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Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

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einigemale mit einem abgeschabten Stock umrühren und darf nicht versäumen, jeden Morgen den Schaum mit einem eigens dazu bestimmten Tüchelchen sorgfältig vom Spundloch wegzunehmen, das Faß wieder mit Wasser nachzufüllen und mit dem dazu bestimmten Stock umzurühren. Oft fängt der Wein auch früher zu gähren an, es ist deshalb nöthig, sogleich in den ersten Tagen nachzusehen. Wenn keine Bewegung mehr im Fasse und die Gährung ganz vorüber ist, welches oft über 5 Wochen dauert, verschließt man dasselbe, indem man den mit einem reinen Lappen umwickelten Spund so fest in das Spundloch einschlägt, daß die äußere Luft nicht mehr eindringen kann, und legt das Faß auf das bemerkte Gestell in den Keller. Auch ist dabei zu bemerken, daß vorher, ehe der Saft ins Faß gegossen wird, 7 Zoll über der Oeffnung, worein der Krahn gesteckt wird, ein zweites Loch gebohrt werden muß, aus welchem zuerst der Wein abgezogen wird; nachher, wenn es nicht mehr fließt, bedient man sich der untersten Krahnenöffnung, damit derselbe recht klar bleibe. Jedoch müssen beide Oeffnungen vom Faßbinder zugemacht werden, weil sonst durch die Stärke des Weins die Korke herausfliegen würden. So läßt man den Wein bis Ende März ruhig liegen. Indeß ist es, um einer Explosion vorzubeugen, rathsam, während dieser Zeit das durch ein zugespitztes Hölzchen verschlossene Zwickloch alle 4-6 Wochen einige Minuten lang zu lüften; eine Erschütterung des Fasses muß aber möglichst dabei vermieden werden. Man füllt ihn alsdann in reine trockne Flaschen und bewahrt diese, dicht verkorkt und versiegelt, aufrechtstehend im Keller am dunkelsten Orte auf. Man hüte sich, die Flaschen hinzulegen, weil der Kork sonst durch die Stärke des Weins davon fliegt.

Anmerkung. Solcher Wein ist von vorzüglicher Qualität und wird durch das Alter immer besser und dem Champagner ähnlicher. Geschieht das Auseinandernehmen des Fasses nicht, wie es Anfangs bemerkt worden, so muß solches sogleich nach dem Abziehen aufs sorgfältigste gereinigt, gebäht, an der Luft getrocknet und an einem luftigen Ort hingestellt werden.

19. Stachelbeerwein. Man nehme dazu rothe Beeren, welche des Waschens bedürfen, und verfahre übrigens ganz nach vorhergehender Vorschrift.

20. Whip. 2 Flaschen weißer Wein, 5 Pfund Zucker, woran die Schale von 1-2 Zitronen abgerieben, nebst dem Saft, 1 Dram feiner ganzer Zimmet, 6 zerklopfte frische Eier.

Dies alles wird mit einem Schaumbesen auf raschem Feuer bis vorm Kochen stark geschlagen, schnell in eine Bowle gegossen, in Gläser gefüllt und heiß getrunken.

21. Grog. Man gieße zu einem Theil Arrak oder Rum und Zucker nach Belieben 2-3 Theile kochendes Wasser.

22. Schaumbier. Man rechne auf jede Person 1/4 Quart Bier, 1 frisches Ei, 1 Unze Zucker, auch nach Belieben etwas Zitronenschale oder Zimmet.

Das Ei wird zerklopft, mit Bier und Zucker auf ein rasches Feuer gesetzt und mit dem Schaumbesen fortwährend bis vorm Kochen stark

einigemale mit einem abgeschabten Stock umrühren und darf nicht versäumen, jeden Morgen den Schaum mit einem eigens dazu bestimmten Tüchelchen sorgfältig vom Spundloch wegzunehmen, das Faß wieder mit Wasser nachzufüllen und mit dem dazu bestimmten Stock umzurühren. Oft fängt der Wein auch früher zu gähren an, es ist deshalb nöthig, sogleich in den ersten Tagen nachzusehen. Wenn keine Bewegung mehr im Fasse und die Gährung ganz vorüber ist, welches oft über 5 Wochen dauert, verschließt man dasselbe, indem man den mit einem reinen Lappen umwickelten Spund so fest in das Spundloch einschlägt, daß die äußere Luft nicht mehr eindringen kann, und legt das Faß auf das bemerkte Gestell in den Keller. Auch ist dabei zu bemerken, daß vorher, ehe der Saft ins Faß gegossen wird, 7 Zoll über der Oeffnung, worein der Krahn gesteckt wird, ein zweites Loch gebohrt werden muß, aus welchem zuerst der Wein abgezogen wird; nachher, wenn es nicht mehr fließt, bedient man sich der untersten Krahnenöffnung, damit derselbe recht klar bleibe. Jedoch müssen beide Oeffnungen vom Faßbinder zugemacht werden, weil sonst durch die Stärke des Weins die Korke herausfliegen würden. So läßt man den Wein bis Ende März ruhig liegen. Indeß ist es, um einer Explosion vorzubeugen, rathsam, während dieser Zeit das durch ein zugespitztes Hölzchen verschlossene Zwickloch alle 4–6 Wochen einige Minuten lang zu lüften; eine Erschütterung des Fasses muß aber möglichst dabei vermieden werden. Man füllt ihn alsdann in reine trockne Flaschen und bewahrt diese, dicht verkorkt und versiegelt, aufrechtstehend im Keller am dunkelsten Orte auf. Man hüte sich, die Flaschen hinzulegen, weil der Kork sonst durch die Stärke des Weins davon fliegt.

