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Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

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2. Sächsische Sol-Eier werden bekanntlich am wohlschmeckendsten auf den Salinen in einem Netz in natürlicher Sole gekocht; doch kann man sie auch künstlich zubereiten. Wünscht man die Sol-Eier von gelber Farbe, so kocht man sie in Zwiebelwasser, andernfalls in gewöhnlichem Wasser hart, klopft die Schale ringsum klein, ohne sie zu entfernen, und legt die Eier 24 Stunden in Salzwasser, welches so stark sein muß, daß sie darin schwimmen.

4. Rührei. Von gewöhnlichen, nicht zu kleinen frischen Eiern nehme man zu jedem Ei 1 Eßlöffel Milch (manche ziehen jedoch Wasser vor), wenig Salz und die Hälfte einer kleinen Wallnuß groß Butter. Man zerklopft Eier, Milch und Salz, läßt, am besten in einem irdenen Geschirrchen, die Butter gelb werden, gießt die Eier hinein und rührt sie über nicht zu starkem Feuer langsam bis zum Dickwerden, wobei schon vorher die Pfanne abgenommen, und sobald das Rührei fertig ist, in ein bereitstehendes Schüsselchen gefüllt wird, damit es recht weich bleibe. Beim Rühren darf aber solches nicht breiig gemacht werden, weshalb es gut ist, den Löffel strichweise über den Grund zu ziehen.

Man gibt das Rührei zu Spargel, Sommerwurst, kalter Zunge und Rauchfleisch, zu den drei letzteren kann etwas feingehacktes Schnittlauch mit den geklopften Eiern vermischt werden.

5. Rührei mit Speck. 8 Eier, 4 kleine Löffel voll Mehl, 8 Löffel Milch, etwas Pfeffer und Salz quirlt man gut durcheinander und gibt etwas Schnittlauch dazu; dann schneidet man ein gutes Stück geräucherten Speck in feine Würfel, breitet diese in einer tiefen Pfanne aus, gibt die Masse dazu, zieht dann mit einem hölzernen Löffel von allen Seiten recht fest auf dem Boden der Pfanne herum und läßt es gahr, aber nicht zu hart werden.

6. Spiegel- oder verlorene Eier. Eine Handbreit hoch Wasser wird in einem Topf mit Salz gekocht, frische Eier, eins nach dem andern, rasch hinein geschlagen, doch müssen sie neben einander liegen können. Sobald das Weiße gut zusammenhält (hart dürfen sie nicht gekocht sein), werden sie herausgenommen und wenn man sie säuerlich wünscht, mit etwas Essig besprengt. Dann schneidet man sie ringsum glatt, streut etwas feingestoßenes Salz darüber und gibt sie, auf Spinat gelegt oder dazu angerichtet, zur Tafel. Auch machen sie, mit einer Sardellen- oder Häringssauce angerichtet und mit geröstetem Brod servirt, ein Gericht nach der Suppe.

So auch machen halb hart gekochte verlorene Eier in dicklicher Sauerampfer-Sauce mit in Butter gebratenen Weißbrodschnittchen garnirt, eine angenehme Abendspeise. Falls gerade etwas Kalbsbraten vorräthig wäre, so können Stückchen davon zu den Eiern gelegt werden.

7. Gebackene Spiegeleier. In einer gescheuerten, recht sauberen Pfanne läßt man Butter heiß werden, schlägt die Eier behutsam hinein, so daß jedes Ei ganz bleibt, streut etwas feingemachtes Salz darüber und schiebt sie, wenn das Weiße dicklich geworden ist, ohne sie

2. Sächsische Sol-Eier werden bekanntlich am wohlschmeckendsten auf den Salinen in einem Netz in natürlicher Sole gekocht; doch kann man sie auch künstlich zubereiten. Wünscht man die Sol-Eier von gelber Farbe, so kocht man sie in Zwiebelwasser, andernfalls in gewöhnlichem Wasser hart, klopft die Schale ringsum klein, ohne sie zu entfernen, und legt die Eier 24 Stunden in Salzwasser, welches so stark sein muß, daß sie darin schwimmen.

4. Rührei. Von gewöhnlichen, nicht zu kleinen frischen Eiern nehme man zu jedem Ei 1 Eßlöffel Milch (manche ziehen jedoch Wasser vor), wenig Salz und die Hälfte einer kleinen Wallnuß groß Butter. Man zerklopft Eier, Milch und Salz, läßt, am besten in einem irdenen Geschirrchen, die Butter gelb werden, gießt die Eier hinein und rührt sie über nicht zu starkem Feuer langsam bis zum Dickwerden, wobei schon vorher die Pfanne abgenommen, und sobald das Rührei fertig ist, in ein bereitstehendes Schüsselchen gefüllt wird, damit es recht weich bleibe. Beim Rühren darf aber solches nicht breiig gemacht werden, weshalb es gut ist, den Löffel strichweise über den Grund zu ziehen.

Man gibt das Rührei zu Spargel, Sommerwurst, kalter Zunge und Rauchfleisch, zu den drei letzteren kann etwas feingehacktes Schnittlauch mit den geklopften Eiern vermischt werden.

5. Rührei mit Speck. 8 Eier, 4 kleine Löffel voll Mehl, 8 Löffel Milch, etwas Pfeffer und Salz quirlt man gut durcheinander und gibt etwas Schnittlauch dazu; dann schneidet man ein gutes Stück geräucherten Speck in feine Würfel, breitet diese in einer tiefen Pfanne aus, gibt die Masse dazu, zieht dann mit einem hölzernen Löffel von allen Seiten recht fest auf dem Boden der Pfanne herum und läßt es gahr, aber nicht zu hart werden.

