p>
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[487/0503] Juxta Ordin. Notarior. Maximiliani Imperatoris, Coloniae Anno 1512. conditam §. fürter so befehlen wir/ daß ein jeder Notarius in alle Wege geflissen seyn sol/ zu haben/ und mit höchsten Fleiß zuverwahren / auch nach ihm zuverlasse ein Protocoll, darin alle und jede Handlung/ von ihm ergangen/ dazu er gebethen wird/ von ihm selbst beschrieben. XXXII. Wenn aber ein Notarius vorgäbe/ er hätte sein Protocoll verlohren/ wird ihm nicht geglaubet/ er könte denn solches erweisen. Farinac. Quaest. 154. n. 40. Conservatio enim Protocolli pertinet ad officium Notarii, hinc idem amisisse non praesumitur, nisi probaverit. Ja/ wenn er auch schon schweren wolte/ wird ihm nicht geglaubet. Cephal. lib. 2. cons. 170. n. 6. & alii allegati à Farinaceo, d. Quaest. 154. n. 40. Sondern man kan ihn mit der Tortur angreiffen/ wie Covarruv. Pract. Quaest. Tom. 2. cap. 3. in fin. will; allein wenn der Notarius ein ehrlicher/ gewissenhaffter Mann/ und von guter renommèe, auch kein gnugsamer Verdacht verhanden ist/ daß er das Protocoll arglistiger Weiser vorenthalte/ hat der Reinigungs Eyd stat/ per ea, quae tradit Carpzov. Proc. tit. 14. art. 4. n. 66. Nam & in aliorum Instrumentorum editione hoc juramentum obtinet. per l. ult. §. sed si quis juret C. de fide Instrum. Nec ad torturam, nisi in gravissimis causis, deveniri solet. XXXIII. Ferner kan der Judex nichts mit Bestand dem Protocoll des Gerichts-Actuarii oder Notarii vor sich einverleiben/ oder hinbey schreiben. Berlich. concl. 8. n. 48. ibi_ alleg. DD. Nam judex hoc modo egreditur sui officii limites, & hinc fidem non meretur, etiamsi esset Notarius publicus. Trescho, de jure. Protocolli, c. 5. n. 49. Es sey dan an einem Orth es also eingeführet/ wie droben gemeldet. XXXIV. Also/ was extraordinariè bey den Gerichten forfält/ soll der Actuarius eher nicht registriren, es befühle es ihm dann der Richter. Actuarius enim totus dependet à Judice.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/503>, abgerufen am 22.11.2024.