Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.Das 5. Theil/ Vermahnung SEyd getrost in dem Herrn eurem Gott/ und lasset ihn walten beständig
Das 5. Theil/ Vermahnung SEyd getroſt in dem Herrn eurem Gott/ und laſſet ihn walten beſtändig
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Das 5. Theil/ Vermahnung
SEyd getroſt in dem Herrn eurem Gott/ und laſſet ihn walten
wie Er euer Kranckheit mit euch ſchicket/ ihr habt doch keinen
Verluſt oder Verliehrens drauf/ und iſt euers Leibs und der
Seelen gröſſer Nutz/ ob er ſchon dieſelbigen zu ſeinen göttlichen Gna-
den nehmen wolte/ Denn ſo viel den Leibe belangt/ kömt er einmahl
zu Ruhe/ ſo gut hat es ihm nie mögen werden/ ſo lang er auf Erden ge-
weſen. Deñ was iſt unſer Leben allhie/ was für gute Tag erleben wir?
Solte nicht einer zehenmal lieber begehren zu ſterben/ dem ſo viel
Schmertzen ausſtehen und Tag und Nacht keine ruhige Stund haben
mögen? Job ſpricht 14. cap. Der Menſch lebet voller Unruhe. Chriſtus
ſpricht Matt. 6. Ein ieder Tag habe ſeine eigene Plage. Summa/ wie
Job ſpricht/ cap. 7. Der Menſch muß immer im Streit ſeyn/ weil er
lebet. Darnach ſo viel die Seel betrifft/ geht es ihr auch wol/ denn ſie
tritt in das rechte Vaterland/ das iſt ins ewige Leben/ und köm̃t zu der
Bürgerſchafft des Him̃els/ ſolches kan ihr nim̃ermehr fehlen: Deñ
Chriſtus hat es theuer genung verheiſſen/ und noch viel theuer erwor-
ben: Verheiſſen hat ers 1. Tim. 1. Das iſt ie gewislich war/
und ein theuer werthes Wort/ daß Jeſus Chriſtus kommen iſt in die
Welt/ die Sünder ſelig zu machen/ unter welchen ich der Fürnehmſte
bin. Johan 8. Warlich/ warlich ich ſage euch/ ſo iemand mein
Wort wird halten/ der wird den Todt nicht ſehen ewiglich. Dar-
nach hat es Chriſtus viel theuer erworben/ nemlich durch die gnaden-
reiche Sündfluth ſeines vergoſſenen roſinfarben Bluts. 1. Johan 1.
Das Blut Jeſu Chriſti reiniget uns von allen unſern Sünden.
Zum dritten hat er uns mit den H. Sacramenten/ Tauff und Abend-
mahl verſiegelt und bekräfftiget/ und mit dem Eydſchwur betheuret.
Daher S. Auguſtinus ſagt/ Gott hats geredt/ ſo es zu wenig iſt/ ſo
hat es Gott verheiſſen/ ſo euch dis zu wenig iſt/ ſo hat es GOtt ge-
ſchworen/ höher können wir Gott nicht treiben. Wir aber ſollen
möglichen Fleiß ankehren/ daß wir GOtt nicht verlaſſen/ ſondern
beſtändig
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