tzen können, oder die doch nur einen sehr geringen Preiß haben. Diese Gewächse, und diese Abgänge, wenn sie gehörig zubereitet werden, dienen einer ge- wissen Art von Vieh zur Fütterung. Wir verfüttern diese Dinge. Wir gewinnen den Dünger. Wir ver- kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der diese Vorthei- le gewinnen will, muß
Einmahl: diese Gewächse, die von den Haupt- Gewächsen unterschieden sind, und alle nur mög- liche Abgänge in gewisse Classen bringen.
Fürs andere: Jhre innere Beschaffenheit genau untersuchen, und aus diesem die Art des Vie- hes folgern, dem es zur Fütterung dienen kann.
Fürs dritte: Den Nutzen von der Art dieses Viehes und die Zubereitung dieser Dinge zur Fütterung bestimmen.
Fürs vierte: Wie viel von diesen Dingen ein jedes Stück von dem angenommenen Vieh in einer gewissen Zeit zur Fütterung nöthig hat.
Dieß wird genug seyn, auch in dieser Absicht den Vieh-Stand regelmäßig und wirthschaftlich einzu- richten.
§. 224.
So weit von dem ersten Haupt-Nutzen, den wirGeld kann durch das Vieh auf zweyerley Art erwor- ben werden. in drey besondere Classen zerlegt haben, s. §. 212. Der andere Haupt-Nutzen bestehet in dem Gelde, das wir durch das Vieh gewinnen können. Geld können wir durch das Vieh auf verschiedene Art erwerben. Theils durch die Veräußerung der Nutzungen, die durch das, so lange es lebet, möglich sind. Theils durch den Verkauf des Viehes.
§. 225.
L 2
von der Viehzucht.
tzen koͤnnen, oder die doch nur einen ſehr geringen Preiß haben. Dieſe Gewaͤchſe, und dieſe Abgaͤnge, wenn ſie gehoͤrig zubereitet werden, dienen einer ge- wiſſen Art von Vieh zur Fuͤtterung. Wir verfuͤttern dieſe Dinge. Wir gewinnen den Duͤnger. Wir ver- kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der dieſe Vorthei- le gewinnen will, muß
Einmahl: dieſe Gewaͤchſe, die von den Haupt- Gewaͤchſen unterſchieden ſind, und alle nur moͤg- liche Abgaͤnge in gewiſſe Claſſen bringen.
Fuͤrs andere: Jhre innere Beſchaffenheit genau unterſuchen, und aus dieſem die Art des Vie- hes folgern, dem es zur Fuͤtterung dienen kann.
Fuͤrs dritte: Den Nutzen von der Art dieſes Viehes und die Zubereitung dieſer Dinge zur Fuͤtterung beſtimmen.
Fuͤrs vierte: Wie viel von dieſen Dingen ein jedes Stuͤck von dem angenommenen Vieh in einer gewiſſen Zeit zur Fuͤtterung noͤthig hat.
Dieß wird genug ſeyn, auch in dieſer Abſicht den Vieh-Stand regelmaͤßig und wirthſchaftlich einzu- richten.
§. 224.
So weit von dem erſten Haupt-Nutzen, den wirGeld kann durch das Vieh auf zweyerley Art erwor- ben werden. in drey beſondere Claſſen zerlegt haben, ſ. §. 212. Der andere Haupt-Nutzen beſtehet in dem Gelde, das wir durch das Vieh gewinnen koͤnnen. Geld koͤnnen wir durch das Vieh auf verſchiedene Art erwerben. Theils durch die Veraͤußerung der Nutzungen, die durch das, ſo lange es lebet, moͤglich ſind. Theils durch den Verkauf des Viehes.
§. 225.
