Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

von der Viehzucht.
tzen können, oder die doch nur einen sehr geringen
Preiß haben. Diese Gewächse, und diese Abgänge,
wenn sie gehörig zubereitet werden, dienen einer ge-
wissen Art von Vieh zur Fütterung. Wir verfüttern
diese Dinge. Wir gewinnen den Dünger. Wir ver-
kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich
jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der diese Vorthei-
le gewinnen will, muß

Einmahl: diese Gewächse, die von den Haupt-
Gewächsen unterschieden sind, und alle nur mög-
liche Abgänge in gewisse Classen bringen.
Fürs andere: Jhre innere Beschaffenheit genau
untersuchen, und aus diesem die Art des Vie-
hes folgern, dem es zur Fütterung dienen kann.
Fürs dritte: Den Nutzen von der Art dieses
Viehes und die Zubereitung dieser Dinge zur
Fütterung bestimmen.
Fürs vierte: Wie viel von diesen Dingen ein jedes
Stück von dem angenommenen Vieh in einer
gewissen Zeit zur Fütterung nöthig hat.

Dieß wird genug seyn, auch in dieser Absicht den
Vieh-Stand regelmäßig und wirthschaftlich einzu-
richten.

§. 224.

So weit von dem ersten Haupt-Nutzen, den wirGeld kann
durch das
Vieh auf
zweyerley
Art erwor-
ben werden.

in drey besondere Classen zerlegt haben, s. §. 212.
Der andere Haupt-Nutzen bestehet in dem Gelde, das
wir durch das Vieh gewinnen können. Geld können
wir durch das Vieh auf verschiedene Art erwerben.
Theils durch die Veräußerung der Nutzungen, die
durch das, so lange es lebet, möglich sind. Theils durch
den Verkauf des Viehes.

§. 225.
L 2

von der Viehzucht.
tzen koͤnnen, oder die doch nur einen ſehr geringen
Preiß haben. Dieſe Gewaͤchſe, und dieſe Abgaͤnge,
wenn ſie gehoͤrig zubereitet werden, dienen einer ge-
wiſſen Art von Vieh zur Fuͤtterung. Wir verfuͤttern
dieſe Dinge. Wir gewinnen den Duͤnger. Wir ver-
kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich
jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der dieſe Vorthei-
le gewinnen will, muß

Einmahl: dieſe Gewaͤchſe, die von den Haupt-
Gewaͤchſen unterſchieden ſind, und alle nur moͤg-
liche Abgaͤnge in gewiſſe Claſſen bringen.
Fuͤrs andere: Jhre innere Beſchaffenheit genau
unterſuchen, und aus dieſem die Art des Vie-
hes folgern, dem es zur Fuͤtterung dienen kann.
Fuͤrs dritte: Den Nutzen von der Art dieſes
Viehes und die Zubereitung dieſer Dinge zur
Fuͤtterung beſtimmen.
Fuͤrs vierte: Wie viel von dieſen Dingen ein jedes
Stuͤck von dem angenommenen Vieh in einer
gewiſſen Zeit zur Fuͤtterung noͤthig hat.

Dieß wird genug ſeyn, auch in dieſer Abſicht den
Vieh-Stand regelmaͤßig und wirthſchaftlich einzu-
richten.

§. 224.

So weit von dem erſten Haupt-Nutzen, den wirGeld kann
durch das
Vieh auf
zweyerley
Art erwor-
ben werden.

in drey beſondere Claſſen zerlegt haben, ſ. §. 212.
Der andere Haupt-Nutzen beſtehet in dem Gelde, das
wir durch das Vieh gewinnen koͤnnen. Geld koͤnnen
wir durch das Vieh auf verſchiedene Art erwerben.
Theils durch die Veraͤußerung der Nutzungen, die
durch das, ſo lange es lebet, moͤglich ſind. Theils durch
den Verkauf des Viehes.

