Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

des Ersten theils.
betrachtet werden/ obs in der jegendt sümpfig oder mösig/
damit die winde besonders Sudt und Westen keinen bö-
sen ungesundten luft oder faulen geschmack ins Läger drei-
ben und das wasser im Läger zur nahrung beydes vieh und
mentschen bequem sey und nicht darüber ein kranckheit un-
der sie komme/ und dardurch grohsser abgang unnd schwe-
chung des hauffens erfolge.

Zu dem hat man vornämblich/ wie gesagt/ locum
idoneum Victoriae, si dimicandum,
die

Sicherheit des orths

ZV ermessen/ also daß er vortheilig zum streit und sieg
erscheine und vom feinde nicht unversehens überfallen
oder mit dem geschütz überhöcht werden könne. Darumb
wohl und fleissig warzunehmen/ daß man sich nicht allzu
nah under die hügel und berge mache und da etwa eine hö-
he vorhanden/ man sie züm theil mit in das Läger infasse/
dann hier durch wirdt der prospect und außsehen ins weite
feldt vermehret und kan man mit dem geschütz auch weiter
umb sich reichen.

Constructio und wie man die Läger schlagen
und bauen soll/

BEstehet in Dispositione und außtheilung der quar-
tier und plätzen/ Tendendi ratione im gezehlten und
hütten schlagen/ Munitione, im befestigung und Munditie
castrorum
und anordnung das Läger rein zu halten.

Dispo-
A a ij

des Erſten theils.
betrachtet werden/ obs in der jegendt ſuͤmpfig oder moͤſig/
damit die winde beſonders Sudt und Weſten keinen boͤ-
ſen ungeſundten luft oder faulen geſchmack ins Laͤger drei-
ben und das waſſer im Laͤger zur nahrung beydes vieh und
mentſchen bequem ſey und nicht daruͤber ein kranckheit un-
der ſie komme/ und dardurch grohſſer abgang unnd ſchwe-
chung des hauffens erfolge.

Zu dem hat man vornaͤmblich/ wie geſagt/ locum
idoneum Victoriæ, ſi dimicandum,
die

Sicherheit des orths

ZV ermeſſen/ alſo daß er vortheilig zum ſtreit und ſieg
erſcheine und vom feinde nicht unverſehens uͤberfallen
oder mit dem geſchuͤtz uͤberhoͤcht werden koͤnne. Darumb
wohl und fleiſſig warzunehmen/ daß man ſich nicht allzu
nah under die huͤgel und berge mache und da etwa eine hoͤ-
he vorhanden/ man ſie zuͤm theil mit in das Laͤger infaſſe/
dann hier durch wirdt der proſpect und außſehen ins weite
feldt vermehret und kan man mit dem geſchuͤtz auch weiter
umb ſich reichen.

Conſtructio und wie man die Laͤger ſchlagen
und bauen ſoll/

BEſtehet in Diſpoſitione und außtheilung der quar-
tier und plaͤtzen/ Tendendi ratione im gezehlten und
huͤtten ſchlagen/ Munitione, im befeſtigung und Munditie
caſtrorum
und anordnung das Laͤger rein zu halten.