L 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0183"n="163"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von der Viehzucht.</hi></fw><lb/>
tzen koͤnnen, oder die doch nur einen ſehr geringen<lb/>
Preiß haben. Dieſe Gewaͤchſe, und dieſe Abgaͤnge,<lb/>
wenn ſie gehoͤrig zubereitet werden, dienen einer ge-<lb/>
wiſſen Art von Vieh zur Fuͤtterung. Wir verfuͤttern<lb/>
dieſe Dinge. Wir gewinnen den Duͤnger. Wir ver-<lb/>
kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich<lb/>
jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der dieſe Vorthei-<lb/>
le gewinnen will, muß</p><lb/><list><item><hirendition="#fr">Einmahl:</hi> dieſe Gewaͤchſe, die von den Haupt-<lb/>
Gewaͤchſen unterſchieden ſind, und alle nur moͤg-<lb/>
liche Abgaͤnge in gewiſſe Claſſen bringen.</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs andere:</hi> Jhre innere Beſchaffenheit genau<lb/>
unterſuchen, und aus dieſem die Art des Vie-<lb/>
hes folgern, dem es zur Fuͤtterung dienen kann.</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs dritte:</hi> Den Nutzen von der Art dieſes<lb/>
Viehes und die Zubereitung dieſer Dinge zur<lb/>
Fuͤtterung beſtimmen.</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs vierte:</hi> Wie viel von dieſen Dingen ein jedes<lb/>
Stuͤck von dem angenommenen Vieh in einer<lb/>
gewiſſen Zeit zur Fuͤtterung noͤthig hat.</item></list><lb/><p>Dieß wird genug ſeyn, auch in dieſer Abſicht den<lb/>
Vieh-Stand regelmaͤßig und wirthſchaftlich einzu-<lb/>
richten.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 224.</head><lb/><p>So weit von dem erſten Haupt-Nutzen, den wir<noteplace="right">Geld kann<lb/>
durch das<lb/>
Vieh auf<lb/>
zweyerley<lb/>
Art erwor-<lb/>
ben werden.</note><lb/>
in drey beſondere Claſſen zerlegt haben, ſ. §. 212.<lb/>
Der andere Haupt-Nutzen beſtehet in dem Gelde, das<lb/>
wir durch das Vieh gewinnen koͤnnen. Geld koͤnnen<lb/>
wir durch das Vieh auf verſchiedene Art erwerben.<lb/><hirendition="#fr">Theils</hi> durch die Veraͤußerung der Nutzungen, die<lb/>
durch das, ſo lange es lebet, moͤglich ſind. <hirendition="#fr">Theils</hi> durch<lb/>
den Verkauf des Viehes.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">L 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">§. 225.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[163/0183]
von der Viehzucht.
tzen koͤnnen, oder die doch nur einen ſehr geringen
Preiß haben. Dieſe Gewaͤchſe, und dieſe Abgaͤnge,
wenn ſie gehoͤrig zubereitet werden, dienen einer ge-
wiſſen Art von Vieh zur Fuͤtterung. Wir verfuͤttern
dieſe Dinge. Wir gewinnen den Duͤnger. Wir ver-
kaufen dieß Vieh, und hiedurch werden uns zugleich
jene Dinge bezahlet. Ein Wirth, der dieſe Vorthei-
le gewinnen will, muß
Einmahl: dieſe Gewaͤchſe, die von den Haupt-
Gewaͤchſen unterſchieden ſind, und alle nur moͤg-
liche Abgaͤnge in gewiſſe Claſſen bringen.
Fuͤrs andere: Jhre innere Beſchaffenheit genau
unterſuchen, und aus dieſem die Art des Vie-
hes folgern, dem es zur Fuͤtterung dienen kann.
Fuͤrs dritte: Den Nutzen von der Art dieſes
Viehes und die Zubereitung dieſer Dinge zur
Fuͤtterung beſtimmen.
Fuͤrs vierte: Wie viel von dieſen Dingen ein jedes
Stuͤck von dem angenommenen Vieh in einer
gewiſſen Zeit zur Fuͤtterung noͤthig hat.
Dieß wird genug ſeyn, auch in dieſer Abſicht den
Vieh-Stand regelmaͤßig und wirthſchaftlich einzu-
richten.
§. 224.
So weit von dem erſten Haupt-Nutzen, den wir
in drey beſondere Claſſen zerlegt haben, ſ. §. 212.
Der andere Haupt-Nutzen beſtehet in dem Gelde, das
wir durch das Vieh gewinnen koͤnnen. Geld koͤnnen
wir durch das Vieh auf verſchiedene Art erwerben.
Theils durch die Veraͤußerung der Nutzungen, die
durch das, ſo lange es lebet, moͤglich ſind. Theils durch
den Verkauf des Viehes.
Geld kann
durch das
Vieh auf
zweyerley
Art erwor-
ben werden.
§. 225.
L 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/183>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.