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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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den verzagten hertzen: Seid getrost für-
chtet euch nit/ sehet ewer Gott kompt/
vnd wird euch helffen. Es. 40. Er gibt
den müden kraft vnd stercke gnug den
vnvermügenden/ die auff den Herren
hoffen kriegen newe krafft Es. 50.
Der HErr hat mir eine gelerte Zun-
ge gegeben/ dz ich wisse mit den müden
zu rechter zeit zu reden. Es. 57. Ich er-
quicke den Geist der demütigen vnd dz
Hertz der zerschlagenen. Von mei-
nem Angesicht sol ein Geist weben/
vnd ich wil Othem machen. Es. 61
Er hat mich gesand den elenden zu pre-
digen die zerbrochene Hertzen zuver-
binden/ zu trösten alle trawrige. Ex. 34
stehet. Du solt dz Bocklein in seiner
Milch nicht kochen/ das ist/ den zarten
anfahenden Milchglauben soltu nicht
ergern noch betrüben. Der starcke
Glaube kan wol allerley vertragen/ dz
man jhn siede vnd brate/ bestehet im
Fewer vnd Wasser: Aber den schwa-
chen Milchglauben muß man seuberlich
angreiffen wie ein zerbrochenes Rohr/
damit man es nicht vollend zerbreche.

Jerem.
L iiij

den verzagten hertzẽ: Seid getroſt fuͤr-
chtet euch nit/ ſehet ewer Gott kompt/
vnd wird euch helffen. Eſ. 40. Er gibt
den muͤden kraft vnd ſtercke gnug den
vnvermuͤgenden/ die auff den Herren
hoffen kriegen newe krafft Eſ. 50.
Der HErr hat mir eine gelerte Zun-
ge gegeben/ dz ich wiſſe mit den muͤden
zu rechter zeit zu reden. Eſ. 57. Ich er-
quicke den Geiſt der demuͤtigen vnd dz
Hertz der zerſchlagenen. Von mei-
nem Angeſicht ſol ein Geiſt weben/
vnd ich wil Othem machen. Eſ. 61
Er hat mich geſand den elendẽ zu pre-
digen die zerbrochene Hertzen zuver-
binden/ zu troͤſten alle trawrige. Ex. 34
ſtehet. Du ſolt dz Bocklein in ſeiner
Milch nicht kochen/ das iſt/ den zarten
anfahenden Milchglauben ſoltu nicht
ergern noch betruͤben. Der ſtarcke
Glaube kan wol allerley vertragen/ dz
man jhn ſiede vnd brate/ beſtehet im
Fewer vnd Waſſer: Aber den ſchwa-
chen Milchglaubẽ muß man ſeuberlich
angreiffen wie ein zerbrochenes Rohr/
damit man es nicht vollend zerbreche.

Jerem.
L iiij
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[[171]/0171] den verzagten hertzẽ: Seid getroſt fuͤr- chtet euch nit/ ſehet ewer Gott kompt/ vnd wird euch helffen. Eſ. 40. Er gibt den muͤden kraft vnd ſtercke gnug den vnvermuͤgenden/ die auff den Herren hoffen kriegen newe krafft Eſ. 50. Der HErr hat mir eine gelerte Zun- ge gegeben/ dz ich wiſſe mit den muͤden zu rechter zeit zu reden. Eſ. 57. Ich er- quicke den Geiſt der demuͤtigen vnd dz Hertz der zerſchlagenen. Von mei- nem Angeſicht ſol ein Geiſt weben/ vnd ich wil Othem machen. Eſ. 61 Er hat mich geſand den elendẽ zu pre- digen die zerbrochene Hertzen zuver- binden/ zu troͤſten alle trawrige. Ex. 34 ſtehet. Du ſolt dz Bocklein in ſeiner Milch nicht kochen/ das iſt/ den zarten anfahenden Milchglauben ſoltu nicht ergern noch betruͤben. Der ſtarcke Glaube kan wol allerley vertragen/ dz man jhn ſiede vnd brate/ beſtehet im Fewer vnd Waſſer: Aber den ſchwa- chen Milchglaubẽ muß man ſeuberlich angreiffen wie ein zerbrochenes Rohr/ damit man es nicht vollend zerbreche. Jerem. L iiij

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [171]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/171>, abgerufen am 22.11.2024.