Delbrück, Berthold: Die neueste Sprachforschung. Betrachtungen über Georg Curtius Schrift zur Kritik der neuesten Sprachforschung. Leipzig, 1885.Verschiedenheit des, Anlauts in sanskr. ka = te und in 1) Das habe ich Einleitung S. 59 nicht hinreichend erwogen.
Verschiedenheit des, Anlauts in sanskr. ka = τε und in 1) Das habe ich Einleitung S. 59 nicht hinreichend erwogen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="38"/> Verschiedenheit des, Anlauts in sanskr. <hi rendition="#i">ka</hi> = <hi rendition="#i">τε</hi> und in<lb/> sanskr. <hi rendition="#i">katarás</hi> —<hi rendition="#i"> πότερος</hi> durch die Verschiedenheit des<lb/> folgenden Vocales bedingt ist. Und wenn nun in <hi rendition="#i">τε</hi> und<lb/><hi rendition="#i">πότερος</hi> eine Differenz der Vocale stattfindet, in<hi rendition="#i"> ka</hi> und<lb/><hi rendition="#i">katarás</hi> aber eine solche Differenz nicht vorliegt, so folgt<lb/> weiter, dass der erstere Zustand der ältere, der letztere der<lb/> jüngere ist.« Mich dünkt, der Parallelismus ist schlagend.<lb/> Es ist dabei, wie ich wegen Curtius S. 103 bemerke, für<lb/> die hier vorliegende Erörterung gleichgültig, ob wir schon<lb/> für die Ursprache eine Palatalis ansetzen oder nicht.<note place="foot" n="1)">Das habe ich Einleitung S. 59 nicht hinreichend erwogen.<lb/></note> Wo-<lb/> rauf es hier ankommt, ist die Erwägung, dass, wenn das <hi rendition="#i">τ</hi><lb/> von <hi rendition="#i">τε</hi> dem <hi rendition="#i">ε</hi> seinen Ursprung verdankt, dasselbe auch von<lb/> dem <hi rendition="#i">Κ</hi> des mit <hi rendition="#i">τε</hi> identischen <hi rendition="#i">ka</hi> gelten wird. Curtius, der<lb/> dem Scharfsinn, welcher bei der Entwickelung dieser Hy-<lb/> pothese thätig gewesen ist, alle Anerkennung zollt, meint<lb/> schliesslich, die Versuche, das <hi rendition="#i">e</hi> nachzuweisen, seien »unzu-<lb/> länglich«, und zwar wegen der vielen Ausnahmen, die schliess-<lb/> lich doch zugegeben werden müssten, und die sich keines-<lb/> wegs alle durch Nachweis der störenden Kräfte unschädlich<lb/> machen liessen. Darüber zu discutiren ist unter den vor-<lb/> liegenden Verhältnissen schwer. Ich kann nur die Leser<lb/> bitten: kommt und seht. Man lese die angeführten Seiten<lb/> in dem Aufsatz von J. Schmidt und man wird, wie ich<lb/> glaube, zugestehen, dass hier das Dunkel bereits in aner-<lb/> kennenswerther Weise gelichtet ist, namentlich wenn man<lb/> erwägt, dass wir eine Lautlehre des Sanskrit noch nicht<lb/> besitzen. Freilich, ohne Associationsbildungen kommt man<lb/> nicht aus, aber ich glaube, dass Curtius sich im vorliegen-<lb/> den Falle zu spröde gegen dieses Mittel verhält, ohne das<lb/> wir doch in unserer Wissenschaft nicht bestehen können.<lb/> So scheint mir z. B. nicht gerechtfertigt, wenn Curtius im<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0043]
Verschiedenheit des, Anlauts in sanskr. ka = τε und in
sanskr. katarás — πότερος durch die Verschiedenheit des
folgenden Vocales bedingt ist. Und wenn nun in τε und
πότερος eine Differenz der Vocale stattfindet, in ka und
katarás aber eine solche Differenz nicht vorliegt, so folgt
weiter, dass der erstere Zustand der ältere, der letztere der
jüngere ist.« Mich dünkt, der Parallelismus ist schlagend.
Es ist dabei, wie ich wegen Curtius S. 103 bemerke, für
die hier vorliegende Erörterung gleichgültig, ob wir schon
für die Ursprache eine Palatalis ansetzen oder nicht. 1) Wo-
rauf es hier ankommt, ist die Erwägung, dass, wenn das τ
von τε dem ε seinen Ursprung verdankt, dasselbe auch von
dem Κ des mit τε identischen ka gelten wird. Curtius, der
dem Scharfsinn, welcher bei der Entwickelung dieser Hy-
pothese thätig gewesen ist, alle Anerkennung zollt, meint
schliesslich, die Versuche, das e nachzuweisen, seien »unzu-
länglich«, und zwar wegen der vielen Ausnahmen, die schliess-
lich doch zugegeben werden müssten, und die sich keines-
wegs alle durch Nachweis der störenden Kräfte unschädlich
machen liessen. Darüber zu discutiren ist unter den vor-
liegenden Verhältnissen schwer. Ich kann nur die Leser
bitten: kommt und seht. Man lese die angeführten Seiten
in dem Aufsatz von J. Schmidt und man wird, wie ich
glaube, zugestehen, dass hier das Dunkel bereits in aner-
kennenswerther Weise gelichtet ist, namentlich wenn man
erwägt, dass wir eine Lautlehre des Sanskrit noch nicht
besitzen. Freilich, ohne Associationsbildungen kommt man
nicht aus, aber ich glaube, dass Curtius sich im vorliegen-
den Falle zu spröde gegen dieses Mittel verhält, ohne das
wir doch in unserer Wissenschaft nicht bestehen können.
So scheint mir z. B. nicht gerechtfertigt, wenn Curtius im
1) Das habe ich Einleitung S. 59 nicht hinreichend erwogen.
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