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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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vom Zukkersieden.
gießet enige Löffel voll Kalk-Wasser, in welchem Eyer-
weiß zerschlagen worden, wie auch etliche Tropfen
reines Oel hinzu, um die Gewalt des Sudes auszu-
löschen, und den Auslauf des Safts zu verhindern.

§. 509.

Die vierte Arbeit. Fängt der Saft an dikke zuDie vierte.
werden, so läst man ihn durch ein Tuch rinnen. Ver-
theilet ihn in kleinere Kessel. Man läst ihn wiederum
sieden, und hiebey wird er beständig so lange umge-
rühret, bis er, wenn man ihn von einem Löffel ablau-
fen läst, fast an einander hänget. Alsdenn wird er
zum Erkühlen in andere Kessel gethan, und in diesen
so lange umgerühret, bis sich einige Körner, wie Sand,
zeigen.

§. 510.

Die fünfte Arbeit. Jn diesem Zustande schüt-Die fünfte
Arbeit. Die-
se bringet
den Sprup

tet man den Saft, da er noch warm ist, in gewisse
Formen, die unten ein zugestopftes Loch haben. Jn
diesen wird er hart. Alsdenn öffnet man das zuge-
stopfte Loch. Der Zukker wird durchstochen. Als-
denn lauft durch das Loch in untergesetzte Gefäße,
ein süßer Saft. Das ist der Syrup, der beständig
wie ein dünner Honig bleibt.

Anmerk. Dieser Syrup giebt auch eine gute
Beitze zum Toback, und man kann aus ihm einen
lieblichen Brandwein brennen.

§. 511.

Was übrig bleibt, nachdem der Syrup alle abge-und den Mo-
scovaden-
Zukker.

flossen, das ist die Materie, aus welcher alle andere
Arten des Zukkers gemacht werden. Sie wird grauer
Moscovade genennet. Jst sie gut, so siehet sie grau
aus, ist trokken, und weder fett noch schmiericht. Die-

ser
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vom Zukkerſieden.
gießet enige Loͤffel voll Kalk-Waſſer, in welchem Eyer-
weiß zerſchlagen worden, wie auch etliche Tropfen
reines Oel hinzu, um die Gewalt des Sudes auszu-
loͤſchen, und den Auslauf des Safts zu verhindern.

§. 509.

Die vierte Arbeit. Faͤngt der Saft an dikke zuDie vierte.
werden, ſo laͤſt man ihn durch ein Tuch rinnen. Ver-
theilet ihn in kleinere Keſſel. Man laͤſt ihn wiederum
ſieden, und hiebey wird er beſtaͤndig ſo lange umge-
ruͤhret, bis er, wenn man ihn von einem Loͤffel ablau-
fen laͤſt, faſt an einander haͤnget. Alsdenn wird er
zum Erkuͤhlen in andere Keſſel gethan, und in dieſen
ſo lange umgeruͤhret, bis ſich einige Koͤrner, wie Sand,
zeigen.

§. 510.

Die fuͤnfte Arbeit. Jn dieſem Zuſtande ſchuͤt-Die fuͤnfte
Arbeit. Die-
ſe bringet
den Sprup

tet man den Saft, da er noch warm iſt, in gewiſſe
Formen, die unten ein zugeſtopftes Loch haben. Jn
dieſen wird er hart. Alsdenn oͤffnet man das zuge-
ſtopfte Loch. Der Zukker wird durchſtochen. Als-
denn lauft durch das Loch in untergeſetzte Gefaͤße,
ein ſuͤßer Saft. Das iſt der Syrup, der beſtaͤndig
wie ein duͤnner Honig bleibt.

Anmerk. Dieſer Syrup giebt auch eine gute
Beitze zum Toback, und man kann aus ihm einen
lieblichen Brandwein brennen.

§. 511.

Was uͤbrig bleibt, nachdem der Syrup alle abge-und den Mo-
ſcovaden-
Zukker.

floſſen, das iſt die Materie, aus welcher alle andere
Arten des Zukkers gemacht werden. Sie wird grauer
Moſcovade genennet. Jſt ſie gut, ſo ſiehet ſie grau
aus, iſt trokken, und weder fett noch ſchmiericht. Die-

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[327/0347] vom Zukkerſieden. gießet enige Loͤffel voll Kalk-Waſſer, in welchem Eyer- weiß zerſchlagen worden, wie auch etliche Tropfen reines Oel hinzu, um die Gewalt des Sudes auszu- loͤſchen, und den Auslauf des Safts zu verhindern. §. 509. Die vierte Arbeit. Faͤngt der Saft an dikke zu werden, ſo laͤſt man ihn durch ein Tuch rinnen. Ver- theilet ihn in kleinere Keſſel. Man laͤſt ihn wiederum ſieden, und hiebey wird er beſtaͤndig ſo lange umge- ruͤhret, bis er, wenn man ihn von einem Loͤffel ablau- fen laͤſt, faſt an einander haͤnget. Alsdenn wird er zum Erkuͤhlen in andere Keſſel gethan, und in dieſen ſo lange umgeruͤhret, bis ſich einige Koͤrner, wie Sand, zeigen. Die vierte. §. 510. Die fuͤnfte Arbeit. Jn dieſem Zuſtande ſchuͤt- tet man den Saft, da er noch warm iſt, in gewiſſe Formen, die unten ein zugeſtopftes Loch haben. Jn dieſen wird er hart. Alsdenn oͤffnet man das zuge- ſtopfte Loch. Der Zukker wird durchſtochen. Als- denn lauft durch das Loch in untergeſetzte Gefaͤße, ein ſuͤßer Saft. Das iſt der Syrup, der beſtaͤndig wie ein duͤnner Honig bleibt. Die fuͤnfte Arbeit. Die- ſe bringet den Sprup Anmerk. Dieſer Syrup giebt auch eine gute Beitze zum Toback, und man kann aus ihm einen lieblichen Brandwein brennen. §. 511. Was uͤbrig bleibt, nachdem der Syrup alle abge- floſſen, das iſt die Materie, aus welcher alle andere Arten des Zukkers gemacht werden. Sie wird grauer Moſcovade genennet. Jſt ſie gut, ſo ſiehet ſie grau aus, iſt trokken, und weder fett noch ſchmiericht. Die- ſer und den Mo- ſcovaden- Zukker. X 4

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/347>, abgerufen am 24.11.2024.