Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dickens, Charles: Der Weihnachtsabend (Übers. Edward Aubrey Moriarty). Leipzig, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Viertes Kapitel.

Der Letzte der drei Geister.

Die Erscheinung kam langsam, feierlich und schweigend auf ihn zu. Als sie näher gekommen war, fiel Scrooge auf die Kniee nieder, denn selbst die Luft, durch die sich der Geist bewegte, schien geheimnißvolles Grauen zu verbreiten.

Die Erscheinung war in einen schwarzen, weiten Mantel verhüllt, der nichts von ihr sichtbar ließ, als eine ausgestreckte Hand. Wenn diese nicht gewesen wäre, würde es schwer gewesen sein, die Gestalt von der Nacht zu trennen, welche sie umgab.

Als sie neben ihm stand, fühlte er, daß sie groß und stattlich war und daß ihre geheimnißvolle Gegenwart ihn mit einem feierlichen Grauen erfüllte. Er wußte weiter nichts, denn der Geist sprach und bewegte sich nicht.

"Ich stehe vor dem Geist der zukünftigen Weihnachten?" fragte Scrooge.

Der Geist antwortete nicht, sondern wies mit der Hand auf die Erde.

"Du willst mir die Schatten der Dinge zeigen, welche nicht geschehen sind, aber geschehen werden," fuhr Scrooge fort. "Willst Du das, Geist?"

Der obere Theil der Verhüllung legte sich auf einen Augenblick in Falten, als ob der Geist sein Haupt

Viertes Kapitel.

Der Letzte der drei Geister.

Die Erscheinung kam langsam, feierlich und schweigend auf ihn zu. Als sie näher gekommen war, fiel Scrooge auf die Kniee nieder, denn selbst die Luft, durch die sich der Geist bewegte, schien geheimnißvolles Grauen zu verbreiten.

Die Erscheinung war in einen schwarzen, weiten Mantel verhüllt, der nichts von ihr sichtbar ließ, als eine ausgestreckte Hand. Wenn diese nicht gewesen wäre, würde es schwer gewesen sein, die Gestalt von der Nacht zu trennen, welche sie umgab.

Als sie neben ihm stand, fühlte er, daß sie groß und stattlich war und daß ihre geheimnißvolle Gegenwart ihn mit einem feierlichen Grauen erfüllte. Er wußte weiter nichts, denn der Geist sprach und bewegte sich nicht.

„Ich stehe vor dem Geist der zukünftigen Weihnachten?“ fragte Scrooge.

Der Geist antwortete nicht, sondern wies mit der Hand auf die Erde.

„Du willst mir die Schatten der Dinge zeigen, welche nicht geschehen sind, aber geschehen werden,“ fuhr Scrooge fort. „Willst Du das, Geist?“

Der obere Theil der Verhüllung legte sich auf einen Augenblick in Falten, als ob der Geist sein Haupt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0100" n="100"/>
      <div n="1">
        <head>Viertes Kapitel.<lb/></head>
        <argument>
          <p>Der Letzte der drei Geister.<lb/></p>
        </argument>
        <p>Die Erscheinung kam langsam, feierlich und schweigend auf ihn zu. Als sie näher gekommen war, fiel Scrooge auf die Kniee nieder, denn selbst die Luft, durch die sich der Geist bewegte, schien geheimnißvolles Grauen zu verbreiten.</p>
        <p>Die Erscheinung war in einen schwarzen, weiten Mantel verhüllt, der nichts von ihr sichtbar ließ, als eine ausgestreckte Hand. Wenn diese nicht gewesen wäre, würde es schwer gewesen sein, die Gestalt von der Nacht zu trennen, welche sie umgab.</p>
        <p>Als sie neben ihm stand, fühlte er, daß sie groß und stattlich war und daß ihre geheimnißvolle Gegenwart ihn mit einem feierlichen Grauen erfüllte. Er wußte weiter nichts, denn der Geist sprach und bewegte sich nicht.</p>
        <p>&#x201E;Ich stehe vor dem Geist der zukünftigen Weihnachten?&#x201C; fragte Scrooge.</p>
        <p>Der Geist antwortete nicht, sondern wies mit der Hand auf die Erde.</p>
        <p>&#x201E;Du willst mir die Schatten der Dinge zeigen, welche nicht geschehen sind, aber geschehen werden,&#x201C; fuhr Scrooge fort. &#x201E;Willst Du das, Geist?&#x201C;</p>
        <p>Der obere Theil der Verhüllung legte sich auf einen Augenblick in Falten, als ob der Geist sein Haupt
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0100] Viertes Kapitel. Der Letzte der drei Geister. Die Erscheinung kam langsam, feierlich und schweigend auf ihn zu. Als sie näher gekommen war, fiel Scrooge auf die Kniee nieder, denn selbst die Luft, durch die sich der Geist bewegte, schien geheimnißvolles Grauen zu verbreiten. Die Erscheinung war in einen schwarzen, weiten Mantel verhüllt, der nichts von ihr sichtbar ließ, als eine ausgestreckte Hand. Wenn diese nicht gewesen wäre, würde es schwer gewesen sein, die Gestalt von der Nacht zu trennen, welche sie umgab. Als sie neben ihm stand, fühlte er, daß sie groß und stattlich war und daß ihre geheimnißvolle Gegenwart ihn mit einem feierlichen Grauen erfüllte. Er wußte weiter nichts, denn der Geist sprach und bewegte sich nicht. „Ich stehe vor dem Geist der zukünftigen Weihnachten?“ fragte Scrooge. Der Geist antwortete nicht, sondern wies mit der Hand auf die Erde. „Du willst mir die Schatten der Dinge zeigen, welche nicht geschehen sind, aber geschehen werden,“ fuhr Scrooge fort. „Willst Du das, Geist?“ Der obere Theil der Verhüllung legte sich auf einen Augenblick in Falten, als ob der Geist sein Haupt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-27T08:24:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-27T08:24:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat (2012-11-27T08:24:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dickens_weihnachtsabend_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dickens_weihnachtsabend_1844/100
Zitationshilfe: Dickens, Charles: Der Weihnachtsabend (Übers. Edward Aubrey Moriarty). Leipzig, 1844, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dickens_weihnachtsabend_1844/100>, abgerufen am 03.12.2024.