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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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des Ersten theilß.
Sonstet haben sie den Scharffentinlein gemeiniglich 7 schuhe an der
länge zugelegt.

[Abbildung]

Man hat auch damalen pulvercammern oder säcke beides an
die hauptstück/ geschütz vnd auch die Böller gemacht/ vnd deswegen be-
sonders genau achtung geben uf die lenge vnnd weite derselben pulver
cammer. Dann wan sie ungleich an der länge/ ob sie schon gleiche maaß
pulver fassen/ veruhrsachen sie dennoch ungleiche schüsse. Dan in dem
sie alzulang vnd enge/ so geschichts/ daß das pulver nicht zu gleich ent-
zundet werden kan/ sondera dessen ein guttheil/ wann die kugel aus dem
rohr/ erstet verbrinnet vnd also wenig krafft wircket. Darumb hat man
die proportz zu solchen pulvercammern einer haupthüchsen/ so stein füh-
ret/ anderhalb kugel lang vnd zwey drittell weit: aber zum eisen drey ku-
gel lang vnd drey vierthel genommen: vnd treibet ohn gefehrlich in sol-
cher cammer 1 lb. pulver 3 lb. eisen/ in obgemelter aber 1 lb. pulver 3 oder
vierthalb pfundt stein.

Ferner hat man vor alters die stück vmb das weit oder zündloch den
diamitrum dreyer kugel hoch/ vornen beym mundloch aber nuhrt zweyer
kugel hoch gegossen vnnd die Efrosive oder zapfen ob den drittetheil des
stücks/ wan nemblich das stück in fünfte getheilet.

Von Neb-Brechzeugen und Sturmbrücken

WJlich auch nicht viel schreiben/ sondern wie viel vnd
oft bißhero von mihr beschhen/ den guthetzigen leser in
die tabulas gewiesen haben darinnen er aus wenigen exempeln
gute nachrichtung schöpffen under lernen kan. Nun bezeich-
net (XX) die Hebzeuge (XXI) die brechzeuge und (XXII)
die sturmbrücken/ wie die zu weilen gebraucht worden.

Requisita und nötige zubehör zun
Machinis.
Dreyer-

des Erſten theilß.
Sonſtet haben ſie den Scharffentinlein gemeiniglich 7 ſchuhe an der
laͤnge zugelegt.

[Abbildung]

Man hat auch damalen pulvercammern oder ſaͤcke beides an
die hauptſtuͤck/ geſchuͤtz vnd auch die Boͤller gemacht/ vnd deswegen be-
ſonders genau achtung geben uf die lenge vnnd weite derſelben pulver
cammer. Dann wan ſie ungleich an der laͤnge/ ob ſie ſchon gleiche maaß
pulver faſſen/ veruhrſachen ſie dennoch ungleiche ſchuͤſſe. Dan in dem
ſie alzulang vnd enge/ ſo geſchichts/ daß das pulver nicht zu gleich ent-
zundet werden kan/ ſondera deſſen ein guttheil/ wann die kugel aus dem
rohr/ erſtet verbrinnet vnd alſo wenig krafft wircket. Darumb hat man
die proportz zu ſolchen pulvercammern einer haupthuͤchſen/ ſo ſtein fuͤh-
ret/ anderhalb kugel lang vnd zwey drittell weit: aber zum eiſen drey ku-
gel lang vnd drey vierthel genommen: vnd treibet ohn gefehrlich in ſol-
cher cammer 1 lb. pulver 3 lb. eiſen/ in obgemelter aber 1 lb. pulver 3 oder
vierthalb pfundt ſtein.

Ferner hat man vor alters die ſtuͤck vmb das weit oder zuͤndloch den
diamitrum dreyer kugel hoch/ vornen beym mundloch aber nuhrt zweyer
kugel hoch gegoſſen vnnd die Efroſive oder zapfen ob den drittetheil des
ſtuͤcks/ wan nemblich das ſtuͤck in fuͤnfte getheilet.

Von Neb-Brechzeugen und Sturmbruͤcken

WJlich auch nicht viel ſchreiben/ ſondern wie viel vnd
oft bißhero von mihr beſchhẽ/ den guthetzigen leſer in
die tabulas gewieſen habẽ dariñen er aus wenigẽ exempeln
gute nachrichtung ſchoͤpffen under lernẽ kan. Nun bezeich-
net (XX) die Hebzeuge (XXI) die brechzeuge und (XXII)
die ſturmbruͤcken/ wie die zu weilen gebraucht worden.

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Machinis.
Dreyer-
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[229/0243] des Erſten theilß. Sonſtet haben ſie den Scharffentinlein gemeiniglich 7 ſchuhe an der laͤnge zugelegt. [Abbildung] Man hat auch damalen pulvercammern oder ſaͤcke beides an die hauptſtuͤck/ geſchuͤtz vnd auch die Boͤller gemacht/ vnd deswegen be- ſonders genau achtung geben uf die lenge vnnd weite derſelben pulver cammer. Dann wan ſie ungleich an der laͤnge/ ob ſie ſchon gleiche maaß pulver faſſen/ veruhrſachen ſie dennoch ungleiche ſchuͤſſe. Dan in dem ſie alzulang vnd enge/ ſo geſchichts/ daß das pulver nicht zu gleich ent- zundet werden kan/ ſondera deſſen ein guttheil/ wann die kugel aus dem rohr/ erſtet verbrinnet vnd alſo wenig krafft wircket. Darumb hat man die proportz zu ſolchen pulvercammern einer haupthuͤchſen/ ſo ſtein fuͤh- ret/ anderhalb kugel lang vnd zwey drittell weit: aber zum eiſen drey ku- gel lang vnd drey vierthel genommen: vnd treibet ohn gefehrlich in ſol- cher cammer 1 lb. pulver 3 lb. eiſen/ in obgemelter aber 1 lb. pulver 3 oder vierthalb pfundt ſtein. Ferner hat man vor alters die ſtuͤck vmb das weit oder zuͤndloch den diamitrum dreyer kugel hoch/ vornen beym mundloch aber nuhrt zweyer kugel hoch gegoſſen vnnd die Efroſive oder zapfen ob den drittetheil des ſtuͤcks/ wan nemblich das ſtuͤck in fuͤnfte getheilet. Von Neb-Brechzeugen und Sturmbruͤcken WJlich auch nicht viel ſchreiben/ ſondern wie viel vnd oft bißhero von mihr beſchhẽ/ den guthetzigen leſer in die tabulas gewieſen habẽ dariñen er aus wenigẽ exempeln gute nachrichtung ſchoͤpffen under lernẽ kan. Nun bezeich- net (XX) die Hebzeuge (XXI) die brechzeuge und (XXII) die ſturmbruͤcken/ wie die zu weilen gebraucht worden. Requiſita und noͤtige zubehoͤr zun Machinis. Dreyer-

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/243>, abgerufen am 24.11.2024.