6. Spiegel- oder verlorene Eier. Eine Handbreit hoch Wasser wird in einem Topf mit Salz gekocht, frische Eier, eins nach dem andern, rasch hinein geschlagen, doch müssen sie neben einander liegen können. Sobald das Weiße gut zusammenhält (hart dürfen sie nicht gekocht sein), werden sie herausgenommen und wenn man sie säuerlich wünscht, mit etwas Essig besprengt. Dann schneidet man sie ringsum glatt, streut etwas feingestoßenes Salz darüber und gibt sie, auf Spinat gelegt oder dazu angerichtet, zur Tafel. Auch machen sie, mit einer Sardellen- oder Häringssauce angerichtet und mit geröstetem Brod servirt, ein Gericht nach der Suppe.

So auch machen halb hart gekochte verlorene Eier in dicklicher Sauerampfer-Sauce mit in Butter gebratenen Weißbrodschnittchen garnirt, eine angenehme Abendspeise. Falls gerade etwas Kalbsbraten vorräthig wäre, so können Stückchen davon zu den Eiern gelegt werden.

7. Gebackene Spiegeleier. In einer gescheuerten, recht sauberen Pfanne läßt man Butter heiß werden, schlägt die Eier behutsam hinein, so daß jedes Ei ganz bleibt, streut etwas feingemachtes Salz darüber und schiebt sie, wenn das Weiße dicklich geworden ist, ohne sie

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          <p>So auch machen halb hart gekochte verlorene Eier in dicklicher Sauerampfer-Sauce mit in Butter gebratenen Weißbrodschnittchen garnirt, eine angenehme Abendspeise. Falls gerade etwas Kalbsbraten vorräthig wäre, so können Stückchen davon zu den Eiern gelegt werden.</p>
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[185/0193] 2. Sächsische Sol-Eier werden bekanntlich am wohlschmeckendsten auf den Salinen in einem Netz in natürlicher Sole gekocht; doch kann man sie auch künstlich zubereiten. Wünscht man die Sol-Eier von gelber Farbe, so kocht man sie in Zwiebelwasser, andernfalls in gewöhnlichem Wasser hart, klopft die Schale ringsum klein, ohne sie zu entfernen, und legt die Eier 24 Stunden in Salzwasser, welches so stark sein muß, daß sie darin schwimmen. 4. Rührei. Von gewöhnlichen, nicht zu kleinen frischen Eiern nehme man zu jedem Ei 1 Eßlöffel Milch (manche ziehen jedoch Wasser vor), wenig Salz und die Hälfte einer kleinen Wallnuß groß Butter. Man zerklopft Eier, Milch und Salz, läßt, am besten in einem irdenen Geschirrchen, die Butter gelb werden, gießt die Eier hinein und rührt sie über nicht zu starkem Feuer langsam bis zum Dickwerden, wobei schon vorher die Pfanne abgenommen, und sobald das Rührei fertig ist, in ein bereitstehendes Schüsselchen gefüllt wird, damit es recht weich bleibe. Beim Rühren darf aber solches nicht breiig gemacht werden, weshalb es gut ist, den Löffel strichweise über den Grund zu ziehen. Man gibt das Rührei zu Spargel, Sommerwurst, kalter Zunge und Rauchfleisch, zu den drei letzteren kann etwas feingehacktes Schnittlauch mit den geklopften Eiern vermischt werden. 5. Rührei mit Speck. 8 Eier, 4 kleine Löffel voll Mehl, 8 Löffel Milch, etwas Pfeffer und Salz quirlt man gut durcheinander und gibt etwas Schnittlauch dazu; dann schneidet man ein gutes Stück geräucherten Speck in feine Würfel, breitet diese in einer tiefen Pfanne aus, gibt die Masse dazu, zieht dann mit einem hölzernen Löffel von allen Seiten recht fest auf dem Boden der Pfanne herum und läßt es gahr, aber nicht zu hart werden. 6. Spiegel- oder verlorene Eier. Eine Handbreit hoch Wasser wird in einem Topf mit Salz gekocht, frische Eier, eins nach dem andern, rasch hinein geschlagen, doch müssen sie neben einander liegen können. Sobald das Weiße gut zusammenhält (hart dürfen sie nicht gekocht sein), werden sie herausgenommen und wenn man sie säuerlich wünscht, mit etwas Essig besprengt. Dann schneidet man sie ringsum glatt, streut etwas feingestoßenes Salz darüber und gibt sie, auf Spinat gelegt oder dazu angerichtet, zur Tafel. Auch machen sie, mit einer Sardellen- oder Häringssauce angerichtet und mit geröstetem Brod servirt, ein Gericht nach der Suppe. So auch machen halb hart gekochte verlorene Eier in dicklicher Sauerampfer-Sauce mit in Butter gebratenen Weißbrodschnittchen garnirt, eine angenehme Abendspeise. Falls gerade etwas Kalbsbraten vorräthig wäre, so können Stückchen davon zu den Eiern gelegt werden. 7. Gebackene Spiegeleier. In einer gescheuerten, recht sauberen Pfanne läßt man Butter heiß werden, schlägt die Eier behutsam hinein, so daß jedes Ei ganz bleibt, streut etwas feingemachtes Salz darüber und schiebt sie, wenn das Weiße dicklich geworden ist, ohne sie

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Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/193>, abgerufen am 21.11.2024.