Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

6. Ob gleich Weigelius offtmals
des Glaubens erwehnet/ so wird doch
in allen seinen Büchern keine warhaf-
te beschreibung des glaubens gefun-
den. Den baldt wirfft er alles in ein-
ander/ vnd spricht. Dial. p. 14. & p.
38. Christus/ Glaube/ Liebe/ etc. sey
alles ein ding/ vnd weiß so hönisch vn-
sere Lehre durch zuziehen/ wan wir vn-
terschiedlich hievon tractiren. Kompts
jhn den an einmahl den glauben zu-
beschreiben/ so sagt er: Der Glaube
ist ein gehorsam hertze/ das sich Got-
tes Wort vnterwirfft gantz gefangen
gibt: Postil: p. 316. In der beschrei-
bung aber des glaubens von H. Johan
Arnd gesetzet kan nichts getadelt werden.

7. Weigeli gibt in allen seinen Bü-
chern für es sey in dem Menschen durch
dz spiraculum vitae ein eingepflantz-
tes licht/ durch/ auß/ in welchen alle din-
ge können erkant werden/ dz währe die
unctio die salbung in vns/ es währe
schon alles in vns/ auch die Biblia selbst.
Offentlich bekentniß pag. 32. 34. Es
sey ein närrisch wesen dz dz wissen vnd
erkentniß von aussen auß durch die

Bibel

6. Ob gleich Weigelius offtmals
des Glaubens erwehnet/ ſo wird doch
in allen ſeinen Buͤchern keine warhaf-
te beſchreibung des glaubens gefun-
den. Den baldt wirfft er alles in ein-
ander/ vnd ſpricht. Dial. p. 14. & p.
38. Chriſtus/ Glaube/ Liebe/ etc. ſey
alles ein ding/ vnd weiß ſo hoͤniſch vn-
ſere Lehre durch zuziehen/ wan wir vn-
terſchiedlich hievon tractirẽ. Kompts
jhn den an einmahl den glauben zu-
beſchreiben/ ſo ſagt er: Der Glaube
iſt ein gehorſam hertze/ das ſich Got-
tes Wort vnterwirfft gantz gefangen
gibt: Poſtil: p. 316. In der beſchrei-
bung aber des glaubens von H. Johan
Arnd geſetzet kã nichts getadelt werdẽ.

7. Weigeliꝰ gibt in allen ſeinẽ Buͤ-
chern fuͤr es ſey in dem Menſchẽ durch
dz ſpiraculum vitæ ein eingepflantz-
tes licht/ durch/ auß/ in welchẽ alle din-
ge koͤnnen erkant werden/ dz waͤhre die
unctio die ſalbung in vns/ es waͤhre
ſchon alles in vns/ auch die Biblia ſelbſt.
Offentlich bekentniß pag. 32. 34. Es
ſey ein naͤrriſch weſen dz dz wiſſen vnd
erkentniß von auſſen auß durch die

Bibel
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0202" n="[202]"/>
          <p>6. Ob gleich <hi rendition="#aq">Weigelius</hi> offtmals<lb/>
des Glaubens erwehnet/ &#x017F;o wird doch<lb/>
in allen &#x017F;einen Bu&#x0364;chern keine warhaf-<lb/>
te be&#x017F;chreibung des glaubens gefun-<lb/>
den. Den baldt wirfft er alles in ein-<lb/>
ander/ vnd &#x017F;pricht. <hi rendition="#aq">Dial. p. 14. &amp; p.</hi><lb/>
38. Chri&#x017F;tus/ Glaube/ Liebe/ etc. &#x017F;ey<lb/>
alles ein ding/ vnd weiß &#x017F;o ho&#x0364;ni&#x017F;ch vn-<lb/>
&#x017F;ere Lehre durch zuziehen/ wan wir vn-<lb/>
ter&#x017F;chiedlich hievon <hi rendition="#aq">tractire&#x0303;.</hi> Kompts<lb/>
jhn den an einmahl den glauben zu-<lb/>
be&#x017F;chreiben/ &#x017F;o &#x017F;agt er: Der Glaube<lb/>
i&#x017F;t ein gehor&#x017F;am hertze/ das &#x017F;ich Got-<lb/>
tes Wort vnterwirfft gantz gefangen<lb/>
gibt: <hi rendition="#aq">Po&#x017F;til: p.</hi> 316. In der be&#x017F;chrei-<lb/>
bung aber des glaubens von H. Johan<lb/>
Arnd ge&#x017F;etzet ka&#x0303; nichts getadelt werde&#x0303;.</p><lb/>
          <p>7. <hi rendition="#aq">Weigeli&#xA770;</hi> gibt in allen &#x017F;eine&#x0303; Bu&#x0364;-<lb/>
chern fu&#x0364;r es &#x017F;ey in dem Men&#x017F;che&#x0303; durch<lb/>
dz <hi rendition="#aq">&#x017F;piraculum vitæ</hi> ein eingepflantz-<lb/>
tes licht/ durch/ auß/ in welche&#x0303; alle din-<lb/>
ge ko&#x0364;nnen erkant werden/ dz wa&#x0364;hre die<lb/><hi rendition="#aq">unctio</hi> die &#x017F;albung in vns/ es wa&#x0364;hre<lb/>
&#x017F;chon alles in vns/ auch die Biblia &#x017F;elb&#x017F;t.<lb/>
Offentlich bekentniß <hi rendition="#aq">pag.</hi> 32. 34. Es<lb/>
&#x017F;ey ein na&#x0364;rri&#x017F;ch we&#x017F;en dz dz wi&#x017F;&#x017F;en vnd<lb/>
erkentniß von au&#x017F;&#x017F;en auß durch die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Bibel</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[202]/0202] 6. Ob gleich Weigelius offtmals des Glaubens erwehnet/ ſo wird doch in allen ſeinen Buͤchern keine warhaf- te beſchreibung des glaubens gefun- den. Den baldt wirfft er alles in ein- ander/ vnd ſpricht. Dial. p. 14. & p. 38. Chriſtus/ Glaube/ Liebe/ etc. ſey alles ein ding/ vnd weiß ſo hoͤniſch vn- ſere Lehre durch zuziehen/ wan wir vn- terſchiedlich hievon tractirẽ. Kompts jhn den an einmahl den glauben zu- beſchreiben/ ſo ſagt er: Der Glaube iſt ein gehorſam hertze/ das ſich Got- tes Wort vnterwirfft gantz gefangen gibt: Poſtil: p. 316. In der beſchrei- bung aber des glaubens von H. Johan Arnd geſetzet kã nichts getadelt werdẽ. 7. Weigeliꝰ gibt in allen ſeinẽ Buͤ- chern fuͤr es ſey in dem Menſchẽ durch dz ſpiraculum vitæ ein eingepflantz- tes licht/ durch/ auß/ in welchẽ alle din- ge koͤnnen erkant werden/ dz waͤhre die unctio die ſalbung in vns/ es waͤhre ſchon alles in vns/ auch die Biblia ſelbſt. Offentlich bekentniß pag. 32. 34. Es ſey ein naͤrriſch weſen dz dz wiſſen vnd erkentniß von auſſen auß durch die Bibel

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/202
Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [202]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/202>, abgerufen am 23.11.2024.