Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673.
Und eine jede glaubige Seele spricht ihr selbs im Geist einen Muth zu/ daß
Das seynd/ M. L. die Zeichen/ darauß die vollkommene Absolution II. Absolutio ipsa, die Loßsprechung oder Loßzehlung an sich auff
Und eine jede glaubige Seele ſpricht ihr ſelbs im Geiſt einen Muth zu/ daß
Das ſeynd/ M. L. die Zeichen/ darauß die vollkommene Abſolution II. Abſolutio ipſa, die Loßſprechung oder Loßzehlung an ſich auff
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <cit> <quote> <lg type="poem"> <pb facs="#f0148" n="130"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Fuͤnffzehende Predigt</hi> </fw><lb/> <l> <hi rendition="#b">Daß wir getroſt und all in ein</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Mit Luſt und Liebe ſingen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Was GOtt an uns gewendet hat/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Und ſeine groſſe Wunderthat/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Gar theur hat Ers erworben/</hi> </l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Und eine jede glaubige Seele ſpricht ihr ſelbs im Geiſt einen Muth zu/ daß<lb/> ſie ſingt:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l>Nun lob mein Seel den HErꝛn/</l><lb/> <l>Was in mir iſt den Nahmen ſein/</l><lb/> <l>Sein Wolthat thut Er mehren/</l><lb/> <l>Vergiß es nicht O Hertze mein/</l><lb/> <l>Hat dir dein Suͤnd vergeben/</l><lb/> <l>Und heylt dein Schwachheit groß/</l><lb/> <l>Errett dein armes Leben/</l><lb/> <l>Nim̃t dich in ſeinen Schoß/</l><lb/> <l>Mit reichem Troſt beſchuͤttet/ <hi rendition="#fr">ꝛc.</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wie ſich ein Vater erbarmet/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Uber ſein junge Kindlein klein/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">So thut der HErꝛ uns armen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">So wir Jhn kindlich foͤrchten rein/ ꝛc.</hi> </l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Das ſeynd/ M. L. die Zeichen/ darauß die vollkommene Abſolution<lb/> kraͤfftiglich mag geſchloſſen werden; Folget nun</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">II. Abſolutio ipſa,</hi> die Loßſprechung oder Loßzehlung an ſich<lb/> ſelbs. Welcher maſſen der verlohrne Sohn todt und verlohren geweßt/<lb/> haben wir ſchon in vorigen Predigten vernommen. Todt war er <hi rendition="#aq">in<lb/> corde Patris,</hi> in dem Hertzen ſeines Vaters/ der zwar wohl oͤffters<lb/> wird an ihn gedacht haben/ aber ihme nicht einbilden koͤnnen/ daß er ſeinen<lb/> Sohn wieder lebendig ſehen ſolte/ er ſchlug ihn zweiffels ohn ſo viel auß dem<lb/> Sinn und Gedancken/ ſo viel er kunte/ damit er ſich nicht ſelbs nur quaͤlete/<lb/> und betruͤbete. Er war todt <hi rendition="#aq">morte gratiæ,</hi> geiſtlicher weiß/ auſſer<lb/> der Gnaden GOttes/ deren ſich kein muthwilliger/ in Suͤnden erſoffener<lb/> Suͤnder in ſeinem Suͤnden-Stand zu getroͤſten hat/ er war außgethan zur<lb/> ſelbigen Zeit auß dem Buch des Lebens. Todt war er <hi rendition="#aq">reatu,</hi> in den<lb/> Suͤnden und Suͤnden-Straffen/ das ewige Todes-Urtheil des uͤber-<lb/> gangenen Geſetzes hat ihm gegolten/ und waͤre unfehlbar vollzogen wor-<lb/> den wo er nicht umgekehret/ und ſich eines beſſern bedacht haͤtte. Er war<lb/> todt <hi rendition="#aq">in ſeculo, politicè,</hi> weltlicher weiß/ niemand hielt mehr etwas<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auff</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0148]
Die Fuͤnffzehende Predigt
Daß wir getroſt und all in ein
Mit Luſt und Liebe ſingen/
Was GOtt an uns gewendet hat/
Und ſeine groſſe Wunderthat/
Gar theur hat Ers erworben/
Und eine jede glaubige Seele ſpricht ihr ſelbs im Geiſt einen Muth zu/ daß
ſie ſingt:
Nun lob mein Seel den HErꝛn/
Was in mir iſt den Nahmen ſein/
Sein Wolthat thut Er mehren/
Vergiß es nicht O Hertze mein/
Hat dir dein Suͤnd vergeben/
Und heylt dein Schwachheit groß/
Errett dein armes Leben/
Nim̃t dich in ſeinen Schoß/
Mit reichem Troſt beſchuͤttet/ ꝛc.
Wie ſich ein Vater erbarmet/
Uber ſein junge Kindlein klein/
So thut der HErꝛ uns armen/
So wir Jhn kindlich foͤrchten rein/ ꝛc.
Das ſeynd/ M. L. die Zeichen/ darauß die vollkommene Abſolution
kraͤfftiglich mag geſchloſſen werden; Folget nun
II. Abſolutio ipſa, die Loßſprechung oder Loßzehlung an ſich
ſelbs. Welcher maſſen der verlohrne Sohn todt und verlohren geweßt/
haben wir ſchon in vorigen Predigten vernommen. Todt war er in
corde Patris, in dem Hertzen ſeines Vaters/ der zwar wohl oͤffters
wird an ihn gedacht haben/ aber ihme nicht einbilden koͤnnen/ daß er ſeinen
Sohn wieder lebendig ſehen ſolte/ er ſchlug ihn zweiffels ohn ſo viel auß dem
Sinn und Gedancken/ ſo viel er kunte/ damit er ſich nicht ſelbs nur quaͤlete/
und betruͤbete. Er war todt morte gratiæ, geiſtlicher weiß/ auſſer
der Gnaden GOttes/ deren ſich kein muthwilliger/ in Suͤnden erſoffener
Suͤnder in ſeinem Suͤnden-Stand zu getroͤſten hat/ er war außgethan zur
ſelbigen Zeit auß dem Buch des Lebens. Todt war er reatu, in den
Suͤnden und Suͤnden-Straffen/ das ewige Todes-Urtheil des uͤber-
gangenen Geſetzes hat ihm gegolten/ und waͤre unfehlbar vollzogen wor-
den wo er nicht umgekehret/ und ſich eines beſſern bedacht haͤtte. Er war
todt in ſeculo, politicè, weltlicher weiß/ niemand hielt mehr etwas
auff
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