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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Stadt-Wirthschaft 1 Abschnitt
Er soll nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. Und
darum muß er zuvor die Größe der aufgewendeten
Kosten bestimmen. Man wird es uns leicht verwil-
ligen, daß der Stadt-Wirth bey dieser Bestimmung
folgende Stükke im Anschlage bringen müsse.

Einmahl: Den Preiß der Materialien. Hier
ist es einerley, ob diese von dem Stadt-Wirthe
sind gekauft oder gebauet worden. Denn in
dem lezteu Falle sind sie ein Ertrag der Land-
Wirthschaft, und gehören alsdenn in die Aus-
gabe der Land-Wirthschaft, wenn sie in die
Stadt-Wirthschaft geliefert werden; folglich
muß ihr Werth in die Einnahme der Land-
Wirthschaft gebracht werden.
Fürs andere: Den jährlichen Zinß von die-
sem Capital.
Dieser wird gerechnet von der
Zeit des Einkaufs der Materialien, bis auf die
Zeit des Verkaufs der Gewerke.
Fürs dritte: Das Capital, was in den Werk-
zeugen zu dem Gewerke oder zu der Fa-
brique stekket.
Fürs vierte: Den jährlichen Zinß von diesem
Capital.
Wobey zu merken, daß dieser Zinß
nicht nach dem gewöhnlichen Land-Zinß zu schä-
zen, sondern nach der Abnutzung der Werkzeu-
ge auf 8. 12. 16. 20. pro Cent, nachdem die
Werkzeuge lange dauren, oder leicht abgenutzet
werden.
Fürs fünfte: Die Kosten der Arbeiter.
Fürs sechste: Der jährliche Zinß von diesem
Capital.
Fürs siebende: Der jährliche Zinß von dem
zur Arbeit bestimmten Gebäuden.
Fürs

Der Stadt-Wirthſchaft 1 Abſchnitt
Er ſoll nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. Und
darum muß er zuvor die Groͤße der aufgewendeten
Koſten beſtimmen. Man wird es uns leicht verwil-
ligen, daß der Stadt-Wirth bey dieſer Beſtimmung
folgende Stuͤkke im Anſchlage bringen muͤſſe.

Einmahl: Den Preiß der Materialien. Hier
iſt es einerley, ob dieſe von dem Stadt-Wirthe
ſind gekauft oder gebauet worden. Denn in
dem lezteu Falle ſind ſie ein Ertrag der Land-
Wirthſchaft, und gehoͤren alsdenn in die Aus-
gabe der Land-Wirthſchaft, wenn ſie in die
Stadt-Wirthſchaft geliefert werden; folglich
muß ihr Werth in die Einnahme der Land-
Wirthſchaft gebracht werden.
Fuͤrs andere: Den jaͤhrlichen Zinß von die-
ſem Capital.
Dieſer wird gerechnet von der
Zeit des Einkaufs der Materialien, bis auf die
Zeit des Verkaufs der Gewerke.
Fuͤrs dritte: Das Capital, was in den Werk-
zeugen zu dem Gewerke oder zu der Fa-
brique ſtekket.
Fuͤrs vierte: Den jaͤhrlichen Zinß von dieſem
Capital.
Wobey zu merken, daß dieſer Zinß
nicht nach dem gewoͤhnlichen Land-Zinß zu ſchaͤ-
zen, ſondern nach der Abnutzung der Werkzeu-
ge auf 8. 12. 16. 20. pro Cent, nachdem die
Werkzeuge lange dauren, oder leicht abgenutzet
werden.
Fuͤrs fuͤnfte: Die Koſten der Arbeiter.
Fuͤrs ſechſte: Der jaͤhrliche Zinß von dieſem
Capital.
Fuͤrs ſiebende: Der jaͤhrliche Zinß von dem
zur Arbeit beſtimmten Gebaͤuden.
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[232/0252] Der Stadt-Wirthſchaft 1 Abſchnitt Er ſoll nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. Und darum muß er zuvor die Groͤße der aufgewendeten Koſten beſtimmen. Man wird es uns leicht verwil- ligen, daß der Stadt-Wirth bey dieſer Beſtimmung folgende Stuͤkke im Anſchlage bringen muͤſſe. Einmahl: Den Preiß der Materialien. Hier iſt es einerley, ob dieſe von dem Stadt-Wirthe ſind gekauft oder gebauet worden. Denn in dem lezteu Falle ſind ſie ein Ertrag der Land- Wirthſchaft, und gehoͤren alsdenn in die Aus- gabe der Land-Wirthſchaft, wenn ſie in die Stadt-Wirthſchaft geliefert werden; folglich muß ihr Werth in die Einnahme der Land- Wirthſchaft gebracht werden. Fuͤrs andere: Den jaͤhrlichen Zinß von die- ſem Capital. Dieſer wird gerechnet von der Zeit des Einkaufs der Materialien, bis auf die Zeit des Verkaufs der Gewerke. Fuͤrs dritte: Das Capital, was in den Werk- zeugen zu dem Gewerke oder zu der Fa- brique ſtekket. Fuͤrs vierte: Den jaͤhrlichen Zinß von dieſem Capital. Wobey zu merken, daß dieſer Zinß nicht nach dem gewoͤhnlichen Land-Zinß zu ſchaͤ- zen, ſondern nach der Abnutzung der Werkzeu- ge auf 8. 12. 16. 20. pro Cent, nachdem die Werkzeuge lange dauren, oder leicht abgenutzet werden. Fuͤrs fuͤnfte: Die Koſten der Arbeiter. Fuͤrs ſechſte: Der jaͤhrliche Zinß von dieſem Capital. Fuͤrs ſiebende: Der jaͤhrliche Zinß von dem zur Arbeit beſtimmten Gebaͤuden. Fuͤrs

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/252>, abgerufen am 21.11.2024.