Anmerkung. Solcher Wein ist von vorzüglicher Qualität und wird durch das Alter immer besser und dem Champagner ähnlicher. Geschieht das Auseinandernehmen des Fasses nicht, wie es Anfangs bemerkt worden, so muß solches sogleich nach dem Abziehen aufs sorgfältigste gereinigt, gebäht, an der Luft getrocknet und an einem luftigen Ort hingestellt werden.

19. Stachelbeerwein. Man nehme dazu rothe Beeren, welche des Waschens bedürfen, und verfahre übrigens ganz nach vorhergehender Vorschrift.

20. Whip. 2 Flaschen weißer Wein, 5 Pfund Zucker, woran die Schale von 1–2 Zitronen abgerieben, nebst dem Saft, 1 Dram feiner ganzer Zimmet, 6 zerklopfte frische Eier.

Dies alles wird mit einem Schaumbesen auf raschem Feuer bis vorm Kochen stark geschlagen, schnell in eine Bowle gegossen, in Gläser gefüllt und heiß getrunken.

21. Grog. Man gieße zu einem Theil Arrak oder Rum und Zucker nach Belieben 2–3 Theile kochendes Wasser.

22. Schaumbier. Man rechne auf jede Person 1/4 Quart Bier, 1 frisches Ei, 1 Unze Zucker, auch nach Belieben etwas Zitronenschale oder Zimmet.

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[349/0357] einigemale mit einem abgeschabten Stock umrühren und darf nicht versäumen, jeden Morgen den Schaum mit einem eigens dazu bestimmten Tüchelchen sorgfältig vom Spundloch wegzunehmen, das Faß wieder mit Wasser nachzufüllen und mit dem dazu bestimmten Stock umzurühren. Oft fängt der Wein auch früher zu gähren an, es ist deshalb nöthig, sogleich in den ersten Tagen nachzusehen. Wenn keine Bewegung mehr im Fasse und die Gährung ganz vorüber ist, welches oft über 5 Wochen dauert, verschließt man dasselbe, indem man den mit einem reinen Lappen umwickelten Spund so fest in das Spundloch einschlägt, daß die äußere Luft nicht mehr eindringen kann, und legt das Faß auf das bemerkte Gestell in den Keller. Auch ist dabei zu bemerken, daß vorher, ehe der Saft ins Faß gegossen wird, 7 Zoll über der Oeffnung, worein der Krahn gesteckt wird, ein zweites Loch gebohrt werden muß, aus welchem zuerst der Wein abgezogen wird; nachher, wenn es nicht mehr fließt, bedient man sich der untersten Krahnenöffnung, damit derselbe recht klar bleibe. Jedoch müssen beide Oeffnungen vom Faßbinder zugemacht werden, weil sonst durch die Stärke des Weins die Korke herausfliegen würden. So läßt man den Wein bis Ende März ruhig liegen. Indeß ist es, um einer Explosion vorzubeugen, rathsam, während dieser Zeit das durch ein zugespitztes Hölzchen verschlossene Zwickloch alle 4–6 Wochen einige Minuten lang zu lüften; eine Erschütterung des Fasses muß aber möglichst dabei vermieden werden. Man füllt ihn alsdann in reine trockne Flaschen und bewahrt diese, dicht verkorkt und versiegelt, aufrechtstehend im Keller am dunkelsten Orte auf. Man hüte sich, die Flaschen hinzulegen, weil der Kork sonst durch die Stärke des Weins davon fliegt. Anmerkung. Solcher Wein ist von vorzüglicher Qualität und wird durch das Alter immer besser und dem Champagner ähnlicher. Geschieht das Auseinandernehmen des Fasses nicht, wie es Anfangs bemerkt worden, so muß solches sogleich nach dem Abziehen aufs sorgfältigste gereinigt, gebäht, an der Luft getrocknet und an einem luftigen Ort hingestellt werden. 19. Stachelbeerwein. Man nehme dazu rothe Beeren, welche des Waschens bedürfen, und verfahre übrigens ganz nach vorhergehender Vorschrift. 20. Whip. 2 Flaschen weißer Wein, 5 Pfund Zucker, woran die Schale von 1–2 Zitronen abgerieben, nebst dem Saft, 1 Dram feiner ganzer Zimmet, 6 zerklopfte frische Eier. Dies alles wird mit einem Schaumbesen auf raschem Feuer bis vorm Kochen stark geschlagen, schnell in eine Bowle gegossen, in Gläser gefüllt und heiß getrunken. 21. Grog. Man gieße zu einem Theil Arrak oder Rum und Zucker nach Belieben 2–3 Theile kochendes Wasser. 22. Schaumbier. Man rechne auf jede Person 1/4 Quart Bier, 1 frisches Ei, 1 Unze Zucker, auch nach Belieben etwas Zitronenschale oder Zimmet. Das Ei wird zerklopft, mit Bier und Zucker auf ein rasches Feuer gesetzt und mit dem Schaumbesen fortwährend bis vorm Kochen stark

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Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/357>, abgerufen am 23.11.2024.