etwan einen Mangel am Leibe hätten. Tiraquell. d. l. n. 10. in fin. In der Insel Abraxa kommen Braut und Bräutigam zusammen/ ehe und bevor die Ehe völlig geschlossen wird/ und besehen einander nackend/ damit sie nicht betrogen werden. Francisc. Sansovin. del Governo & administratione di diversi Regni & Republiche, lib. 12. Zeiler Epist. 79. pag. 190. edit. in fol. Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. univ. lib. 9. c. 7. n. 4. nennet sie mit Thoma Moro, lib. 2. Utopiam. Franciscus Sfortia, Hertzog zu Mäyland/ dessen Sohn Galeatius des Marggrafen zu Mantua Ludovici Tochter zur Ehe begehrte/ schickte/ gewisse Medicos ab/ die Braut nackend zu besichtigen/ ob sie auch zum Kinderzeigen Capabel wäre/ welches aber ihr Herr Vater billig abschlug/ sagende: wenn Galeatius sie in den Rock [cotte der femme] den er ihr geschickt / bedeckt und unbesehen nicht haben wolte/ möchte er sich eine andere auslesen / wo er wolte. Francisc. Aretin. Cons. 142.
XLIII. Die Babylonische Weiber/ wenn sie bey einem Gastmahl waren/ stelleten sich Anfangs gantz erbahr und züchtig/ bald aber drauf zogen sie die Ober-Kleider aus/ und letzlich wurffen sie den Rock mit samt dem Hembd / hinweg. Q. Curtius, lib. 5. de reb. gest. Alex. M. Camerar. d. cent. 1. c. 34. p. 162. Es erwehnet auch Johannes Damascenus, lib. Haereseon, einer Secte, die sich die Adamiani geneanet/ da sowohl Manns/ als Weibes-Personen nackend an einen gewissen Orth zusammen kahmen/ und ihren vermeinten Gottes dienst hielten / und nenneten solche ihre Versamlung das Paradies.
XLIV. Und ob wohl geile unzüchtige Männer nichts liebers seyen/ als nackichtes Frauenzimmer/ secundum illud Plauti, in Mostellaria:
Pulchra mulier nuda erit, quam purpurata pulchrior.
Daher auch die Venus und Cupido nackend gemahlet und geblildet werden/ weil die Liebe an der Blöße eine sonderliche Vergnügung hat: Tiraquell. cit. Leg. 4. connub. pag. 88. n. 16. & 17 [vel ut alii volunt, quod crimen celari non possit. Fulgent. lib. 2. Mythol. vel quod effraenata voluptas inanes & nudo dimittat. Dempster, in not. ad Rosin. Antiq. Rom lib. 2. c. 20 p. 259.] So ist doch Zucht- und Ehrliebenden Weibes-Bildern nicht zu rathen/ daß sie sich den Manns-Personen nackend praesentiren/ denn es bleibet wohl dabey/ was Gyges, Dascilli Sohn/ bey dem Herodoto, lib. 1. Musarum saget: [Greek words] i. e. mulier exuta tunica pariter & verecundiam exuit, wenn die Weiber den Rock/ oder
etwan einen Mangel am Leibe hätten. Tiraquell. d. l. n. 10. in fin. In der Insel Abraxa kommen Braut und Bräutigam zusammen/ ehe und bevor die Ehe völlig geschlossen wird/ und besehen einander nackend/ damit sie nicht betrogen werden. Francisc. Sansovin. del Governo & administratione di diversi Regni & Republiche, lib. 12. Zeiler Epist. 79. pag. 190. edit. in fol. Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. univ. lib. 9. c. 7. n. 4. nennet sie mit Thoma Moro, lib. 2. Utopiam. Franciscus Sfortia, Hertzog zu Mäyland/ dessen Sohn Galeatius des Marggrafen zu Mantua Ludovici Tochter zur Ehe begehrte/ schickte/ gewisse Medicos ab/ die Braut nackend zu besichtigen/ ob sie auch zum Kinderzeigen Capabel wäre/ welches aber ihr Herr Vater billig abschlug/ sagende: weñ Galeatius sie in den Rock [cotte der femme] den er ihr geschickt / bedeckt und unbesehen nicht haben wolte/ möchte er sich eine andere auslesen / wo er wolte. Francisc. Aretin. Cons. 142.
