Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Andere
das Gefängnüß alle Gefangene/ und alles was geschach/ muß-
te durch ihn geschehen/
Gen. 39, 21. 22. doch also/ daß er ein Mitgefan-
gener war. Er hat seinen zween Thurn-gesellen/ gutes und böses/ Leben und
Tod verkündiget/ und ohn zweiffel den einen loßgelassen/ den andern fest ge-
bunden/ biß auff den Tag seines supplicii, Urtheils/ und Straffe. Summa
in actu officii, und Ammthandlung ist David dem Nathan unterworffen/
Theodosius dem Ambrosio. Neben diesen Unterhirten haben und tragen
auch diesen Nahmen in H. Schrifft die weltliche/ Oberkeitliche Regenten/
sie heissen Hirten. Num. 27, 17. Esa. 44, 28. poimenes laon, ihnen stehet zu
das Axioma, und fürtrefliche Regale, das Jus Episcopale, das oberste Hir-
ten-Recht in der Kirchen/ welches ihnen Gott der Herr selbs eingehändi-
get/ Exod. 4, 16. als ein grosses Heiligthumm in Gold eingefaßt/ du solt
Aarons Gott seyn/
nicht Jehovah, selbs Herr/ gemachter/ erhöheter/ ge-
messener Ammts-Gott/ gebietender Herr/ darum als Aaron höchlich ver-
griffen/ und eine grosse Sünd auff das Volck gebracht/ durch Aufrichtung
deß güldenen Kalbs/ stellet er an ihn als seinen gebietenden Herrn eine
Supplication mit diesen Worten: Mein HErr laß seinen Zorn nicht
ergrimmen.
Exod. 32, 22. alles nach der Regul meines Worts/ und mei-
nem Exempel/ wie ich selbst thue/ als ein Gott der Ordnung/ bey dem eu-
taxia und exousia, Gewalt und gute Ordnung zwo Schwestern/ die sich nicht
voneinander trennen lassen. Und du Aaron solt sein Mund seyn/ sein
Ehrwürdiger Mund/ Lehr und Rath-mund/ Bet-mund/ Segen-mund/
Straff-mund. Constantinus M. hat diese Gewalt gar artig sequestrirt/
Euseb. l.
4. de vita
Constant.
c.
29.
wann er an seiner Käyserl. Taffel den anwesenden Bischöffen und Seelen-
Hirten gesagt: Umeis men ton eso tes Ekklesias, ego de ton ektos upo The[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt] ka-
thesamenos episkopos anei"en. Jhr meine liebe Bischöffe/ Pfarrer und
Seelen-Hirten seid zwar Bischöffe inner halb der Kirchen. Jch
aber bin von GOtt bestellet zu einem Bischoff ausser der Kir-
chen.
Jst folgends von Christlichen Käysern also geübet worden/ und
sind in dessen löbl. Fußstapffen getretten Justinianus, Theodosius, Gra-
tianus, Honorius, Dagobertus,
der Amandum eingesetzt/ und andere
mehr/ biß daß Fürsten und Herren durch Mißhälligkeit untereinander den
Papst das divide sicher lassen practiciren/ und ihm nicht widersprechen
