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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673.

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Die Erste Predigt
verderbe im Hunger. Jch wil mich auffmachen/
und zu meinem Vater gehen/ und zu ihm sagen:
Vater/ ich habe gesündiget in Himmel und für dir:
Und bin fort nicht mehr werth/ daß ich dein Sohn
heisse/ mache mich als einen deiner Taglöhner.
Und er machet sich auff und kam zu seinem Vater.
Da er aber noch ferne von dannen war/ sahe ihn
sein Vater/ und jammerte ihn/ lieff und fiel ihm
um seinen Hals/ und küsset ihn. Der Sohn
aber sprach zu ihm: Vater/ ich habe gesündiget in
den Himmel und für dir/ ich bin fort nicht mehr
werth/ daß ich dein Sohn heisse. Aber der Vater
sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid
herfür/ und thut ihn an/ und gebet ihm ein Finger-
reiff an seine Hand/ und Schuch an seine Füsse.
Und bringet ein gemästet Kalb her/ und schlach-
tets/ lasset uns essen und frölich seyn. Denn die-
ser mein Sohn war todt/ und ist wieder lebendig
worden/ er war verlohren/ und ist funden wor-
den/ und fiengen an frölich zu seyn. Aber der äl-
teste Sohn war auff dem Felde/ und als er nahe
zum Hause kam/ höret er das Gesänge/ und den
Reihen. Und rieff zu sich der Knechte einen/ und
fraget was das wäre? Der aber saget ihm: Dein
Bruder ist kommen/ und dein Vater hat ein ge-
mästet Kalb geschlachtet/ daß er ihn gesund wie-
der hat. Da ward er zornig/ und wolt nicht hin-
ein gehen. Da gieng sein Vater herauß/ und bat
ihn.
Die Erſte Predigt
verderbe im Hunger. Jch wil mich auffmachen/
und zu meinem Vater gehen/ und zu ihm ſagen:
Vater/ ich habe geſuͤndiget in Himmel und fuͤr dir:
Und bin fort nicht mehr werth/ daß ich dein Sohn
heiſſe/ mache mich als einen deiner Tagloͤhner.
Und er machet ſich auff und kam zu ſeinem Vater.
Da er aber noch ferne von dannen war/ ſahe ihn
ſein Vater/ und jammerte ihn/ lieff und fiel ihm
um ſeinen Hals/ und kuͤſſet ihn. Der Sohn
aber ſprach zu ihm: Vater/ ich habe geſuͤndiget in
den Himmel und fuͤr dir/ ich bin fort nicht mehr
werth/ daß ich dein Sohn heiſſe. Aber der Vater
ſprach zu ſeinen Knechten: Bringet das beſte Kleid
herfuͤr/ und thut ihn an/ und gebet ihm ein Finger-
reiff an ſeine Hand/ und Schuch an ſeine Fuͤſſe.
Und bringet ein gemaͤſtet Kalb her/ und ſchlach-
tets/ laſſet uns eſſen und froͤlich ſeyn. Denn die-
ſer mein Sohn war todt/ und iſt wieder lebendig
worden/ er war verlohren/ und iſt funden wor-
den/ und fiengen an froͤlich zu ſeyn. Aber der aͤl-
teſte Sohn war auff dem Felde/ und als er nahe
zum Hauſe kam/ hoͤret er das Geſänge/ und den
Reihen. Und rieff zu ſich der Knechte einen/ und
fraget was das waͤre? Der aber ſaget ihm: Dein
Bruder iſt kommen/ und dein Vater hat ein ge-
maͤſtet Kalb geſchlachtet/ daß er ihn geſund wie-
der hat. Da ward er zornig/ und wolt nicht hin-
ein gehen. Da gieng ſein Vater herauß/ und bat
ihn.
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[2/0020] Die Erſte Predigt verderbe im Hunger. Jch wil mich auffmachen/ und zu meinem Vater gehen/ und zu ihm ſagen: Vater/ ich habe geſuͤndiget in Himmel und fuͤr dir: Und bin fort nicht mehr werth/ daß ich dein Sohn heiſſe/ mache mich als einen deiner Tagloͤhner. Und er machet ſich auff und kam zu ſeinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war/ ſahe ihn ſein Vater/ und jammerte ihn/ lieff und fiel ihm um ſeinen Hals/ und kuͤſſet ihn. Der Sohn aber ſprach zu ihm: Vater/ ich habe geſuͤndiget in den Himmel und fuͤr dir/ ich bin fort nicht mehr werth/ daß ich dein Sohn heiſſe. Aber der Vater ſprach zu ſeinen Knechten: Bringet das beſte Kleid herfuͤr/ und thut ihn an/ und gebet ihm ein Finger- reiff an ſeine Hand/ und Schuch an ſeine Fuͤſſe. Und bringet ein gemaͤſtet Kalb her/ und ſchlach- tets/ laſſet uns eſſen und froͤlich ſeyn. Denn die- ſer mein Sohn war todt/ und iſt wieder lebendig worden/ er war verlohren/ und iſt funden wor- den/ und fiengen an froͤlich zu ſeyn. Aber der aͤl- teſte Sohn war auff dem Felde/ und als er nahe zum Hauſe kam/ hoͤret er das Geſänge/ und den Reihen. Und rieff zu ſich der Knechte einen/ und fraget was das waͤre? Der aber ſaget ihm: Dein Bruder iſt kommen/ und dein Vater hat ein ge- maͤſtet Kalb geſchlachtet/ daß er ihn geſund wie- der hat. Da ward er zornig/ und wolt nicht hin- ein gehen. Da gieng ſein Vater herauß/ und bat ihn.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus10_1673/20>, abgerufen am 05.12.2024.