alle Würkungen des Wassers, als Wassers, aus dieser Bemühung zur Bewegung erklären können. Es ist unschmackhaft, seine Theile hangen nicht vest zusam- men, es erweichet die Dinge. Alle diese Begeben- heiten können aus der wesentlichen Bemühung zur Bewegung erkläret werden. Und so ferner.
§. 11.
Wenn wir in der wesentlichen Bestimmung derdas Acidum. Kräfte dieser Dinge noch mehr als die blosse Bemühung zur Bewegung unterscheiden, so ist dieß entweder eine Bemühung zum Anziehen, oder zum Ausdehnen, oder zum Zusammenrinnen (Coagulatio). Die erste Gat- tung der Dinge ist diejenige, welche man Sauer (acidum) nennet, wegen der Empfindung, die wir von ihnen durch den Geschmack bekommen.
Anmerkung. Wir wollen auch diese Erklärung von den Acidis beweisen. Man nehme ein Acidum, welches nicht mehr Wasser enthält, als was nöthig ist, wenn es unter der vesten Gestallt erscheinen soll, und lege es an Wasser, so wird es das Wasser, so bald es dieses berührt, aufs schnellste an sich ziehen. Die Luft ist beständig voll feuchter und wäßrichter Dünste. So bald demnach das Acidum die Luft be- rühret, ziehet es die Feuchtigkeit der Luft an sich, und wird flüßig. Man vermische ein Acidum, welches so wenig Wasser enthällt, als möglich ist, mit einer Erde, die zu keinem Glaße wird, z. E. mit der Kreide, so ziehet es die Kreide mit einer solchen Heftigkeit an sich, daß ein starkes Kochen entstehet, welches von einer Art eines ziemlichen Zischens von der Hitze und den Dünsten, welche so gleich in die Höhe stei- gen, begleitet wird. Da nun dieses ist, solte ich denn wohl irren, wenn ich die wesentliche Wür-
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Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc.
alle Wuͤrkungen des Waſſers, als Waſſers, aus dieſer Bemuͤhung zur Bewegung erklaͤren koͤnnen. Es iſt unſchmackhaft, ſeine Theile hangen nicht veſt zuſam- men, es erweichet die Dinge. Alle dieſe Begeben- heiten koͤnnen aus der weſentlichen Bemuͤhung zur Bewegung erklaͤret werden. Und ſo ferner.
§. 11.
Wenn wir in der weſentlichen Beſtimmung derdas Acidum. Kraͤfte dieſer Dinge noch mehr als die bloſſe Bemuͤhung zur Bewegung unterſcheiden, ſo iſt dieß entweder eine Bemuͤhung zum Anziehen, oder zum Ausdehnen, oder zum Zuſammenrinnen (Coagulatio). Die erſte Gat- tung der Dinge iſt diejenige, welche man Sauer (acidum) nennet, wegen der Empfindung, die wir von ihnen durch den Geſchmack bekommen.
Anmerkung. Wir wollen auch dieſe Erklaͤrung von den Acidis beweiſen. Man nehme ein Acidum, welches nicht mehr Waſſer enthaͤlt, als was noͤthig iſt, wenn es unter der veſten Geſtallt erſcheinen ſoll, und lege es an Waſſer, ſo wird es das Waſſer, ſo bald es dieſes beruͤhrt, aufs ſchnellſte an ſich ziehen. Die Luft iſt beſtaͤndig voll feuchter und waͤßrichter Duͤnſte. So bald demnach das Acidum die Luft be- ruͤhret, ziehet es die Feuchtigkeit der Luft an ſich, und wird fluͤßig. Man vermiſche ein Acidum, welches ſo wenig Waſſer enthaͤllt, als moͤglich iſt, mit einer Erde, die zu keinem Glaße wird, z. E. mit der Kreide, ſo ziehet es die Kreide mit einer ſolchen Heftigkeit an ſich, daß ein ſtarkes Kochen entſtehet, welches von einer Art eines ziemlichen Ziſchens von der Hitze und den Duͤnſten, welche ſo gleich in die Hoͤhe ſtei- gen, begleitet wird. Da nun dieſes iſt, ſolte ich denn wohl irren, wenn ich die weſentliche Wuͤr-
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Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc.
alle Wuͤrkungen des Waſſers, als Waſſers, aus dieſer
Bemuͤhung zur Bewegung erklaͤren koͤnnen. Es iſt
unſchmackhaft, ſeine Theile hangen nicht veſt zuſam-
men, es erweichet die Dinge. Alle dieſe Begeben-
heiten koͤnnen aus der weſentlichen Bemuͤhung zur
Bewegung erklaͤret werden. Und ſo ferner.
§. 11.
Wenn wir in der weſentlichen Beſtimmung der
Kraͤfte dieſer Dinge noch mehr als die bloſſe Bemuͤhung
zur Bewegung unterſcheiden, ſo iſt dieß entweder eine
Bemuͤhung zum Anziehen, oder zum Ausdehnen, oder
zum Zuſammenrinnen (Coagulatio). Die erſte Gat-
tung der Dinge iſt diejenige, welche man Sauer
(acidum) nennet, wegen der Empfindung, die wir von
ihnen durch den Geſchmack bekommen.
das Acidum.
Anmerkung. Wir wollen auch dieſe Erklaͤrung
von den Acidis beweiſen. Man nehme ein Acidum,
welches nicht mehr Waſſer enthaͤlt, als was noͤthig
iſt, wenn es unter der veſten Geſtallt erſcheinen ſoll,
und lege es an Waſſer, ſo wird es das Waſſer, ſo
bald es dieſes beruͤhrt, aufs ſchnellſte an ſich ziehen.
Die Luft iſt beſtaͤndig voll feuchter und waͤßrichter
Duͤnſte. So bald demnach das Acidum die Luft be-
ruͤhret, ziehet es die Feuchtigkeit der Luft an ſich, und
wird fluͤßig. Man vermiſche ein Acidum, welches
ſo wenig Waſſer enthaͤllt, als moͤglich iſt, mit einer
Erde, die zu keinem Glaße wird, z. E. mit der Kreide,
ſo ziehet es die Kreide mit einer ſolchen Heftigkeit
an ſich, daß ein ſtarkes Kochen entſtehet, welches
von einer Art eines ziemlichen Ziſchens von der Hitze
und den Duͤnſten, welche ſo gleich in die Hoͤhe ſtei-
gen, begleitet wird. Da nun dieſes iſt, ſolte ich
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/61>, abgerufen am 21.11.2024.
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