wollen/ und dadurch gar das Hefft auß Händen gegeben/ und endlich gar
um dasselbige gesprungen/ weil sie es so haben wolten/ über diesen Pastorat
hat sich ein anderer Hirt eingedrungen/ servus servorum, Pastorlarvatus,
der oberste Hirt zu Rom/ als welchem Christus mit dem Wort/ weide mei-
ne Schaast/ zu Petro/ als seinem ersten vermeinten Papst und Statthalter

gespro-

Die Andere
das Gefaͤngnuͤß alle Gefangene/ und alles was geſchach/ muß-
te durch ihn geſchehen/
Gen. 39, 21. 22. doch alſo/ daß er ein Mitgefan-
gener war. Er hat ſeinen zween Thurn-geſellen/ gutes und boͤſes/ Leben uñ
Tod verkuͤndiget/ uñ ohn zweiffel den einen loßgelaſſen/ den andern feſt ge-
bunden/ biß auff den Tag ſeines ſupplicii, Urtheils/ und Straffe. Sum̃a
in actu officii, und Am̃thandlung iſt David dem Nathan unterworffen/
Theodoſius dem Ambroſio. Neben dieſen Unterhirten haben uñ tragen
auch dieſen Nahmẽ in H. Schrifft die weltliche/ Oberkeitliche Regenten/
ſie heiſſen Hirten. Num. 27, 17. Eſa. 44, 28. ποιμένες λαῶν, ihnen ſtehet zu
das Axioma, uñ fuͤrtrefliche Regale, das Jus Epiſcopale, das oberſte Hir-
ten-Recht in der Kirchen/ welches ihnen Gott der Herꝛ ſelbs eingehaͤndi-
get/ Exod. 4, 16. als ein groſſes Heiligthum̃ in Gold eingefaßt/ du ſolt
Aarons Gott ſeyn/
nicht Jehovah, ſelbs Herꝛ/ gemachter/ erhoͤheter/ ge-
meſſener Am̃ts-Gott/ gebietender Herꝛ/ darum als Aaron hoͤchlich ver-
griffen/ uñ eine groſſe Suͤnd auff das Volck gebracht/ durch Aufrichtung
deß guͤldenen Kalbs/ ſtellet er an ihn als ſeinen gebietenden Herꝛn eine
Supplication mit dieſen Worten: Mein HErꝛ laß ſeinẽ Zorn nicht
ergrim̃en.
Exod. 32, 22. alles nach der Regul meines Worts/ und mei-
nem Exempel/ wie ich ſelbſt thue/ als ein Gott der Ordnung/ bey dem ἐυ-
ταξία uñ ἐξουσία, Gewalt uñ gute Ordnung zwo Schweſtern/ die ſich nicht
voneinander trennen laſſen. Und du Aaron ſolt ſein Mund ſeyn/ ſein
Ehrwuͤrdiger Mund/ Lehr und Rath-mund/ Bet-mund/ Segen-mund/
Straff-mund. Conſtantinus M. hat dieſe Gewalt gar artig ſequeſtrirt/
Euſeb. l.
4. de vita
Conſtant.
c.
29.
wañ er an ſeiner Kaͤyſerl. Taffel den anweſenden Biſchoͤffen und Seelen-
Hirten geſagt: ϒμεῖς μὲν τῶν ἐσω τῆς Εκκλησίας, ἐγὼ δὲ τῶν ἐκτὸς ὑπὸ Θε[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt] κα-
ϑεςάμενος ἐπίσκοπος ἄνει῎ην. Jhr meine liebe Biſchoͤffe/ Pfarrer uñ
Seelen-Hirten ſeid zwar Biſchoͤffe iñer halb der Kirchen. Jch
aber bin von GOtt beſtellet zu einem Biſchoff auſſer der Kir-
chen.
