Die erste Classe beschreibet die Ausgaben, die zur fürstlichen Hofstatt erforderlich sind. Die andere Classe die Ausgaben zum Regiments- und Staats-Wesen. Die Ausgaben der drit- ten Classe werden in dem angezogenen Orte die Ausgaben zu den milden Sachen genennet. Vielleicht wird dieser Entwurf alsdenn vollständiger, wenn man in diese Classe alle Ausgaben setzet, die zur Erhaltung der unmittelbaren Policey-Absichten er- forderlich sind. Jn der vierten Classe werden die Ausgaben zum Bau-Wesen, und in der fünften Classe die Ausgaben zur Bezahlung der Landes- Schulden gesetzet. Die vierte Classe wird mit Recht zur andern Classe gezogen, und daher macht die fünf- te die vierte Classe.
§. 115.
Zergliede- rung der er- sten Classe.
Die Ausgaben zu dem Hof-Staate können wie- derum in drey Capitel vertheilet werden, welche Ein- theilung in der Absicht dieser Ausgaben unmittelbar gegründet ist.
Das erste Capitel gehet auf die fürstliche Chatoul- le, als welche
a) die Kleidungen des Fürsten und der fürstlichen Familie.
b) Die Spiel-Gelder.
c) Die Geschenke und Allmosen.
d) Die Belohnungen derjenigen, welche für die Erhaltung der fürstlichen Familie sorgen, und
e) den Aufwand bey der Hof-Capelle
zu tragen hat. Sind die Quellen zu den Chatoul- Güthern, die wir §. 8. und folgenden entdekket ha- ben, eröffnet, so ist der Staat von diesen Ausgaben befreyet. Folglich fällt alsdenn diese Classe in der Berechnung, welche die Cammer als Cammer zu füh- ren hat, weg.
Das
Des Cammer-Weſens 4 Abſchnitt, von der
Die erſte Claſſe beſchreibet die Ausgaben, die zur fuͤrſtlichen Hofſtatt erforderlich ſind. Die andere Claſſe die Ausgaben zum Regiments- und Staats-Weſen. Die Ausgaben der drit- ten Claſſe werden in dem angezogenen Orte die Ausgaben zu den milden Sachen genennet. Vielleicht wird dieſer Entwurf alsdenn vollſtaͤndiger, wenn man in dieſe Claſſe alle Ausgaben ſetzet, die zur Erhaltung der unmittelbaren Policey-Abſichten er- forderlich ſind. Jn der vierten Claſſe werden die Ausgaben zum Bau-Weſen, und in der fuͤnften Claſſe die Ausgaben zur Bezahlung der Landes- Schulden geſetzet. Die vierte Claſſe wird mit Recht zur andern Claſſe gezogen, und daher macht die fuͤnf- te die vierte Claſſe.
§. 115.
Zergliede- rung der er- ſten Claſſe.
Die Ausgaben zu dem Hof-Staate koͤnnen wie- derum in drey Capitel vertheilet werden, welche Ein- theilung in der Abſicht dieſer Ausgaben unmittelbar gegruͤndet iſt.
Das erſte Capitel gehet auf die fuͤrſtliche Chatoul- le, als welche
a) die Kleidungen des Fuͤrſten und der fuͤrſtlichen Familie.
b) Die Spiel-Gelder.
c) Die Geſchenke und Allmoſen.
d) Die Belohnungen derjenigen, welche fuͤr die Erhaltung der fuͤrſtlichen Familie ſorgen, und
e) den Aufwand bey der Hof-Capelle
zu tragen hat. Sind die Quellen zu den Chatoul- Guͤthern, die wir §. 8. und folgenden entdekket ha- ben, eroͤffnet, ſo iſt der Staat von dieſen Ausgaben befreyet. Folglich faͤllt alsdenn dieſe Claſſe in der Berechnung, welche die Cammer als Cammer zu fuͤh- ren hat, weg.
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Des Cammer-Weſens 4 Abſchnitt, von der
Die erſte Claſſe beſchreibet die Ausgaben, die
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andere Claſſe die Ausgaben zum Regiments-
und Staats-Weſen. Die Ausgaben der drit-
ten Claſſe werden in dem angezogenen Orte
die Ausgaben zu den milden Sachen genennet.
Vielleicht wird dieſer Entwurf alsdenn vollſtaͤndiger,
wenn man in dieſe Claſſe alle Ausgaben ſetzet, die zur
Erhaltung der unmittelbaren Policey-Abſichten er-
forderlich ſind. Jn der vierten Claſſe werden die
Ausgaben zum Bau-Weſen, und in der fuͤnften
Claſſe die Ausgaben zur Bezahlung der Landes-
Schulden geſetzet. Die vierte Claſſe wird mit Recht
zur andern Claſſe gezogen, und daher macht die fuͤnf-
te die vierte Claſſe.
§. 115.
Die Ausgaben zu dem Hof-Staate koͤnnen wie-
derum in drey Capitel vertheilet werden, welche Ein-
theilung in der Abſicht dieſer Ausgaben unmittelbar
gegruͤndet iſt.
Das erſte Capitel gehet auf die fuͤrſtliche Chatoul-
le, als welche
a) die Kleidungen des Fuͤrſten und der fuͤrſtlichen
Familie.
b) Die Spiel-Gelder.
c) Die Geſchenke und Allmoſen.
d) Die Belohnungen derjenigen, welche fuͤr die
Erhaltung der fuͤrſtlichen Familie ſorgen, und
e) den Aufwand bey der Hof-Capelle
zu tragen hat. Sind die Quellen zu den Chatoul-
Guͤthern, die wir §. 8. und folgenden entdekket ha-
ben, eroͤffnet, ſo iſt der Staat von dieſen Ausgaben
befreyet. Folglich faͤllt alsdenn dieſe Claſſe in der
Berechnung, welche die Cammer als Cammer zu fuͤh-
ren hat, weg.
Das
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/670>, abgerufen am 22.07.2024.
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