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Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915.

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Häuser werden sollten. Brach die Scheune, sambt der Darre, selbst mit Taglöhnern und meinen Jungen ab. Baute durch GOttes Hilfe und Gnade zwei Häuser drauf. Als ich die Keller graben ließ, sonderlich unter Zimmermanns Hause, wo die alte Scheune gestanden, hatte ich einen Taglöhner, seine Frau, Tochter und Sohn.

Weil ich damals in meiner Profession viel zu thun hatte und immer davongehen mußte, befahl ich der Frau: allzeit dabei zu sein. Denn ich vermutet ganz gewiß: es müßte da was stehen! - Aber die Frau war weggegangen und hatte nicht gethan, was ich ihr befohlen. Unterdessen hatten die Leute das Nest gefunden und ausgenommen. Fort waren sie alle mit eins.

Als ich vom Baron Enden zu Hause kam, war das mein erstes, daß ich hinging. Aber es war kein Mensch dabei. Da ich fragete: "Wo sind die Leut?" war die Antwort, wie gemeiniglich: "Ich weiß nicht." - Ich steig in das Loch, fand den Ort gleich, wo es gestanden, welches wie eine große Kanne mit Henkeln in die Wand geformet, daß man's ganz eigentlich sahe. Ich laurete immer: ob sie wiederkämen? Aber sie blieben alle außen, wie das Röhrwasser! Hatten sich aus der Stadt gleich fortgemacht, das Lohn im Stich gelassen, und wusste kein Mensch, wohin?

Hierüber gab es neuen Disput mit meiner Frau, welche mir die Magd aufredete; so ohndem eine leichtfertige Hure war, mit einem studioso theologiae W., so nun ein Prediger worden durch seine patronos, es gehalten. Diese Magd tat mir alles zuwider, auf Anhetzen, und wollte bei dem Bau gar nichts tun. Ich wollte mich nicht mit ihr schlagen. Darauf war es angesehen. Klagte es meinem Vater. Selbiger gab mir den kürzsten Rat: ich sollte ihr den Lohn geben und sie fortjagen.

Häuser werden sollten. Brach die Scheune, sambt der Darre, selbst mit Taglöhnern und meinen Jungen ab. Baute durch GOttes Hilfe und Gnade zwei Häuser drauf. Als ich die Keller graben ließ, sonderlich unter Zimmermanns Hause, wo die alte Scheune gestanden, hatte ich einen Taglöhner, seine Frau, Tochter und Sohn.

Weil ich damals in meiner Profession viel zu thun hatte und immer davongehen mußte, befahl ich der Frau: allzeit dabei zu sein. Denn ich vermutet ganz gewiß: es müßte da was stehen! – Aber die Frau war weggegangen und hatte nicht gethan, was ich ihr befohlen. Unterdessen hatten die Leute das Nest gefunden und ausgenommen. Fort waren sie alle mit eins.

Als ich vom Baron Enden zu Hause kam, war das mein erstes, daß ich hinging. Aber es war kein Mensch dabei. Da ich fragete: „Wo sind die Leut?“ war die Antwort, wie gemeiniglich: „Ich weiß nicht.“ – Ich steig in das Loch, fand den Ort gleich, wo es gestanden, welches wie eine große Kanne mit Henkeln in die Wand geformet, daß man’s ganz eigentlich sahe. Ich laurete immer: ob sie wiederkämen? Aber sie blieben alle außen, wie das Röhrwasser! Hatten sich aus der Stadt gleich fortgemacht, das Lohn im Stich gelassen, und wusste kein Mensch, wohin?

Hierüber gab es neuen Disput mit meiner Frau, welche mir die Magd aufredete; so ohndem eine leichtfertige Hure war, mit einem studioso theologiae W., so nun ein Prediger worden durch seine patronos, es gehalten. Diese Magd tat mir alles zuwider, auf Anhetzen, und wollte bei dem Bau gar nichts tun. Ich wollte mich nicht mit ihr schlagen. Darauf war es angesehen. Klagte es meinem Vater. Selbiger gab mir den kürzsten Rat: ich sollte ihr den Lohn geben und sie fortjagen.

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Häuser werden sollten. Brach die Scheune, sambt der Darre, selbst mit Taglöhnern und meinen Jungen ab. Baute durch GOttes Hilfe und Gnade zwei Häuser drauf. Als ich die Keller graben ließ, sonderlich unter Zimmermanns Hause, wo die alte Scheune gestanden, hatte ich einen Taglöhner, seine Frau, Tochter und Sohn.</p>
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[0257] Häuser werden sollten. Brach die Scheune, sambt der Darre, selbst mit Taglöhnern und meinen Jungen ab. Baute durch GOttes Hilfe und Gnade zwei Häuser drauf. Als ich die Keller graben ließ, sonderlich unter Zimmermanns Hause, wo die alte Scheune gestanden, hatte ich einen Taglöhner, seine Frau, Tochter und Sohn. Weil ich damals in meiner Profession viel zu thun hatte und immer davongehen mußte, befahl ich der Frau: allzeit dabei zu sein. Denn ich vermutet ganz gewiß: es müßte da was stehen! – Aber die Frau war weggegangen und hatte nicht gethan, was ich ihr befohlen. Unterdessen hatten die Leute das Nest gefunden und ausgenommen. Fort waren sie alle mit eins. Als ich vom Baron Enden zu Hause kam, war das mein erstes, daß ich hinging. Aber es war kein Mensch dabei. Da ich fragete: „Wo sind die Leut?“ war die Antwort, wie gemeiniglich: „Ich weiß nicht.“ – Ich steig in das Loch, fand den Ort gleich, wo es gestanden, welches wie eine große Kanne mit Henkeln in die Wand geformet, daß man’s ganz eigentlich sahe. Ich laurete immer: ob sie wiederkämen? Aber sie blieben alle außen, wie das Röhrwasser! Hatten sich aus der Stadt gleich fortgemacht, das Lohn im Stich gelassen, und wusste kein Mensch, wohin? Hierüber gab es neuen Disput mit meiner Frau, welche mir die Magd aufredete; so ohndem eine leichtfertige Hure war, mit einem studioso theologiae W., so nun ein Prediger worden durch seine patronos, es gehalten. Diese Magd tat mir alles zuwider, auf Anhetzen, und wollte bei dem Bau gar nichts tun. Ich wollte mich nicht mit ihr schlagen. Darauf war es angesehen. Klagte es meinem Vater. Selbiger gab mir den kürzsten Rat: ich sollte ihr den Lohn geben und sie fortjagen.

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Zitationshilfe: Consentius, Ernst: Meister Johann Dietz erzählt sein Leben. Nach der alten Handschrift in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Ebenhausen, 1915, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dietz_leben_1915/257>, abgerufen am 22.11.2024.