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Dincklage, Emmy von: Der Striethast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [180]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Seufzer: Seht, Vater, ich habe all mein Lebtag nicht gewußt, daß man so viel Herzweh haben könnte, als ich bei dem Gedanken, daß sie den Rolf nicht annimmt!

Es ist nun so, Kind, entgegnete Leffert bedächtig rauchend, daß man in der Jugend manche Dinge schlimmer ansieht als den Tod, und wenn sie dann kommen, dann überdauert man sie dennoch! Darin hat sie Recht, Zeit meines Denkens sagen die Leute, die Felgen und ihre Freundschaft sind nicht "süwer" (sauber). Mir selbst will es nicht in den Kopf, daß mein einzig Kind in die Hexenwirthschaft kommen soll!

Aber, Vater, man weiß ja keine Unthaten von ihnen, und Herr Ohm (Pfarrer) hat uns in der Kinderlehre nie was von Behexen oder Besprechen gesagt.

Ja, meine Tochter, diese Dinge sagt man auch nicht; denn wenn man sie nennt, sind sie da. Aber wer kann wissen oder beweisen, daß sie nicht sind? --

Beide schwiegen eine Weile, bei dem Punkt angelangt, der schon Klügeren Kopfbrechen gemacht hat.

Was ist das nun aber, hob Anntrin wieder an, daß die, welche von der Stelle, wo es nicht richtig ist, heirathen, ihre Zauberart verlieren, und die Fremden, welche auf die "unsüweren" Höfe ziehen, sie bekommen?

Leffert sah seine Tochter gedankenvoll an.

Die, welche den Fluch herabzogen, leben seit vielen hundert Jahren nicht mehr, es sind immer alte Erbstellen, wo das "Wesen" ist; nun haftet der Fluch an dem Grund und Boden, denn -- Leffert wollte den

Seufzer: Seht, Vater, ich habe all mein Lebtag nicht gewußt, daß man so viel Herzweh haben könnte, als ich bei dem Gedanken, daß sie den Rolf nicht annimmt!

Es ist nun so, Kind, entgegnete Leffert bedächtig rauchend, daß man in der Jugend manche Dinge schlimmer ansieht als den Tod, und wenn sie dann kommen, dann überdauert man sie dennoch! Darin hat sie Recht, Zeit meines Denkens sagen die Leute, die Felgen und ihre Freundschaft sind nicht „süwer“ (sauber). Mir selbst will es nicht in den Kopf, daß mein einzig Kind in die Hexenwirthschaft kommen soll!

Aber, Vater, man weiß ja keine Unthaten von ihnen, und Herr Ohm (Pfarrer) hat uns in der Kinderlehre nie was von Behexen oder Besprechen gesagt.

Ja, meine Tochter, diese Dinge sagt man auch nicht; denn wenn man sie nennt, sind sie da. Aber wer kann wissen oder beweisen, daß sie nicht sind? —

Beide schwiegen eine Weile, bei dem Punkt angelangt, der schon Klügeren Kopfbrechen gemacht hat.

Was ist das nun aber, hob Anntrin wieder an, daß die, welche von der Stelle, wo es nicht richtig ist, heirathen, ihre Zauberart verlieren, und die Fremden, welche auf die „unsüweren“ Höfe ziehen, sie bekommen?

Leffert sah seine Tochter gedankenvoll an.

Die, welche den Fluch herabzogen, leben seit vielen hundert Jahren nicht mehr, es sind immer alte Erbstellen, wo das „Wesen“ ist; nun haftet der Fluch an dem Grund und Boden, denn — Leffert wollte den

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T13:59:48Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Dincklage, Emmy von: Der Striethast. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [180]–219. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dincklage_striethast_1910/25>, abgerufen am 23.11.2024.