Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite
Erste buch
Obrister Artzt.

ARrchiater oder Protomedicus, muß in der Medicin
ein erfahrner Mann und Doctor sein/ so den andern
Medicis unnd Feldtscherern mit verstandt gebieten unnd
verbieten könne/ und dem gantzen Kriegßvolck/ wan etwa
ein seuche vnder ihnen inreissen wolte/ mit hülff begegnen und
beyspringen könne. Vnd muß mit einer besonderen Apo-
theck und allerhandt nöhtigen instrumentis und medica-
mentis
wohl versehen sein/ hat zwischen den soldaten und
ärtzten zu schltchten.

Obrister Wachtmeister/ Supremus excubiarum praefectus.

SOlcher befelch ist hoch und vertrawlich/ ja dem gan-
tzen Kriegßvolck leib vnd leben daran gelegen. Muß
ein versuchter mann sein/ die losung vom Feldtherren ab-
holen/ und den jenigen so die wacht zuversehen/ außtheilen/
auß befehlich des Feldtmarschalcken die wachten bestel-
len/ auffführen/ tag vnd nacht umbreiten/ den underwacht-
meisteren ihr ampt jedezeit fleissig inbinden/ wie auch andere
Befehlichßhabern der ihren errinnern und waß unrichtig dem
Feldtherren oder Marschalcken vorbringen/ oder aber dem
Obristen/ darunder es geschicht. Jn lermen und vorm
Feindt muß er den Obristen und hauffen des Feldtherren
willen anzeigen. Jn summa muß alles eigentlich in wach-
ten bestellen/ und den underwachtmeistern uffsehens zu ha-
ben mit ernst inbinden/ und in der zugordnung den Nach-
zug führen.

Heroldt
Erſte buch
Obriſter Artzt.

ARrchiater oder Protomedicus, muß in der Medicin
ein erfahrner Mann und Doctor ſein/ ſo den andern
Medicis unnd Feldtſcherern mit verſtandt gebieten unnd
verbieten koͤnne/ und dem gantzen Kriegßvolck/ wan etwa
ein ſeuche vnder ihnen inreiſſen wolte/ mit huͤlff begegnen uñ
beyſpringen koͤnne. Vnd muß mit einer beſonderen Apo-
theck und allerhandt noͤhtigen inſtrumentis und medica-
mentis
wohl verſehen ſein/ hat zwiſchen den ſoldaten und
aͤrtzten zu ſchltchten.

Obriſter Wachtmeiſter/ Supremus excubiarum præfectus.

SOlcher befelch iſt hoch und vertrawlich/ ja dem gan-
tzen Kriegßvolck leib vnd leben daran gelegen. Muß
ein verſuchter mann ſein/ die loſung vom Feldtherren ab-
holen/ und den jenigen ſo die wacht zuverſehen/ außtheilen/
auß befehlich des Feldtmarſchalcken die wachten beſtel-
len/ aufffuͤhren/ tag vnd nacht umbreiten/ den underwacht-
meiſterẽ ihr ampt jedezeit fleiſſig inbinden/ wie auch andere
Befehlichßhabern der ihrẽ erriñern und waß unrichtig dem
Feldtherren oder Marſchalcken vorbringen/ oder aber dem
Obriſten/ darunder es geſchicht. Jn lermen und vorm
Feindt muß er den Obriſten und hauffen des Feldtherren
willen anzeigen. Jn ſumma muß alles eigentlich in wach-
ten beſtellen/ und den underwachtmeiſtern uffſehens zu ha-
ben mit ernſt inbinden/ und in der zugordnung den Nach-
zug fuͤhren.