§. 225.
L 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0183" n="163"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von der Viehzucht.</hi></fw><lb/>
tzen ko&#x0364;nnen, oder die doch nur einen &#x017F;ehr geringen<lb/>
Preiß haben. Die&#x017F;e Gewa&#x0364;ch&#x017F;e, und die&#x017F;e Abga&#x0364;nge,<lb/>
wenn &#x017F;ie geho&#x0364;rig zubereitet werden, dienen einer ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en Art von Vieh zur Fu&#x0364;tterung. Wir verfu&#x0364;ttern<lb/>
die&#x017F;e Dinge. Wir gewinnen den Du&#x0364;nger. Wir ver-<lb/>
kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich<lb/>
jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der die&#x017F;e Vorthei-<lb/>
le gewinnen will, muß</p><lb/>
              <list>
                <item><hi rendition="#fr">Einmahl:</hi> die&#x017F;e Gewa&#x0364;ch&#x017F;e, die von den Haupt-<lb/>
Gewa&#x0364;ch&#x017F;en unter&#x017F;chieden &#x017F;ind, und alle nur mo&#x0364;g-<lb/>
liche Abga&#x0364;nge in gewi&#x017F;&#x017F;e Cla&#x017F;&#x017F;en bringen.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere:</hi> Jhre innere Be&#x017F;chaffenheit genau<lb/>
unter&#x017F;uchen, und aus die&#x017F;em die Art des Vie-<lb/>
hes folgern, dem es zur Fu&#x0364;tterung dienen kann.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs dritte:</hi> Den Nutzen von der Art die&#x017F;es<lb/>
Viehes und die Zubereitung die&#x017F;er Dinge zur<lb/>
Fu&#x0364;tterung be&#x017F;timmen.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs vierte:</hi> Wie viel von die&#x017F;en Dingen ein jedes<lb/>
Stu&#x0364;ck von dem angenommenen Vieh in einer<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en Zeit zur Fu&#x0364;tterung no&#x0364;thig hat.</item>
              </list><lb/>
              <p>Dieß wird genug &#x017F;eyn, auch in die&#x017F;er Ab&#x017F;icht den<lb/>
Vieh-Stand regelma&#x0364;ßig und wirth&#x017F;chaftlich einzu-<lb/>
richten.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 224.</head><lb/>
              <p>So weit von dem er&#x017F;ten Haupt-Nutzen, den wir<note place="right">Geld kann<lb/>
durch das<lb/>
Vieh auf<lb/>
zweyerley<lb/>
Art erwor-<lb/>
ben werden.</note><lb/>
in drey be&#x017F;ondere Cla&#x017F;&#x017F;en zerlegt haben, &#x017F;. §. 212.<lb/>
Der andere Haupt-Nutzen be&#x017F;tehet in dem Gelde, das<lb/>
wir durch das Vieh gewinnen ko&#x0364;nnen. Geld ko&#x0364;nnen<lb/>
wir durch das Vieh auf ver&#x017F;chiedene Art erwerben.<lb/><hi rendition="#fr">Theils</hi> durch die Vera&#x0364;ußerung der Nutzungen, die<lb/>
durch das, &#x017F;o lange es lebet, mo&#x0364;glich &#x017F;ind. <hi rendition="#fr">Theils</hi> durch<lb/>
den Verkauf des Viehes.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">L 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 225.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0183] von der Viehzucht. tzen koͤnnen, oder die doch nur einen ſehr geringen Preiß haben. Dieſe Gewaͤchſe, und dieſe Abgaͤnge, wenn ſie gehoͤrig zubereitet werden, dienen einer ge- wiſſen Art von Vieh zur Fuͤtterung. Wir verfuͤttern dieſe Dinge. Wir gewinnen den Duͤnger. Wir ver- kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der dieſe Vorthei- le gewinnen will, muß Einmahl: dieſe Gewaͤchſe, die von den Haupt- Gewaͤchſen unterſchieden ſind, und alle nur moͤg- liche Abgaͤnge in gewiſſe Claſſen bringen. Fuͤrs andere: Jhre innere Beſchaffenheit genau unterſuchen, und aus dieſem die Art des Vie- hes folgern, dem es zur Fuͤtterung dienen kann. Fuͤrs dritte: Den Nutzen von der Art dieſes Viehes und die Zubereitung dieſer Dinge zur Fuͤtterung beſtimmen. Fuͤrs vierte: Wie viel von dieſen Dingen ein jedes Stuͤck von dem angenommenen Vieh in einer gewiſſen Zeit zur Fuͤtterung noͤthig hat. Dieß wird genug ſeyn, auch in dieſer Abſicht den Vieh-Stand regelmaͤßig und wirthſchaftlich einzu- richten. §. 224. So weit von dem erſten Haupt-Nutzen, den wir in drey beſondere Claſſen zerlegt haben, ſ. §. 212. Der andere Haupt-Nutzen beſtehet in dem Gelde, das wir durch das Vieh gewinnen koͤnnen. Geld koͤnnen wir durch das Vieh auf verſchiedene Art erwerben. Theils durch die Veraͤußerung der Nutzungen, die durch das, ſo lange es lebet, moͤglich ſind. Theils durch den Verkauf des Viehes. Geld kann durch das Vieh auf zweyerley Art erwor- ben werden. §. 225. L 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/183
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/183>, abgerufen am 23.11.2024.