Jſt folgends von Chriſtlichen Kaͤyſern alſo geuͤbet worden/ und
ſind in deſſen loͤbl. Fußſtapffen getretten Juſtinianus, Theodoſius, Gra-
tianus, Honorius, Dagobertus,
der Amandum eingeſetzt/ und andere
mehr/ biß daß Fuͤrſten uñ Herꝛen durch Mißhaͤlligkeit untereinander den
Papſt das divide ſicher laſſen practiciren/ und ihm nicht widerſprechen
wollen/ und dadurch gar das Hefft auß Haͤnden gegeben/ und endlich gar
um daſſelbige geſprungen/ weil ſie es ſo haben wolten/ uͤber dieſen Paſtorat
hat ſich ein anderer Hirt eingedrungen/ ſervus ſervorum, Paſtorlarvatus,
der oberſte Hirt zu Rom/ als welchem Chriſtus mit dem Wort/ weide mei-
ne Schaaſt/ zu Petro/ als ſeinem erſten vermeinten Papſt uñ Statthalter

geſpro-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0044" n="24"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Andere</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">das Gefa&#x0364;ngnu&#x0364;ß alle Gefangene/ und alles was ge&#x017F;chach/ muß-<lb/>
te durch ihn ge&#x017F;chehen/</hi><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 39, 21. 22. doch al&#x017F;o/ daß er ein Mitgefan-<lb/>
gener war. Er hat &#x017F;einen zween Thurn-ge&#x017F;ellen/ gutes und bo&#x0364;&#x017F;es/ Leben un&#x0303;<lb/>
Tod verku&#x0364;ndiget/ un&#x0303; ohn zweiffel den einen loßgela&#x017F;&#x017F;en/ den andern fe&#x017F;t ge-<lb/>
bunden/ biß auff den Tag &#x017F;eines <hi rendition="#aq">&#x017F;upplicii,</hi> Urtheils/ und Straffe. Sum&#x0303;a<lb/><hi rendition="#aq">in actu officii,</hi> und Am&#x0303;thandlung i&#x017F;t David dem Nathan unterworffen/<lb/><hi rendition="#aq">Theodo&#x017F;ius</hi> dem <hi rendition="#aq">Ambro&#x017F;io.</hi> Neben die&#x017F;en Unterhirten haben un&#x0303; tragen<lb/>
auch die&#x017F;en Nahme&#x0303; in H. Schrifft die weltliche/ Oberkeitliche Regenten/<lb/>
&#x017F;ie hei&#x017F;&#x017F;en Hirten. <hi rendition="#aq">Num. 27, 17. E&#x017F;a.</hi> 44, 28. &#x03C0;&#x03BF;&#x03B9;&#x03BC;&#x03AD;&#x03BD;&#x03B5;&#x03C2; &#x03BB;&#x03B1;&#x1FF6;&#x03BD;, ihnen &#x017F;tehet zu<lb/>
das <hi rendition="#aq">Axioma,</hi> un&#x0303; fu&#x0364;rtrefliche <hi rendition="#aq">Regale,</hi> das <hi rendition="#aq">Jus Epi&#x017F;copale,</hi> das ober&#x017F;te Hir-<lb/>
ten-Recht in der Kirchen/ welches ihnen <hi rendition="#k">Go</hi>tt der <hi rendition="#k">He</hi>r&#xA75B; &#x017F;elbs eingeha&#x0364;ndi-<lb/>
get/ <hi rendition="#aq">Exod.</hi> 4, 16. als ein gro&#x017F;&#x017F;es Heiligthum&#x0303; in Gold eingefaßt/ <hi rendition="#fr">du &#x017F;olt<lb/>
Aarons Gott &#x017F;eyn/</hi> nicht <hi rendition="#aq">Jehovah,</hi> &#x017F;elbs Her&#xA75B;/ gemachter/ erho&#x0364;heter/ ge-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;ener Am&#x0303;ts-Gott/ gebietender <hi rendition="#k">He</hi>r&#xA75B;/ darum als Aaron ho&#x0364;chlich ver-<lb/>
griffen/ un&#x0303; eine gro&#x017F;&#x017F;e Su&#x0364;nd auff das Volck gebracht/ durch Aufrichtung<lb/>
