Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

Ich schlaffe aber mein Hertz wachet/
vnd höre die Stimme meines freun-
des der anklopffet
. Mit diesen wor-
ten werden wir auch errinnert der Vä-
terlichen vorsorge vnd freundseligkeit
des freundlichen gnädigen GOttes/
wie gern er mit den Menschen vmbge-
he/ mit jhnen handele vnd wandele/
mit jhnen rede/ sie vnterweise vnd leh-
re/ darumb das er vns seinen Sohn
zum Lehrmeister/ zum Himlischen Do-
ctoren
vnd Praeceptoren verordnet hat.
Dieses ist vns fein fürgebildet in dem
schönen Exempel vnd bilde da dz Kind
JEsus im Tempel zu Jerusalem leh-
ret. Das ist nicht geschehen vmb des
Jüdischen Tempels willen allein/ der
nu zerstöret ist/ sondern es ist gesche-
hen erstlich vmb des Geistlicheu Je-
rusalems willen/ welches ist die H.
Christliche Kirche/ da will er allein
lehrer sein durch sein Wort vnd Geist:
Vnnd dan vmbs Tempels willen vn-
sers Hertzens. Darinnen wil er auch
lehren/ trösten/ erleuchten/ heiligen/
fragen/ antworten/ reden/ durch hei-
lige Gedancken vnnd Hertzliche An-
dacht
.

Vnnd

Ich ſchlaffe aber mein Hertz wachet/
vnd hoͤre die Stimme meines freun-
des der anklopffet
. Mit dieſen wor-
ten werden wir auch erriñert der Vaͤ-
terlichen vorſorge vnd freundſeligkeit
des freundlichen gnaͤdigen GOttes/
wie gern er mit den Menſchen vmbge-
he/ mit jhnen handele vnd wandele/
mit jhnen rede/ ſie vnterweiſe vnd leh-
re/ darumb das er vns ſeinen Sohn
zum Lehrmeiſter/ zum Himliſchẽ Do-
ctorẽ
vnd Præceptorẽ verordnet hat.
Dieſes iſt vns fein fuͤrgebildet in dem
ſchoͤnen Exempel vnd bilde da dz Kind
JEſus im Tempel zu Jeruſalem leh-
ret. Das iſt nicht geſchehen vmb des
Juͤdiſchen Tempels willen allein/ der
nu zerſtoͤret iſt/ ſondern es iſt geſche-
hen erſtlich vmb des Geiſtlicheu Je-
ruſalems willen/ welches iſt die H.
Chriſtliche Kirche/ da will er allein
lehrer ſein durch ſein Wort vñ Geiſt:
Vnnd dan vmbs Tempels willen vn-
ſers Hertzens. Darinnen wil er auch
lehren/ troͤſten/ erleuchten/ heiligen/
fragen/ antworten/ reden/ durch hei-
lige Gedancken vnnd Hertzliche An-
dacht
.

Vnnd
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0214" n="[214]"/><hi rendition="#fr">Ich &#x017F;chlaffe aber mein Hertz wachet/<lb/>
vnd ho&#x0364;re die Stimme meines freun-<lb/>
des der anklopffet</hi>. Mit die&#x017F;en wor-<lb/>
ten werden wir auch errin&#x0303;ert der Va&#x0364;-<lb/>
terlichen vor&#x017F;orge vnd freund&#x017F;eligkeit<lb/>
des freundlichen gna&#x0364;digen GOttes/<lb/>
wie gern er mit den Men&#x017F;chen vmbge-<lb/>
he/ mit jhnen handele vnd wandele/<lb/>
mit jhnen rede/ &#x017F;ie vnterwei&#x017F;e vnd leh-<lb/>
re/ darumb das er vns &#x017F;einen Sohn<lb/>
zum Lehrmei&#x017F;ter/ zum Himli&#x017F;che&#x0303; <hi rendition="#aq">Do-<lb/>
ctore&#x0303;</hi> vnd <hi rendition="#aq">Præceptore&#x0303;</hi> verordnet hat.<lb/>
Die&#x017F;es i&#x017F;t vns fein fu&#x0364;rgebildet in dem<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Exempel vnd bilde da dz Kind<lb/>
JE&#x017F;us im Tempel zu Jeru&#x017F;alem leh-<lb/>
ret. Das i&#x017F;t nicht ge&#x017F;chehen vmb des<lb/>
Ju&#x0364;di&#x017F;chen Tempels willen allein/ der<lb/>
nu zer&#x017F;to&#x0364;ret i&#x017F;t/ &#x017F;ondern es i&#x017F;t ge&#x017F;che-<lb/>
hen er&#x017F;tlich vmb des Gei&#x017F;tlicheu Je-<lb/>
ru&#x017F;alems willen/ welches i&#x017F;t die H.<lb/>
Chri&#x017F;tliche Kirche/ da will er allein<lb/>
lehrer &#x017F;ein durch &#x017F;ein Wort vn&#x0303; Gei&#x017F;t:<lb/>
Vnnd dan vmbs Tempels willen vn-<lb/>
&#x017F;ers Hertzens. Darinnen wil er auch<lb/>
lehren/ tro&#x0364;&#x017F;ten/ erleuchten/ heiligen/<lb/>
fragen/ antworten/ reden/ durch hei-<lb/>
lige <hi rendition="#fr">Gedancken vnnd Hertzliche An-<lb/>
dacht</hi>.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Vnnd</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[214]/0214] Ich ſchlaffe aber mein Hertz wachet/ vnd hoͤre die Stimme meines freun- des der anklopffet. Mit dieſen wor- ten werden wir auch erriñert der Vaͤ- terlichen vorſorge vnd freundſeligkeit des freundlichen gnaͤdigen GOttes/ wie gern er mit den Menſchen vmbge- he/ mit jhnen handele vnd wandele/ mit jhnen rede/ ſie vnterweiſe vnd leh- re/ darumb das er vns ſeinen Sohn zum Lehrmeiſter/ zum Himliſchẽ Do- ctorẽ vnd Præceptorẽ verordnet hat. Dieſes iſt vns fein fuͤrgebildet in dem ſchoͤnen Exempel vnd bilde da dz Kind JEſus im Tempel zu Jeruſalem leh- ret. Das iſt nicht geſchehen vmb des Juͤdiſchen Tempels willen allein/ der nu zerſtoͤret iſt/ ſondern es iſt geſche- hen erſtlich vmb des Geiſtlicheu Je- ruſalems willen/ welches iſt die H. Chriſtliche Kirche/ da will er allein lehrer ſein durch ſein Wort vñ Geiſt: Vnnd dan vmbs Tempels willen vn- ſers Hertzens. Darinnen wil er auch lehren/ troͤſten/ erleuchten/ heiligen/ fragen/ antworten/ reden/ durch hei- lige Gedancken vnnd Hertzliche An- dacht. Vnnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/214
Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [214]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/214>, abgerufen am 06.05.2024.