XLIII. Die Babylonische Weiber/ wenn sie bey einem Gastmahl waren/ stelleten sich Anfangs gantz erbahr und züchtig/ bald aber drauf zogen sie die Ober-Kleider aus/ und letzlich wurffen sie den Rock mit samt dem Hembd / hinweg. Q. Curtius, lib. 5. de reb. gest. Alex. M. Camerar. d. cent. 1. c. 34. p. 162. Es erwehnet auch Johannes Damascenus, lib. Haereseon, einer Secte, die sich die Adamiani geneanet/ da sowohl Manns/ als Weibes-Personen nackend an einen gewissen Orth zusammen kahmen/ und ihren vermeinten Gottes dienst hielten / und nenneten solche ihre Versamlung das Paradies.
XLIV. Und ob wohl geile unzüchtige Männer nichts liebers seyen/ als nackichtes Frauenzimmer/ secundum illud Plauti, in Mostellaria:
Pulchra mulier nuda erit, quam purpurata pulchrior.
Daher auch die Venus und Cupido nackend gemahlet und geblildet werden/ weil die Liebe an der Blöße eine sonderliche Vergnügung hat: Tiraquell. cit. Leg. 4. connub. pag. 88. n. 16. & 17 [vel ut alii volunt, quod crimen celari non possit. Fulgent. lib. 2. Mythol. vel quod effraenata voluptas inanes & nudo dimittat. Dempster, in not. ad Rosin. Antiq. Rom lib. 2. c. 20 p. 259.] So ist doch Zucht- und Ehrliebenden Weibes-Bildern nicht zu rathen/ daß sie sich den Manns-Personen nackend praesentiren/ denn es bleibet wohl dabey/ was Gyges, Dascilli Sohn/ bey dem Herodoto, lib. 1. Musarum saget: [Greek words] i. e. mulier exutâ tunicâ pariter & verecundiam exuit, wenn die Weiber den Rock/ oder
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etwan einen Mangel am Leibe hätten. Tiraquell. d. l. n. 10. in fin. In der Insel Abraxa kommen Braut und Bräutigam zusammen/ ehe und bevor die Ehe völlig geschlossen wird/ und besehen einander nackend/ damit sie nicht betrogen werden. Francisc. Sansovin. del Governo & administratione di diversi Regni & Republiche, lib. 12. Zeiler Epist. 79. pag. 190. edit. in fol. Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. univ. lib. 9. c. 7. n. 4. nennet sie mit Thoma Moro, lib. 2. Utopiam. Franciscus Sfortia, Hertzog zu Mäyland/ dessen Sohn Galeatius des Marggrafen zu Mantua Ludovici Tochter zur Ehe begehrte/ schickte/ gewisse Medicos ab/ die Braut nackend zu besichtigen/ ob sie auch zum Kinderzeigen Capabel wäre/ welches aber ihr Herr Vater billig abschlug/ sagende: weñ Galeatius sie in den Rock [cotte der femme] den er ihr geschickt / bedeckt und unbesehen nicht haben wolte/ möchte er sich eine andere auslesen / wo er wolte. Francisc. Aretin. Cons. 142.</p><p>XLIII. Die Babylonische Weiber/ wenn sie bey einem Gastmahl waren/ stelleten sich Anfangs gantz erbahr und züchtig/ bald aber drauf zogen sie die Ober-Kleider aus/ und letzlich wurffen sie den Rock mit samt dem Hembd / hinweg. Q. Curtius, lib. 5. de reb. gest. Alex. M. Camerar. d. cent. 1. c. 34. p. 162. Es erwehnet auch Johannes Damascenus, lib. Haereseon, einer Secte, die sich die Adamiani geneanet/ da sowohl Manns/ als Weibes-Personen nackend an einen gewissen Orth zusammen kahmen/ und ihren vermeinten Gottes dienst hielten / und nenneten solche ihre Versamlung das Paradies.</p><p>XLIV. Und ob wohl geile unzüchtige Männer nichts liebers seyen/ als nackichtes Frauenzimmer/ secundum illud Plauti, in Mostellaria:</p><p>Pulchra mulier nuda erit, quam purpurata pulchrior.