deß gu&#x0364;ldenen Kalbs/ &#x017F;tellet er an ihn als &#x017F;einen gebietenden Her&#xA75B;n eine<lb/><hi rendition="#aq">Supplication</hi> mit die&#x017F;en Worten: <hi rendition="#fr">Mein HEr&#xA75B; laß &#x017F;eine&#x0303; Zorn nicht<lb/>
ergrim&#x0303;en.</hi> <hi rendition="#aq">Exod.</hi> 32, 22. alles nach der Regul meines Worts/ und mei-<lb/>
nem Exempel/ wie ich &#x017F;elb&#x017F;t thue/ als ein <hi rendition="#k">Go</hi>tt der Ordnung/ bey dem &#x1F10;&#x03C5;-<lb/>
&#x03C4;&#x03B1;&#x03BE;&#x03AF;&#x03B1; un&#x0303; &#x1F10;&#x03BE;&#x03BF;&#x03C5;&#x03C3;&#x03AF;&#x03B1;, Gewalt un&#x0303; gute Ordnung zwo Schwe&#x017F;tern/ die &#x017F;ich nicht<lb/>
voneinander trennen la&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#fr">Und du</hi> Aaron <hi rendition="#fr">&#x017F;olt &#x017F;ein Mund &#x017F;eyn/</hi> &#x017F;ein<lb/>
Ehrwu&#x0364;rdiger Mund/ Lehr und Rath-mund/ Bet-mund/ Segen-mund/<lb/>
Straff-mund. <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantinus M.</hi> hat die&#x017F;e Gewalt gar artig <hi rendition="#aq">&#x017F;eque&#x017F;tri</hi>rt/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eu&#x017F;eb. l.<lb/>
4. de vita<lb/>
Con&#x017F;tant.<lb/>
c.</hi> 29.</note>wan&#x0303; er an &#x017F;einer Ka&#x0364;y&#x017F;erl. Taffel den anwe&#x017F;enden Bi&#x017F;cho&#x0364;ffen und Seelen-<lb/>
Hirten ge&#x017F;agt: &#x03D2;&#x03BC;&#x03B5;&#x1FD6;&#x03C2; &#x03BC;&#x1F72;&#x03BD; &#x03C4;&#x1FF6;&#x03BD; &#x1F10;&#x03C3;&#x03C9; &#x03C4;&#x1FC6;&#x03C2; &#x0395;&#x03BA;&#x03BA;&#x03BB;&#x03B7;&#x03C3;&#x03AF;&#x03B1;&#x03C2;, &#x1F10;&#x03B3;&#x1F7C; &#x03B4;&#x1F72; &#x03C4;&#x1FF6;&#x03BD; &#x1F10;&#x03BA;&#x03C4;&#x1F78;&#x03C2; &#x1F51;&#x03C0;&#x1F78; &#x0398;&#x03B5;<foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="chars" quantity="1"/></foreign>&#x03BA;&#x03B1;-<lb/>
&#x03D1;&#x03B5;&#x03C2;&#x03AC;&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03BF;&#x03C2; &#x1F10;&#x03C0;&#x03AF;&#x03C3;&#x03BA;&#x03BF;&#x03C0;&#x03BF;&#x03C2; &#x1F04;&#x03BD;&#x03B5;&#x03B9;&#x1FCE;&#x03B7;&#x03BD;. <hi rendition="#fr">Jhr meine liebe Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe/ Pfarrer un&#x0303;<lb/>
Seelen-Hirten &#x017F;eid zwar Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe in&#x0303;er halb der Kirchen. Jch<lb/>
aber bin von GOtt be&#x017F;tellet zu einem Bi&#x017F;choff au&#x017F;&#x017F;er der Kir-<lb/>
chen.</hi> J&#x017F;t folgends von Chri&#x017F;tlichen Ka&#x0364;y&#x017F;ern al&#x017F;o geu&#x0364;bet worden/ und<lb/>
&#x017F;ind in de&#x017F;&#x017F;en lo&#x0364;bl. Fuß&#x017F;tapffen getretten <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;tinianus, Theodo&#x017F;ius, Gra-<lb/>
tianus, Honorius, Dagobertus,</hi> der <hi rendition="#aq">Amandum</hi> einge&#x017F;etzt/ und andere<lb/>
mehr/ biß daß Fu&#x0364;r&#x017F;ten un&#x0303; Her&#xA75B;en durch Mißha&#x0364;lligkeit untereinander den<lb/>
