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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Arm und Beine sich zerbrechen uessen / ehe sie die Warheit bekenneten.

Meier, in Colleg. Argentor. tit. de Quaestion. §. 19. n. 6. Jan. Gruter, in florileg. Ethico-Polit. 3. pag. 1060.

Wie von einen Sambicus genant/ gemeldet wird/ welcher nicht allein etliche eherne Säulen von den Platz/ wo die Olympische Spiele gehalten wurden / gestohlen/ und verkaufft/ sondern auch den Tempel der Dianen beraubet/ iedoch den Diebstahl durchaus nicht gestehen wolte/ ob man ihm gleich ein gantzes Jahr lang torquirete, biß er endlich/ ohne Bekäntnis/ unter der Mart er verreckt / und den höllischen Peinigern in die Hände fiehl/ daraus das Sprichwort erwachsen: Sambico Graviora Pati.

Erasm. in adag. ex AEliano. Besold. in Thes. pract. v. Peinliche Frage-Tortur, pag. 726.

Zeno Philosophus, Dialecticae primus Inventor, als er dem Tyrannen Phalaridi, wegen seiner Grausamkeit/ nach dem Leben trachtete/ um dadurch die Unterthanen des schweren Jochs zuentledigen/ solcher Anschlag aber entdecket wurde/ hat ihn der Tyrann erschrecklich martern lassen/ seinen Mitgesellen anzusagen / welches er aber nicht gethan/ sondern alle Quahl mit grosser Standhaftigkeit ertragen/ auch an stat der rechten Mitgehülfen/ des Tyrannen liebste und beste Freunde/ wiewohl unschuldig angegeben/ die alle hingerichtet/ er aber von dem Volck/ nachdem er dasselbe durch eine bewegliche Rede darzu gereitzet/ mit Steinen zu Tode geworffen worden.

Valer. Maxim. lib. 3. c. 2. & 3. Alex. ab Alexandr. lib. 1. Genial. Dier. c. 30. pag. 117.

At Laertius, in vita ipsius Zenonis, hunc non Phalaridem fuisse dicit, sed Nearthum: aut ut alii volunt, Diomedontem.

Tiraquell. in annotat. ad d. loc. Alex. ab Alex. lit. p.

Eben also hat es gemacht Theodorus, welcher neben andern sich wider Hieronymum, einen Lasterhaften Jüngling/ des Hieronis Sohn/ oder wie andere wollen / Neffen/ verschworen/ solchen aus dem Wege zuräumen/ der auch nichts bekant.

Livius decad. 3. lib. 4. Valex. Maxim. d. loc.

Leaena, ob sie schon ein Weibesbild gewesen/ hat sie doch durch alle Marter und Pein nicht dahin gebracht werden können/ das sie die heimliche Anschläge Harmodii und Aristogitonis offenbaret hätte/ drum ihr auch zu Eh-

Arm und Beine sich zerbrechen uessen / ehe sie die Warheit bekenneten.

Meier, in Colleg. Argentor. tit. de Quaestion. §. 19. n. 6. Jan. Gruter, in florileg. Ethico-Polit. 3. pag. 1060.

Wie von einẽ Sambicus genant/ gemeldet wird/ welcher nicht allein etliche eherne Säulen von den Platz/ wo die Olympische Spiele gehalten wurden / gestohlen/ und verkaufft/ sondern auch den Tempel der Dianen beraubet/ iedoch den Diebstahl durchaus nicht gestehen wolte/ ob man ihm gleich ein gantzes Jahr lang torquirete, biß er endlich/ ohne Bekäntnis/ unter der Mart er verreckt / und den höllischen Peinigern in die Hände fiehl/ daraus das Sprichwort erwachsen: Sambico Graviora Pati.

Erasm. in adag. ex AEliano. Besold. in Thes. pract. v. Peinliche Frage-Tortur, pag. 726.

Zeno Philosophus, Dialecticae primus Inventor, als er dem Tyrannen Phalaridi, wegen seiner Grausamkeit/ nach dem Leben trachtete/ um dadurch die Unterthanen des schweren Jochs zuentledigen/ solcher Anschlag aber entdecket wurde/ hat ihn der Tyrann erschrecklich martern lassen/ seinen Mitgesellen anzusagen / welches er aber nicht gethan/ sondern alle Quahl mit grosser Standhaftigkeit ertragen/ auch an stat der rechten Mitgehülfen/ des Tyrannen liebste und beste Freunde/ wiewohl unschuldig angegeben/ die alle hingerichtet/ er aber von dem Volck/ nachdem er dasselbe durch eine bewegliche Rede darzu gereitzet/ mit Steinen zu Tode geworffen worden.

Valer. Maxim. lib. 3. c. 2. & 3. Alex. ab Alexandr. lib. 1. Genial. Dier. c. 30. pag. 117.

At Laertius, in vita ipsius Zenonis, hunc non Phalaridem fuisse dicit, sed Nearthum: aut ut alii volunt, Diomedontem.