Diſpo-
A a ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0195" n="191"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Er&#x017F;ten theils.</hi></fw><lb/>
betrachtet werden/ obs in der jegendt &#x017F;u&#x0364;mpfig oder mo&#x0364;&#x017F;ig/<lb/>
damit die winde be&#x017F;onders Sudt und We&#x017F;ten keinen bo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en unge&#x017F;undten luft oder faulen ge&#x017F;chmack ins La&#x0364;ger drei-<lb/>
ben und das wa&#x017F;&#x017F;er im La&#x0364;ger zur nahrung beydes vieh und<lb/>
ment&#x017F;chen bequem &#x017F;ey und nicht daru&#x0364;ber ein kranckheit un-<lb/>
der &#x017F;ie komme/ und dardurch groh&#x017F;&#x017F;er abgang unnd &#x017F;chwe-<lb/>
chung des hauffens erfolge.</p><lb/>
                <p>Zu dem hat man vorna&#x0364;mblich/ wie ge&#x017F;agt/ <hi rendition="#aq">locum<lb/>
idoneum Victoriæ, &#x017F;i dimicandum,</hi> die</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">Sicherheit des orths</hi> </head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">Z</hi>V erme&#x017F;&#x017F;en/ al&#x017F;o daß er vortheilig zum &#x017F;treit und &#x017F;ieg<lb/>
er&#x017F;cheine und vom feinde nicht unver&#x017F;ehens u&#x0364;berfallen<lb/>
oder mit dem ge&#x017F;chu&#x0364;tz u&#x0364;berho&#x0364;cht werden ko&#x0364;nne. Darumb<lb/>
wohl und flei&#x017F;&#x017F;ig warzunehmen/ daß man &#x017F;ich nicht allzu<lb/>
nah under die hu&#x0364;gel und berge mache und da etwa eine ho&#x0364;-<lb/>
he vorhanden/ man &#x017F;ie zu&#x0364;m theil mit in das La&#x0364;ger infa&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
dann hier durch wirdt der pro&#x017F;pect und auß&#x017F;ehen ins weite<lb/>
feldt vermehret und kan man mit dem ge&#x017F;chu&#x0364;tz auch weiter<lb/>
umb &#x017F;ich reichen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#aq">Con&#x017F;tructio</hi> und wie man die La&#x0364;ger &#x017F;chlagen<lb/>
und bauen &#x017F;oll/</head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">B</hi>E&#x017F;tehet in <hi rendition="#aq">Di&#x017F;po&#x017F;itione</hi> und außtheilung der quar-<lb/>
tier und pla&#x0364;tzen/ <hi rendition="#aq">Tendendi ratione</hi> im gezehlten und<lb/>
hu&#x0364;tten &#x017F;chlagen/ <hi rendition="#aq">Munitione,</hi> im befe&#x017F;tigung und <hi rendition="#aq">Munditie<lb/>
ca&#x017F;trorum</hi> und anordnung das La&#x0364;ger rein zu halten.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">A a ij</fw>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Di&#x017F;po-</hi> </fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0195] des Erſten theils. betrachtet werden/ obs in der jegendt ſuͤmpfig oder moͤſig/ damit die winde beſonders Sudt und Weſten keinen boͤ- ſen ungeſundten luft oder faulen geſchmack ins Laͤger drei- ben und das waſſer im Laͤger zur nahrung beydes vieh und mentſchen bequem ſey und nicht daruͤber ein kranckheit un- der ſie komme/ und dardurch grohſſer abgang unnd ſchwe- chung des hauffens erfolge. Zu dem hat man vornaͤmblich/ wie geſagt/ locum idoneum Victoriæ, ſi dimicandum, die Sicherheit des orths ZV ermeſſen/ alſo daß er vortheilig zum ſtreit und ſieg erſcheine und vom feinde nicht unverſehens uͤberfallen oder mit dem geſchuͤtz uͤberhoͤcht werden koͤnne. Darumb wohl und fleiſſig warzunehmen/ daß man ſich nicht allzu nah under die huͤgel und berge mache und da etwa eine hoͤ- he vorhanden/ man ſie zuͤm theil mit in das Laͤger infaſſe/ dann hier durch wirdt der proſpect und außſehen ins weite feldt vermehret und kan man mit dem geſchuͤtz auch weiter umb ſich reichen. Conſtructio und wie man die Laͤger ſchlagen und bauen ſoll/ BEſtehet in Diſpoſitione und außtheilung der quar- tier und plaͤtzen/ Tendendi ratione im gezehlten und huͤtten ſchlagen/ Munitione, im befeſtigung und Munditie caſtrorum und anordnung das Laͤger rein zu halten. Diſpo- A a ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/195
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/195>, abgerufen am 08.05.2024.