wiederum die Zeit von der Art und Weise unterschei- den. Jn Ansehung der Zeit können wir folgende Er- fahrung zum Grunde legen: Alles Getreyde, oder überhaupt alle Erdgewächse, von welchen wir die Kör- ner verlangen, schwitzen im Anfange, wenn sie auf einander geleget werden, und so lange sie im Schweiße sind, sitzen die Körner so feste, daß sie nicht alle durch die gewöhnlichen Mittel können abgesondert werden. Aus dieser Erfahrung folget diese Regel:
Man muß nicht eher dreschen, als bis das Erd-Gewächse, oder das Getraide ausge- schwitzet hat.
§. 199.
Jn Ansehung der Art und Weise bilde ich folgendeDie Art und Weise dieser Absonde- rung zu beur- theilen. Erste Regel Regeln:
Die erste Regel:
Die Körner müssen von allen Neben-Dingen gereiniget werden.
§. 200.
Die andere Regel:
Man muß untersuchen, ob und wo diese Ne-Andere Re- gel. ben-Dinge nützlich sind, und sie zu diesem Nutzen verwahren. Denn ohne diesen kann man nicht allen möglichen Vortheil gewin- nen, welches doch die Wirthschaft erfordert.
§. 201.
Die dritte Regel:
Die Körner müssen nach ihrer besondernDritte Re- gel. Schweere in verschiedene Hanfen vertheilet werden.
Den Nutzen von dieser Regel, und wie ihre Anwen- dung möglich sey, dieß lehret der §. 71.
Anmerk.
K 2
von dem Akkerbau.
wiederum die Zeit von der Art und Weiſe unterſchei- den. Jn Anſehung der Zeit koͤnnen wir folgende Er- fahrung zum Grunde legen: Alles Getreyde, oder uͤberhaupt alle Erdgewaͤchſe, von welchen wir die Koͤr- ner verlangen, ſchwitzen im Anfange, wenn ſie auf einander geleget werden, und ſo lange ſie im Schweiße ſind, ſitzen die Koͤrner ſo feſte, daß ſie nicht alle durch die gewoͤhnlichen Mittel koͤnnen abgeſondert werden. Aus dieſer Erfahrung folget dieſe Regel:
Man muß nicht eher dreſchen, als bis das Erd-Gewaͤchſe, oder das Getraide ausge- ſchwitzet hat.
§. 199.
Jn Anſehung der Art und Weiſe bilde ich folgendeDie Art und Weiſe dieſer Abſonde- rung zu beur- theilen. Erſte Regel Regeln:
Die erſte Regel:
Die Koͤrner muͤſſen von allen Neben-Dingen gereiniget werden.
§. 200.
Die andere Regel:
Man muß unterſuchen, ob und wo dieſe Ne-Andere Re- gel. ben-Dinge nuͤtzlich ſind, und ſie zu dieſem Nutzen verwahren. Denn ohne dieſen kann man nicht allen moͤglichen Vortheil gewin- nen, welches doch die Wirthſchaft erfordert.
§. 201.
Die dritte Regel:
Die Koͤrner muͤſſen nach ihrer beſondernDritte Re- gel. Schweere in verſchiedene Hanfen vertheilet werden.
Den Nutzen von dieſer Regel, und wie ihre Anwen- dung moͤglich ſey, dieß lehret der §. 71.
Anmerk.
K 2
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von dem Akkerbau.
wiederum die Zeit von der Art und Weiſe unterſchei-
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fahrung zum Grunde legen: Alles Getreyde, oder
uͤberhaupt alle Erdgewaͤchſe, von welchen wir die Koͤr-
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einander geleget werden, und ſo lange ſie im Schweiße
ſind, ſitzen die Koͤrner ſo feſte, daß ſie nicht alle durch
die gewoͤhnlichen Mittel koͤnnen abgeſondert werden.
Aus dieſer Erfahrung folget dieſe Regel:
Man muß nicht eher dreſchen, als bis das
Erd-Gewaͤchſe, oder das Getraide ausge-
ſchwitzet hat.
§. 199.
Jn Anſehung der Art und Weiſe bilde ich folgende
Regeln:
Die Art und
Weiſe dieſer
Abſonde-
rung zu beur-
theilen.
Erſte Regel
Die erſte Regel:
Die Koͤrner muͤſſen von allen Neben-Dingen
gereiniget werden.
§. 200.
Die andere Regel:
Man muß unterſuchen, ob und wo dieſe Ne-
ben-Dinge nuͤtzlich ſind, und ſie zu dieſem
Nutzen verwahren. Denn ohne dieſen kann
man nicht allen moͤglichen Vortheil gewin-
nen, welches doch die Wirthſchaft erfordert.
§. 201.
Die dritte Regel:
Die Koͤrner muͤſſen nach ihrer beſondern
Schweere in verſchiedene Hanfen vertheilet
werden.
Den Nutzen von dieſer Regel, und wie ihre Anwen-
dung moͤglich ſey, dieß lehret der §. 71.
Anmerk.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/167>, abgerufen am 21.11.2024.
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