Devrient, Eduard: Das Nationaltheater des neuen Deutschland. Eine Reformschrift. Leipzig, 1849.Publikums gegenüber, einen wichtigen Rückenhalt dar¬ Nicht nur die bisherigen Geldzuschüsse, auch der per¬ Der hin und wieder laut gewordene Vorschlag: das Allerdings wird es selbst politisch consequent sein, Der Landesfürst hat nur die Organe seines Willens Publikums gegenüber, einen wichtigen Rückenhalt dar¬ Nicht nur die bisherigen Geldzuſchüſſe, auch der per¬ Der hin und wieder laut gewordene Vorſchlag: das Allerdings wird es ſelbſt politiſch conſequent ſein, Der Landesfürſt hat nur die Organe ſeines Willens <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="25"/> Publikums gegenüber, einen wichtigen Rückenhalt dar¬<lb/> geboten. Alles dies darf künftig nicht verloren gehen.</p><lb/> <p>Nicht nur die bisherigen Geldzuſchüſſe, auch der per¬<lb/> manente Antheil des Hofes muß dem Theater erhalten<lb/> bleiben.</p><lb/> <p>Der hin und wieder laut gewordene Vorſchlag: das<lb/> Theater lediglich zur Landesſache zu machen und dem<lb/> Fürſten anheim zu geben, ſeine Logen darin zu bezahlen<lb/> — wie dieß in Frankreich und England üblich — iſt<lb/> unbedingt und aus Staatsprincip zurückzuweiſen. In<lb/> jedem wahrhaften Nationalinſtitute muß der Erſte der<lb/> Nation, der Träger der Majeſtät des Volkes, ohne alle<lb/> Bedingung zu Haus ſein, und ſein Intereſſe an der Kunſt<lb/> zu nähren muß ein Antrieb des Ehrgeizes bleiben.</p><lb/> <p>Allerdings wird es ſelbſt politiſch conſequent ſein,<lb/> in dieſer Zeit, welche die Fürſten von Verantwortung<lb/> frei zu machen trachtet, den Höfen auch die für das<lb/> Theater — deſſen Oeffentlichkeit unabläſſige Angriffe<lb/> jedes Einzelnen herausfordert — abzunehmen; aber da¬<lb/> mit darf doch, zum Vortheil der Kunſt, das Protectorat<lb/> der Fürſten nicht aufgegeben werden.</p><lb/> <p>Der Landesfürſt hat nur die Organe ſeines Willens<lb/> zu wechſeln, anſtatt Hofbeamten, die von ſeiner Will¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
Publikums gegenüber, einen wichtigen Rückenhalt dar¬
geboten. Alles dies darf künftig nicht verloren gehen.
Nicht nur die bisherigen Geldzuſchüſſe, auch der per¬
manente Antheil des Hofes muß dem Theater erhalten
bleiben.
Der hin und wieder laut gewordene Vorſchlag: das
Theater lediglich zur Landesſache zu machen und dem
Fürſten anheim zu geben, ſeine Logen darin zu bezahlen
— wie dieß in Frankreich und England üblich — iſt
unbedingt und aus Staatsprincip zurückzuweiſen. In
jedem wahrhaften Nationalinſtitute muß der Erſte der
Nation, der Träger der Majeſtät des Volkes, ohne alle
Bedingung zu Haus ſein, und ſein Intereſſe an der Kunſt
zu nähren muß ein Antrieb des Ehrgeizes bleiben.
Allerdings wird es ſelbſt politiſch conſequent ſein,
in dieſer Zeit, welche die Fürſten von Verantwortung
frei zu machen trachtet, den Höfen auch die für das
Theater — deſſen Oeffentlichkeit unabläſſige Angriffe
jedes Einzelnen herausfordert — abzunehmen; aber da¬
mit darf doch, zum Vortheil der Kunſt, das Protectorat
der Fürſten nicht aufgegeben werden.
Der Landesfürſt hat nur die Organe ſeines Willens
zu wechſeln, anſtatt Hofbeamten, die von ſeiner Will¬
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