gedencket/ man kan aber bey keinen Authore finden/ wie sie ausgesehen/ welches P. Zachias
d. lib. 6. tit. 2. q. 1. n. 21.
selbsten bezeuget.
TORMENTUM CUM VIRGA ET FERULA,
Die
Ruthen-Volter /
CLXXIII. Ist eine recht Türckische/ ja Teufelische Marter gewesen/ deren sich hiebevor einige tyrannische Richter gebrauchet/ nemlich/ daß sie/ das Bekäntnis heraus zu treiben/ den Inquisiten fase-nackend ausziehen/ auf den Rücken legen/ fest anbinden/ und hernach dessen Männlich Glied/ sonderlich aber die Testiculos mit einem Band fest zusammen schnüren/ grausam mit Ruthen zerhauen/ und nicht eher aufhören lassen/ biß er/ in höchster Angst/ Pein und Schmertzen/ offt Dinge bekandt/ die er weder gethan/ noch auch ihm iemahls in den Sinn kommen.
Hyppolit. de Marsil. super tit. ff. de Quaestion. §. in criminal. n. 55.Damhouder, Prax. rer. crim. c. 37. n. 18.Schilling. de Reiterat. tortur. c. 3. §. 21.
CLXXIV. Eine andere Arth ist noch ietziger Zeit in Italien gebräuchlich/ daß wenn Jungen/ so noch nicht mündig sind/ was Straffbares begangen haben/ und es in Güte nicht bekennen wollen/ dieselbe nackend [doch die Scham bedeckt] ausgezogen/ und mit beyden Händen dem Gesichte gleich an einen Pfeiler gebunden / und mit Ruthen scharf gehauen werden/ biß sie die Missethat bekennen.
CLXXV. Tranquillus Ambrosinus,
lib. 4. Proceß. informativ. c. 13.
führet hievon nachgesetzte Formam Decreti an. Tunc Dominus visa &c. stantibus &c. pro veritate habenda ab ipso Constituto, cum aliter ab eo haberi non posset: mandavit ipsum C. adduci ad locum tormentorum, ibi[unleserliches Material] spoliari, & ad funem manibus ante faciem alligari, ad effectum, ut FERULA caedatur, cum ob ejus minorem aetatem torqueri minime valeret. Qui sic adductus, spoliatus & manibus ad funem ante faciem alligatis, fuit pluries per Dn. benigne monitus, ad
gedencket/ man kan aber bey keinen Authore finden/ wie sie ausgesehen/ welches P. Zachias
d. lib. 6. tit. 2. q. 1. n. 21.
selbsten bezeuget.
TORMENTUM CUM VIRGA ET FERULA,
Die
Ruthen-Volter /
CLXXIII. Ist eine recht Türckische/ ja Teufelische Marter gewesen/ deren sich hiebevor einige tyrannische Richter gebrauchet/ nemlich/ daß sie/ das Bekäntnis heraus zu treiben/ den Inquisiten fase-nackend ausziehen/ auf den Rücken legen/ fest anbinden/ und hernach dessen Männlich Glied/ sonderlich aber die Testiculos mit einem Band fest zusammen schnüren/ grausam mit Ruthen zerhauen/ und nicht eher aufhören lassen/ biß er/ in höchster Angst/ Pein und Schmertzen/ offt Dinge bekandt/ die er weder gethan/ noch auch ihm iemahls in den Sinn kommen.
Hyppolit. de Marsil. super tit. ff. de Quaestion. §. in criminal. n. 55.Damhouder, Prax. rer. crim. c. 37. n. 18.Schilling. de Reiterat. tortur. c. 3. §. 21.
CLXXIV. Eine andere Arth ist noch ietziger Zeit in Italien gebräuchlich/ daß wenn Jungen/ so noch nicht mündig sind/ was Straffbares begangen haben/ und es in Güte nicht bekennen wollen/ dieselbe nackend [doch die Scham bedeckt] ausgezogen/ und mit beyden Händen dem Gesichte gleich an einen Pfeiler gebunden / und mit Ruthen scharf gehauen werden/ biß sie die Missethat bekennen.
CLXXV. Tranquillus Ambrosinus,
lib. 4. Proceß. informativ. c. 13.
führet hievon nachgesetzte Formam Decreti an. Tunc Dominus visa &c. stantibus &c. pro veritate habenda ab ipso Constituto, cum aliter ab eo haberi non posset: mandavit ipsum C. adduci ad locum tormentorum, ibi[unleserliches Material] spoliari, & ad funem manibus ante faciem alligari, ad effectum, ut FERULA caedatur, cum ob ejus minorem aetatem torqueri minimè valeret. Qui sic adductus, spoliatus & manibus ad funem ante faciem alligatis, fuit pluries per Dn. benignè monitus, ad
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gedencket/ man kan aber bey keinen Authore finden/ wie sie ausgesehen/ welches P. Zachias
d. lib. 6. tit. 2. q. 1. n. 21.
selbsten bezeuget.
TORMENTUM CUM VIRGA ET FERULA,
Die
Ruthen-Volter /
CLXXIII. Ist eine recht Türckische/ ja Teufelische Marter gewesen/ deren sich hiebevor einige tyrannische Richter gebrauchet/ nemlich/ daß sie/ das Bekäntnis heraus zu treiben/ den Inquisiten fase-nackend ausziehen/ auf den Rücken legen/ fest anbinden/ und hernach dessen Männlich Glied/ sonderlich aber die Testiculos mit einem Band fest zusammen schnüren/ grausam mit Ruthen zerhauen/ und nicht eher aufhören lassen/ biß er/ in höchster Angst/ Pein und Schmertzen/ offt Dinge bekandt/ die er weder gethan/ noch auch ihm iemahls in den Sinn kommen.
Hyppolit. de Marsil. super tit. ff. de Quaestion. §. in criminal. n. 55. Damhouder, Prax. rer. crim. c. 37. n. 18. Schilling. de Reiterat. tortur. c. 3. §. 21. CLXXIV. Eine andere Arth ist noch ietziger Zeit in Italien gebräuchlich/ daß wenn Jungen/ so noch nicht mündig sind/ was Straffbares begangen haben/ und es in Güte nicht bekennen wollen/ dieselbe nackend [doch die Scham bedeckt] ausgezogen/ und mit beyden Händen dem Gesichte gleich an einen Pfeiler gebunden / und mit Ruthen scharf gehauen werden/ biß sie die Missethat bekennen.
CLXXV. Tranquillus Ambrosinus,
lib. 4. Proceß. informativ. c. 13.
führet hievon nachgesetzte Formam Decreti an. Tunc Dominus visa &c. stantibus &c. pro veritate habenda ab ipso Constituto, cum aliter ab eo haberi non posset: mandavit ipsum C. adduci ad locum tormentorum, ibi_ spoliari, & ad funem manibus ante faciem alligari, ad effectum, ut FERULA caedatur, cum ob ejus minorem aetatem torqueri minimè valeret. Qui sic adductus, spoliatus & manibus ad funem ante faciem alligatis, fuit pluries per Dn. benignè monitus, ad
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/320>, abgerufen am 22.11.2024.
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