</p><p>Daher auch die Venus und Cupido nackend gemahlet und geblildet werden/ weil die Liebe an der Blöße eine sonderliche Vergnügung hat: Tiraquell. cit. Leg. 4. connub. pag. 88. n. 16. & 17 [vel ut alii volunt, quod crimen celari non possit. Fulgent. lib. 2. Mythol. vel quod effraenata voluptas inanes & nudo dimittat. Dempster, in not. ad Rosin. Antiq. Rom lib. 2. c. 20 p. 259.] So ist doch Zucht- und Ehrliebenden Weibes-Bildern nicht zu rathen/ daß sie sich den Manns-Personen nackend praesentiren/ denn es bleibet wohl dabey/ was Gyges, Dascilli Sohn/ bey dem Herodoto, lib. 1. Musarum saget: <foreignxml:lang="el">[Greek words]</foreign> i. e. mulier exutâ tunicâ pariter & verecundiam exuit, wenn die Weiber den Rock/ oder
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etwan einen Mangel am Leibe hätten. Tiraquell. d. l. n. 10. in fin. In der Insel Abraxa kommen Braut und Bräutigam zusammen/ ehe und bevor die Ehe völlig geschlossen wird/ und besehen einander nackend/ damit sie nicht betrogen werden. Francisc. Sansovin. del Governo & administratione di diversi Regni & Republiche, lib. 12. Zeiler Epist. 79. pag. 190. edit. in fol. Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. univ. lib. 9. c. 7. n. 4. nennet sie mit Thoma Moro, lib. 2. Utopiam. Franciscus Sfortia, Hertzog zu Mäyland/ dessen Sohn Galeatius des Marggrafen zu Mantua Ludovici Tochter zur Ehe begehrte/ schickte/ gewisse Medicos ab/ die Braut nackend zu besichtigen/ ob sie auch zum Kinderzeigen Capabel wäre/ welches aber ihr Herr Vater billig abschlug/ sagende: weñ Galeatius sie in den Rock [cotte der femme] den er ihr geschickt / bedeckt und unbesehen nicht haben wolte/ möchte er sich eine andere auslesen / wo er wolte. Francisc. Aretin. Cons. 142.
XLIII. Die Babylonische Weiber/ wenn sie bey einem Gastmahl waren/ stelleten sich Anfangs gantz erbahr und züchtig/ bald aber drauf zogen sie die Ober-Kleider aus/ und letzlich wurffen sie den Rock mit samt dem Hembd / hinweg. Q. Curtius, lib. 5. de reb. gest. Alex. M. Camerar. d. cent. 1. c. 34. p. 162. Es erwehnet auch Johannes Damascenus, lib. Haereseon, einer Secte, die sich die Adamiani geneanet/ da sowohl Manns/ als Weibes-Personen nackend an einen gewissen Orth zusammen kahmen/ und ihren vermeinten Gottes dienst hielten / und nenneten solche ihre Versamlung das Paradies.
XLIV. Und ob wohl geile unzüchtige Männer nichts liebers seyen/ als nackichtes Frauenzimmer/ secundum illud Plauti, in Mostellaria:
Pulchra mulier nuda erit, quam purpurata pulchrior.
Daher auch die Venus und Cupido nackend gemahlet und geblildet werden/ weil die Liebe an der Blöße eine sonderliche Vergnügung hat: Tiraquell. cit. Leg. 4. connub. pag. 88. n. 16. & 17 [vel ut alii volunt, quod crimen celari non possit. Fulgent. lib. 2. Mythol. vel quod effraenata voluptas inanes & nudo dimittat. Dempster, in not. ad Rosin. Antiq. Rom lib. 2. c. 20 p. 259.] So ist doch Zucht- und Ehrliebenden Weibes-Bildern nicht zu rathen/ daß sie sich den Manns-Personen nackend praesentiren/ denn es bleibet wohl dabey/ was Gyges, Dascilli Sohn/ bey dem Herodoto, lib. 1. Musarum saget: [Greek words] i. e. mulier exutâ tunicâ pariter & verecundiam exuit, wenn die Weiber den Rock/ oder
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1044. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1050>, abgerufen am 22.11.2024.
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