Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

das mündliche Predigampt verach-"
te/ sondern zum trost allen frommen"
Hertzen/ das sie in noth/ Kranckheit/"
frembden Orten in Christo sind/ vnd"
nicht draussen."

Item es wird gesagt zum schre-
cken der Gottlosen vnd Vnbußferti-
gen/ ob sie schon mitten in der versam-
lung der Christen sind/ dennoch sind
sie auß geschlossen für den augen Got-
tes. Dan ein jeder vngleubiger schleust
sich selbst auß/ vnd beraubet sich des
Schatzes in jhm. Also hilfft einem
Gottlosen vngleubigen
Krancken gar
nicht dz Sacrament/ Priester/ Bapst/
wan er gleich mitten in der Kirchen ist/
so er nicht gleubet.

Sage mir Christlicher Leser/ ist dan
das Mündliche Predigambt verachten?

Liese auch lib. 2. p. 116. Da eben solche
lehre bestetiget wird mit diesen worten.

Weil wir aber von Natur so
blind sein/ vnnd vnser Elend von vns
selbst nit erkennen/ so hat Gott Mittel
darzu verordnet:
Sein Heilig Wort
vnd Sacrament/ dabey alle zeit seint
Gnade vnd Geist ist/ dadurch zeucht

locket
C ij

das muͤndliche Predigampt verach-〃
te/ ſondern zum troſt allen frommen〃
Hertzen/ das ſie in noth/ Kranckheit/〃
frembden Orten in Chriſto ſind/ vnd〃
nicht drauſſen.〃

Item es wird geſagt zum ſchre-
cken der Gottloſen vnd Vnbußferti-
gen/ ob ſie ſchon mitten in der verſam-
lung der Chriſten ſind/ dennoch ſind
ſie auß geſchloſſen fuͤr den augen Got-
tes. Dan ein jeder vngleubiger ſchleuſt
ſich ſelbſt auß/ vnd beraubet ſich des
Schatzes in jhm. Alſo hilfft einem
Gottloſen vngleubigen
Krancken gar
nicht dz Sacrament/ Prieſter/ Bapſt/
wan er gleich mitten in der Kirchen iſt/
ſo er nicht gleubet.

Sage mir Chriſtlicher Leſer/ iſt dan
das Muͤndliche Predigambt verachten?

Lieſe auch lib. 2. p. 116. Da eben ſolche
lehre beſtetiget wird mit dieſen worten.

Weil wir aber von Natur ſo
blind ſein/ vnnd vnſer Elend von vns
ſelbſt nit erkennen/ ſo hat Gott Mittel
darzu verordnet:
Sein Heilig Wort
vnd Sacrament/ dabey alle zeit ſeint
Gnade vnd Geiſt iſt/ dadurch zeucht

locket
C ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0039" n="[39]"/> <hi rendition="#fr">das mu&#x0364;ndliche Predigampt verach-&#x3003;<lb/>
te/ &#x017F;ondern zum tro&#x017F;t allen frommen&#x3003;<lb/>
Hertzen/ das &#x017F;ie in noth/ Kranckheit/&#x3003;<lb/>
frembden Orten in Chri&#x017F;to &#x017F;ind/ vnd&#x3003;<lb/>
nicht drau&#x017F;&#x017F;en.&#x3003;</hi> </p><lb/>
          <p>Item es wird ge&#x017F;agt zum &#x017F;chre-<lb/>
cken der Gottlo&#x017F;en vnd Vnbußferti-<lb/>
gen/ ob &#x017F;ie &#x017F;chon mitten in der ver&#x017F;am-<lb/>
lung der Chri&#x017F;ten &#x017F;ind/ dennoch &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ie auß ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en fu&#x0364;r den augen Got-<lb/>
tes. Dan ein jeder vngleubiger &#x017F;chleu&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t auß/ vnd beraubet &#x017F;ich des<lb/>
Schatzes in jhm. Al&#x017F;o <hi rendition="#fr">hilfft einem<lb/>
Gottlo&#x017F;en vngleubigen</hi> Krancken gar<lb/>
nicht dz Sacrament/ Prie&#x017F;ter/ Bap&#x017F;t/<lb/>
wan er gleich mitten in der Kirchen i&#x017F;t/<lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;o er nicht gleubet.</hi></p><lb/>
          <p>Sage mir Chri&#x017F;tlicher Le&#x017F;er/ i&#x017F;t dan<lb/>
das Mu&#x0364;ndliche Predigambt verachten?</p><lb/>
          <p>Lie&#x017F;e auch <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">lib. 2. p.</hi> 116.</hi> Da eben &#x017F;olche<lb/>
lehre be&#x017F;tetiget wird mit die&#x017F;en worten.</p><lb/>
          <p>Weil wir aber von Natur &#x017F;o<lb/>
blind &#x017F;ein/ vnnd vn&#x017F;er Elend von vns<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t nit erkennen/ &#x017F;o hat Gott <hi rendition="#fr">Mittel<lb/>
darzu verordnet:</hi> Sein <hi rendition="#fr">Heilig Wort</hi><lb/>
vnd <hi rendition="#fr">Sacrament</hi>/ dabey alle zeit &#x017F;eint<lb/>
Gnade vnd Gei&#x017F;t i&#x017F;t/ dadurch zeucht<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C ij</fw><fw place="bottom" type="catch">locket</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[39]/0039] das muͤndliche Predigampt verach-〃 te/ ſondern zum troſt allen frommen〃 Hertzen/ das ſie in noth/ Kranckheit/〃 frembden Orten in Chriſto ſind/ vnd〃 nicht drauſſen.〃 Item es wird geſagt zum ſchre- cken der Gottloſen vnd Vnbußferti- gen/ ob ſie ſchon mitten in der verſam- lung der Chriſten ſind/ dennoch ſind ſie auß geſchloſſen fuͤr den augen Got- tes. Dan ein jeder vngleubiger ſchleuſt ſich ſelbſt auß/ vnd beraubet ſich des Schatzes in jhm. Alſo hilfft einem Gottloſen vngleubigen Krancken gar nicht dz Sacrament/ Prieſter/ Bapſt/ wan er gleich mitten in der Kirchen iſt/ ſo er nicht gleubet. Sage mir Chriſtlicher Leſer/ iſt dan das Muͤndliche Predigambt verachten? Lieſe auch lib. 2. p. 116. Da eben ſolche lehre beſtetiget wird mit dieſen worten. Weil wir aber von Natur ſo blind ſein/ vnnd vnſer Elend von vns ſelbſt nit erkennen/ ſo hat Gott Mittel darzu verordnet: Sein Heilig Wort vnd Sacrament/ dabey alle zeit ſeint Gnade vnd Geiſt iſt/ dadurch zeucht locket C ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/39
Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/39>, abgerufen am 20.04.2024.