Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.deß Andern theils. zeiten abgeschafft werden. Da reuter in der besatzung/ soverordnet mans auff gewöhnlichen platz und gassen/ aber in der noht müssen sie sich bey dem andern kriegßvolck auff der wehr finden lahssen. Vnd dann soll über das in der stadt jederman groß und klein/ alt und jung/ arbeiten/ tra- gen und wehren helffen. Wan man zur handt und in das ge- menge kompt/ so thun wohlgerüste knechte mit langen spies- sen das beste den sturm ab zudreiben. Darneben sind dem feinde sehr schädtlich die feuerkolben/ pechringe/ sturmfas- se und sonst allerhand feuerwerckerey/ deren hiebevor im ersten theil bey den Exercitiis gedacht worden. Vnd das sey also auch Propugnatio der stätte/ welche lich S s ij
deß Andern theils. zeiten abgeſchafft werden. Da reuter in der beſatzung/ ſoverordnet mans auff gewoͤhnlichen platz und gaſſen/ aber in der noht muͤſſen ſie ſich bey dem andern kriegßvolck auff der wehr finden lahſſen. Vnd dann ſoll uͤber das in der ſtadt jederman groß und klein/ alt und jung/ arbeiten/ tra- gen und wehrẽ helffen. Wan man zur handt und in das ge- menge kompt/ ſo thun wohlgeruͤſte knechte mit langen ſpieſ- ſen das beſte den ſturm ab zudreiben. Darneben ſind dem feinde ſehr ſchaͤdtlich die feuerkolben/ pechringe/ ſturmfaſ- ſe und ſonſt allerhand feuerwerckerey/ deren hiebevor im erſten theil bey den Exercitiis gedacht worden. Vnd das ſey alſo auch Propugnatio der ſtaͤtte/ welche lich S s ij
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deß Andern theils.
zeiten abgeſchafft werden. Da reuter in der beſatzung/ ſo
verordnet mans auff gewoͤhnlichen platz und gaſſen/ aber
in der noht muͤſſen ſie ſich bey dem andern kriegßvolck auff
der wehr finden lahſſen. Vnd dann ſoll uͤber das in der
ſtadt jederman groß und klein/ alt und jung/ arbeiten/ tra-
gen und wehrẽ helffen. Wan man zur handt und in das ge-
menge kompt/ ſo thun wohlgeruͤſte knechte mit langen ſpieſ-
ſen das beſte den ſturm ab zudreiben. Darneben ſind dem
feinde ſehr ſchaͤdtlich die feuerkolben/ pechringe/ ſturmfaſ-
ſe und ſonſt allerhand feuerwerckerey/ deren hiebevor im
erſten theil bey den Exercitiis gedacht worden.
Vnd das ſey alſo auch Propugnatio der ſtaͤtte/ welche
bißweilen alſo beſchaffẽ/ daß auch die belaͤgertẽ ſich nicht er-
geben wollẽ/ ſondern vielmehr der euſſerſtẽ gefahr erwartẽ/
welches dan fuͤrnemblich auß des Obriſten redligkeit er-
folget/ wan erß dem Kriegßherren zugeſagt hat/ oder er be-
ſorgen muhß/ es moͤcht ihm den kopff gelten/ da er ſich an
feindt ergebe/ oder da er und das kriegßvolck lieber ehrlich
ſterben will/ denn in des feindes haͤnde kommen. Etwa iſt
auch die noht ſo groß nicht/ beſonders wann man hoff-
nung hat entſetzet zu werden. Doch hat man jtzo viel-
mehr exempel daß ſich eine Beſatzung uff leidliche mittel er-
geben/ unnd zum wenigſten das leben errettet/ dann das
mans aufs ſterben und das euſſerſt entſchloſſen. Offt wer-
den die feſtungen nuhrt beſatzt/ umb den feind darvor auff-
zuhalten/ dieweiln er in einer belaͤgerung ſich lange
ſaumpt/ ſein heer er mattet und ſchwaͤchet/ auch die beſte zeit
verzeret/ alſo/ daß er ſonſtet wenig verrichten lan/ und ent-
lich
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