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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Clasen, ad art. 79. Const. Crim. Caroli V. pag. 331.

Entweder dadurch sie truncken/ oder in ihren Gedancken verwirret zu machen/ daß sie die Schmertzen nicht so eigentlich fühlen/ oder achten/ sondern desto getroster zum Tode gehen möchten: Oder vielmehr ümgekehrt/ daß sie dadurch gestärcket/ und die Marter/ Angst und Pein desto länger ausstehen könten.

Idem §. 3. Add. Galen. Lib. 15. simplicium, cap. 19. Dioscorid. lib. 1. de plantis, c. 70. & 77. D. Simon, in tr. de Intim. Execut. Crim. c. 7. th. 5.

Wiewohl andere wollen/ daß durch Einwerffung der Myrrhen der Wein viel anmuthiger und schmackhafftiger zum trincken worden/ zumahl wenn man ihn warm gemachet/ teste,

Martiale, lib. 14. Epigram.

Si calidum potas, ardenti Myrrha Falerne

Convenit, & melior fit sapor inde mero!

& Plin. Nat. histor lib. 14. c. 13.

inquit: adhibeantur hanc in rem Myrrhata pocula, ut vinum inde saporis aliquid nancisceretur.

CCCLXI. Allermaßen man denn auch bey der Creutzigung Christi/ Wein/ mit Myrrhen vermischet/ hinbey gebracht/ wie

Matthaei. c. 27. v. 34. und Marci, c. 15. v. 23. zu sehen. vid. infra Caput Von der Creutzigung.

Daß aber die Kriges-Knechte solchen mit Myrrhen und Weyrauch vermischten Wein auch noch mit Gallen verfälschet/ wie Casaubonus, Exercit. 16. Sect. 80. will / hält ob-gedachter Kipping, d. c. 10. §. 3. nicht vor gläublich/ und ist solcher Wein/ welchen man dem HERRR CHRISTO am Stamme des Heil. Creutzes dargereichet/ Smyrna genennet worden/ teste

Kipping, §. 4. in fin. pag. 71.

add.

Taubmann, in Comment. ad Plauti Asinar. Act. 5. Scen. 2. pag. 135.

ubi dicit:

Smyrnam veteres vocasse Myrrham.

Zeiler,

in Miscellan. pag. 184.

führet an/ daß ein zu seiner Zeit bekandter Medicus dafür gehalten habe/ daß der Eßig ein Meer-Zwibbeln Eßig gewesen sey.

Clasen, ad art. 79. Const. Crim. Caroli V. pag. 331.

Entweder dadurch sie truncken/ oder in ihren Gedancken verwirret zu machen/ daß sie die Schmertzen nicht so eigentlich fühlen/ oder achten/ sondern desto getroster zum Tode gehen möchten: Oder vielmehr ümgekehrt/ daß sie dadurch gestärcket/ und die Marter/ Angst und Pein desto länger ausstehen könten.

Idem §. 3. Add. Galen. Lib. 15. simplicium, cap. 19. Dioscorid. lib. 1. de plantis, c. 70. & 77. D. Simon, in tr. de Intim. Execut. Crim. c. 7. th. 5.

Wiewohl andere wollen/ daß durch Einwerffung der Myrrhen der Wein viel anmuthiger und schmackhafftiger zum trincken worden/ zumahl wenn man ihn warm gemachet/ teste,

Martiale, lib. 14. Epigram.

Si calidum potas, ardenti Myrrha Falerne

Convenit, & melior fit sapor inde mero!

& Plin. Nat. histor lib. 14. c. 13.

inquit: adhibeantur hanc in rem Myrrhata pocula, ut vinum inde saporis aliquid nancisceretur.

CCCLXI. Allermaßen man denn auch bey der Creutzigung Christi/ Wein/ mit Myrrhen vermischet/ hinbey gebracht/ wie

Matthaei. c. 27. v. 34. und Marci, c. 15. v. 23. zu sehen. vid. infra Caput Von der Creutzigung.

Daß aber die Kriges-Knechte solchen mit Myrrhen und Weyrauch vermischten Wein auch noch mit Gallen verfälschet/ wie Casaubonus, Exercit. 16. Sect. 80. will / hält ob-gedachter Kipping, d. c. 10. §. 3. nicht vor gläublich/ und ist solcher Wein/ welchen man dem HERRR CHRISTO am Stam̃e des Heil. Creutzes dargereichet/ Smyrna genennet worden/ teste

Kipping, §. 4. in fin. pag. 71.

add.

Taubmann, in Comment. ad Plauti Asinar. Act. 5. Scen. 2. pag. 135.

ubi dicit:

Smyrnam veteres vocasse Myrrham.

Zeiler,

in Miscellan. pag. 184.

führet an/ daß ein zu seiner Zeit bekandter Medicus dafür gehalten habe/ daß der Eßig ein Meer-Zwibbeln Eßig gewesen sey.