Heroldt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0040" n="32"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er&#x017F;te buch</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Obri&#x017F;ter Artzt.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">A</hi>Rrchiater</hi> oder <hi rendition="#aq">Protomedicus,</hi> muß in der Medicin<lb/>
ein erfahrner Mann und Doctor &#x017F;ein/ &#x017F;o den andern<lb/><hi rendition="#aq">Medicis</hi> unnd Feldt&#x017F;cherern mit ver&#x017F;tandt gebieten unnd<lb/>
verbieten ko&#x0364;nne/ und dem gantzen Kriegßvolck/ wan etwa<lb/>
ein &#x017F;euche vnder ihnen inrei&#x017F;&#x017F;en wolte/ mit hu&#x0364;lff begegnen un&#x0303;<lb/>
bey&#x017F;pringen ko&#x0364;nne. Vnd muß mit einer be&#x017F;onderen Apo-<lb/>
theck und allerhandt no&#x0364;htigen <hi rendition="#aq">in&#x017F;trumentis</hi> und <hi rendition="#aq">medica-<lb/>
mentis</hi> wohl ver&#x017F;ehen &#x017F;ein/ hat zwi&#x017F;chen den &#x017F;oldaten und<lb/>
a&#x0364;rtzten zu &#x017F;chltchten.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Obri&#x017F;ter Wachtmei&#x017F;ter/</hi> <hi rendition="#aq">Supremus excubiarum præfectus.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">S</hi>Olcher befelch i&#x017F;t hoch und vertrawlich/ ja dem gan-<lb/>
tzen Kriegßvolck leib vnd leben daran gelegen. Muß<lb/>
ein ver&#x017F;uchter mann &#x017F;ein/ die lo&#x017F;ung vom Feldtherren ab-<lb/>
holen/ und den jenigen &#x017F;o die wacht zuver&#x017F;ehen/ außtheilen/<lb/>
auß befehlich des Feldtmar&#x017F;chalcken die wachten be&#x017F;tel-<lb/>
len/ aufffu&#x0364;hren/ tag vnd nacht umbreiten/ den underwacht-<lb/>
mei&#x017F;tere&#x0303; ihr ampt jedezeit flei&#x017F;&#x017F;ig inbinden/ wie auch andere<lb/>
Befehlichßhabern der ihre&#x0303; errin&#x0303;ern und waß unrichtig dem<lb/>
Feldtherren oder Mar&#x017F;chalcken vorbringen/ oder aber dem<lb/>
Obri&#x017F;ten/ darunder es ge&#x017F;chicht. Jn lermen und vorm<lb/>
Feindt muß er den Obri&#x017F;ten und hauffen des Feldtherren<lb/>
willen anzeigen. Jn &#x017F;umma muß alles eigentlich in wach-<lb/>
ten be&#x017F;tellen/ und den underwachtmei&#x017F;tern uff&#x017F;ehens zu ha-<lb/>
ben mit ern&#x017F;t inbinden/ und in der zugordnung den Nach-<lb/>
zug fu&#x0364;hren.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Heroldt</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0040] Erſte buch Obriſter Artzt. ARrchiater oder Protomedicus, muß in der Medicin ein erfahrner Mann und Doctor ſein/ ſo den andern Medicis unnd Feldtſcherern mit verſtandt gebieten unnd verbieten koͤnne/ und dem gantzen Kriegßvolck/ wan etwa ein ſeuche vnder ihnen inreiſſen wolte/ mit huͤlff begegnen uñ beyſpringen koͤnne. Vnd muß mit einer beſonderen Apo- theck und allerhandt noͤhtigen inſtrumentis und medica- mentis wohl verſehen ſein/ hat zwiſchen den ſoldaten und aͤrtzten zu ſchltchten. Obriſter Wachtmeiſter/ Supremus excubiarum præfectus. SOlcher befelch iſt hoch und vertrawlich/ ja dem gan- tzen Kriegßvolck leib vnd leben daran gelegen. Muß ein verſuchter mann ſein/ die loſung vom Feldtherren ab- holen/ und den jenigen ſo die wacht zuverſehen/ außtheilen/ auß befehlich des Feldtmarſchalcken die wachten beſtel- len/ aufffuͤhren/ tag vnd nacht umbreiten/ den underwacht- meiſterẽ ihr ampt jedezeit fleiſſig inbinden/ wie auch andere Befehlichßhabern der ihrẽ erriñern und waß unrichtig dem Feldtherren oder Marſchalcken vorbringen/ oder aber dem Obriſten/ darunder es geſchicht. Jn lermen und vorm Feindt muß er den Obriſten und hauffen des Feldtherren willen anzeigen. Jn ſumma muß alles eigentlich in wach- ten beſtellen/ und den underwachtmeiſtern uffſehens zu ha- ben mit ernſt inbinden/ und in der zugordnung den Nach- zug fuͤhren. Heroldt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/40
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/40>, abgerufen am 19.04.2024.