Tiraquell. in annotat. ad d. loc. Alex. ab Alex. lit. p.

Eben also hat es gemacht Theodorus, welcher neben andern sich wider Hieronymum, einen Lasterhaften Jüngling/ des Hieronis Sohn/ oder wie andere wollen / Neffen/ verschworen/ solchen aus dem Wege zuräumen/ der auch nichts bekant.

Livius decad. 3. lib. 4. Valex. Maxim. d. loc.

Leaena, ob sie schon ein Weibesbild gewesen/ hat sie doch durch alle Marter und Pein nicht dahin gebracht werden können/ das sie die heimliche Anschläge Harmodii und Aristogitonis offenbaret hätte/ drum ihr auch zu Eh-

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        <l>Besold. in Thes. pract. v. Peinliche Frage-Tortur, pag. 726.</l>
        <p>Zeno Philosophus, Dialecticae primus Inventor, als er dem Tyrannen Phalaridi,                      wegen seiner Grausamkeit/ nach dem Leben trachtete/ um dadurch die Unterthanen                      des schweren Jochs zuentledigen/ solcher Anschlag aber entdecket wurde/ hat                      ihn der Tyrann erschrecklich martern lassen/ seinen Mitgesellen anzusagen /                      welches er aber nicht gethan/ sondern alle Quahl mit grosser Standhaftigkeit                      ertragen/ auch an stat der rechten Mitgehülfen/ des Tyrannen liebste und beste                      Freunde/ wiewohl unschuldig angegeben/ die alle hingerichtet/ er aber von dem                      Volck/ nachdem er dasselbe durch eine bewegliche Rede darzu gereitzet/ mit                      Steinen zu Tode geworffen worden.</p>
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        <p>Tiraquell. in annotat. ad d. loc. Alex. ab Alex. lit. p.</p>
        <p>Eben also hat es gemacht Theodorus, welcher neben andern sich wider Hieronymum,                      einen Lasterhaften Jüngling/ des Hieronis Sohn/ oder wie andere wollen /                      Neffen/ verschworen/ solchen aus dem Wege zuräumen/ der auch nichts                      bekant.</p>
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[349/0365] Arm und Beine sich zerbrechen uessen / ehe sie die Warheit bekenneten. Meier, in Colleg. Argentor. tit. de Quaestion. §. 19. n. 6. Jan. Gruter, in florileg. Ethico-Polit. 3. pag. 1060. Wie von einẽ Sambicus genant/ gemeldet wird/ welcher nicht allein etliche eherne Säulen von den Platz/ wo die Olympische Spiele gehalten wurden / gestohlen/ und verkaufft/ sondern auch den Tempel der Dianen beraubet/ iedoch den Diebstahl durchaus nicht gestehen wolte/ ob man ihm gleich ein gantzes Jahr lang torquirete, biß er endlich/ ohne Bekäntnis/ unter der Mart er verreckt / und den höllischen Peinigern in die Hände fiehl/ daraus das Sprichwort erwachsen: Sambico Graviora Pati. Erasm. in adag. ex AEliano. Besold. in Thes. pract. v. Peinliche Frage-Tortur, pag. 726. Zeno Philosophus, Dialecticae primus Inventor, als er dem Tyrannen Phalaridi, wegen seiner Grausamkeit/ nach dem Leben trachtete/ um dadurch die Unterthanen des schweren Jochs zuentledigen/ solcher Anschlag aber entdecket wurde/ hat ihn der Tyrann erschrecklich martern lassen/ seinen Mitgesellen anzusagen / welches er aber nicht gethan/ sondern alle Quahl mit grosser Standhaftigkeit ertragen/ auch an stat der rechten Mitgehülfen/ des Tyrannen liebste und beste Freunde/ wiewohl unschuldig angegeben/ die alle hingerichtet/ er aber von dem Volck/ nachdem er dasselbe durch eine bewegliche Rede darzu gereitzet/ mit Steinen zu Tode geworffen worden. Valer. Maxim. lib. 3. c. 2. & 3. Alex. ab Alexandr. lib. 1. Genial. Dier. c. 30. pag. 117. At Laertius, in vita ipsius Zenonis, hunc non Phalaridem fuisse dicit, sed Nearthum: aut ut alii volunt, Diomedontem. Tiraquell. in annotat. ad d. loc. Alex. ab Alex. lit. p. Eben also hat es gemacht Theodorus, welcher neben andern sich wider Hieronymum, einen Lasterhaften Jüngling/ des Hieronis Sohn/ oder wie andere wollen / Neffen/ verschworen/ solchen aus dem Wege zuräumen/ der auch nichts bekant. Livius decad. 3. lib. 4. Valex. Maxim. d. loc. Leaena, ob sie schon ein Weibesbild gewesen/ hat sie doch durch alle Marter und Pein nicht dahin gebracht werden können/ das sie die heimliche Anschläge Harmodii und Aristogitonis offenbaret hätte/ drum ihr auch zu Eh-

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/365>, abgerufen am 09.05.2024.