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Clasen, ad art. 79. Const. Crim. Caroli V. pag.                      331.</p>
        <p>Entweder dadurch sie truncken/ oder in ihren Gedancken verwirret zu machen/ daß                      sie die Schmertzen nicht so eigentlich fühlen/ oder achten/ sondern desto                      getroster zum Tode gehen möchten: Oder vielmehr ümgekehrt/ daß sie dadurch                      gestärcket/ und die Marter/ Angst und Pein desto länger ausstehen könten.</p>
        <p>Idem §. 3. Add. Galen. Lib. 15. simplicium, cap. 19. Dioscorid. lib. 1. de                      plantis, c. 70. &amp; 77. D. Simon, in tr. de Intim. Execut. Crim. c. 7. th.                      5.</p>
        <p>Wiewohl andere wollen/ daß durch Einwerffung der Myrrhen der Wein viel                      anmuthiger und schmackhafftiger zum trincken worden/ zumahl wenn man ihn warm                      gemachet/ teste,</p>
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        <p>&amp; Plin. Nat. histor lib. 14. c. 13.</p>
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        <p>Matthaei. c. 27. v. 34. und Marci, c. 15. v. 23. zu sehen. vid. infra Caput Von                      der Creutzigung.</p>
        <p>Daß aber die Kriges-Knechte solchen mit Myrrhen und Weyrauch vermischten Wein                      auch noch mit Gallen verfälschet/ wie Casaubonus, Exercit. 16. Sect. 80. will /                      hält ob-gedachter Kipping, d. c. 10. §. 3. nicht vor gläublich/ und ist solcher                      Wein/ welchen man dem HERRR CHRISTO am Stam&#x0303;e des Heil. Creutzes                      dargereichet/ Smyrna genennet worden/ teste</p>
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        <p>add.</p>
        <p>Taubmann, in Comment. ad Plauti Asinar. Act. 5. Scen. 2. pag. 135.</p>
        <p>ubi dicit:</p>
        <p>Smyrnam veteres vocasse Myrrham.</p>
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        <p>in Miscellan. pag. 184.</p>
        <p>führet an/ daß ein zu seiner Zeit bekandter Medicus dafür gehalten habe/ daß                      der Eßig ein Meer-Zwibbeln Eßig gewesen sey.</p>
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[455/0471] Clasen, ad art. 79. Const. Crim. Caroli V. pag. 331. Entweder dadurch sie truncken/ oder in ihren Gedancken verwirret zu machen/ daß sie die Schmertzen nicht so eigentlich fühlen/ oder achten/ sondern desto getroster zum Tode gehen möchten: Oder vielmehr ümgekehrt/ daß sie dadurch gestärcket/ und die Marter/ Angst und Pein desto länger ausstehen könten. Idem §. 3. Add. Galen. Lib. 15. simplicium, cap. 19. Dioscorid. lib. 1. de plantis, c. 70. & 77. D. Simon, in tr. de Intim. Execut. Crim. c. 7. th. 5. Wiewohl andere wollen/ daß durch Einwerffung der Myrrhen der Wein viel anmuthiger und schmackhafftiger zum trincken worden/ zumahl wenn man ihn warm gemachet/ teste, Martiale, lib. 14. Epigram. Si calidum potas, ardenti Myrrha Falerne Convenit, & melior fit sapor inde mero! & Plin. Nat. histor lib. 14. c. 13. inquit: adhibeantur hanc in rem Myrrhata pocula, ut vinum inde saporis aliquid nancisceretur. CCCLXI. Allermaßen man denn auch bey der Creutzigung Christi/ Wein/ mit Myrrhen vermischet/ hinbey gebracht/ wie Matthaei. c. 27. v. 34. und Marci, c. 15. v. 23. zu sehen. vid. infra Caput Von der Creutzigung. Daß aber die Kriges-Knechte solchen mit Myrrhen und Weyrauch vermischten Wein auch noch mit Gallen verfälschet/ wie Casaubonus, Exercit. 16. Sect. 80. will / hält ob-gedachter Kipping, d. c. 10. §. 3. nicht vor gläublich/ und ist solcher Wein/ welchen man dem HERRR CHRISTO am Stam̃e des Heil. Creutzes dargereichet/ Smyrna genennet worden/ teste Kipping, §. 4. in fin. pag. 71. add. Taubmann, in Comment. ad Plauti Asinar. Act. 5. Scen. 2. pag. 135. ubi dicit: Smyrnam veteres vocasse Myrrham. Zeiler, in Miscellan. pag. 184. führet an/ daß ein zu seiner Zeit bekandter Medicus dafür gehalten habe/ daß der Eßig ein Meer-Zwibbeln Eßig gewesen sey.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/471>, abgerufen am 19.05.2024.