Pap&#x017F;t das <hi rendition="#aq">divide</hi> &#x017F;icher la&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">practici</hi>ren/ und ihm nicht wider&#x017F;prechen<lb/>
wollen/ und dadurch gar das Hefft auß Ha&#x0364;nden gegeben/ und endlich gar<lb/>
um da&#x017F;&#x017F;elbige ge&#x017F;prungen/ weil &#x017F;ie es &#x017F;o haben wolten/ u&#x0364;ber die&#x017F;en <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;torat</hi><lb/>
hat &#x017F;ich ein anderer Hirt eingedrungen/ <hi rendition="#aq">&#x017F;ervus &#x017F;ervorum, Pa&#x017F;torlarvatus,</hi><lb/>
der ober&#x017F;te Hirt zu Rom/ als welchem Chri&#x017F;tus mit dem Wort/ weide mei-<lb/>
ne Schaa&#x017F;t/ zu Petro/ als &#x017F;einem er&#x017F;ten vermeinten Pap&#x017F;t un&#x0303; Statthalter<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge&#x017F;pro-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0044] Die Andere das Gefaͤngnuͤß alle Gefangene/ und alles was geſchach/ muß- te durch ihn geſchehen/ Gen. 39, 21. 22. doch alſo/ daß er ein Mitgefan- gener war. Er hat ſeinen zween Thurn-geſellen/ gutes und boͤſes/ Leben uñ Tod verkuͤndiget/ uñ ohn zweiffel den einen loßgelaſſen/ den andern feſt ge- bunden/ biß auff den Tag ſeines ſupplicii, Urtheils/ und Straffe. Sum̃a in actu officii, und Am̃thandlung iſt David dem Nathan unterworffen/ Theodoſius dem Ambroſio. Neben dieſen Unterhirten haben uñ tragen auch dieſen Nahmẽ in H. Schrifft die weltliche/ Oberkeitliche Regenten/ ſie heiſſen Hirten. Num. 27, 17. Eſa. 44, 28. ποιμένες λαῶν, ihnen ſtehet zu das Axioma, uñ fuͤrtrefliche Regale, das Jus Epiſcopale, das oberſte Hir- ten-Recht in der Kirchen/ welches ihnen Gott der Herꝛ ſelbs eingehaͤndi- get/ Exod. 4, 16. als ein groſſes Heiligthum̃ in Gold eingefaßt/ du ſolt Aarons Gott ſeyn/ nicht Jehovah, ſelbs Herꝛ/ gemachter/ erhoͤheter/ ge- meſſener Am̃ts-Gott/ gebietender Herꝛ/ darum als Aaron hoͤchlich ver- griffen/ uñ eine groſſe Suͤnd auff das Volck gebracht/ durch Aufrichtung deß guͤldenen Kalbs/ ſtellet er an ihn als ſeinen gebietenden Herꝛn eine Supplication mit dieſen Worten: Mein HErꝛ laß ſeinẽ Zorn nicht ergrim̃en. Exod. 32, 22. alles nach der Regul meines Worts/ und mei- nem Exempel/ wie ich ſelbſt thue/ als ein Gott der Ordnung/ bey dem ἐυ- ταξία uñ ἐξουσία, Gewalt uñ gute Ordnung zwo Schweſtern/ die ſich nicht voneinander trennen laſſen. Und du Aaron ſolt ſein Mund ſeyn/ ſein Ehrwuͤrdiger Mund/ Lehr und Rath-mund/ Bet-mund/ Segen-mund/ Straff-mund. Conſtantinus M. hat dieſe Gewalt gar artig ſequeſtrirt/ wañ er an ſeiner Kaͤyſerl. Taffel den anweſenden Biſchoͤffen und Seelen- Hirten geſagt: ϒμεῖς μὲν τῶν ἐσω τῆς Εκκλησίας, ἐγὼ δὲ τῶν ἐκτὸς ὑπὸ Θε_ κα- ϑεςάμενος ἐπίσκοπος ἄνει῎ην. Jhr meine liebe Biſchoͤffe/ Pfarrer uñ Seelen-Hirten ſeid zwar Biſchoͤffe iñer halb der Kirchen. Jch aber bin von GOtt beſtellet zu einem Biſchoff auſſer der Kir- chen. Jſt folgends von Chriſtlichen Kaͤyſern alſo geuͤbet worden/ und ſind in deſſen loͤbl. Fußſtapffen getretten Juſtinianus, Theodoſius, Gra- tianus, Honorius, Dagobertus, der Amandum eingeſetzt/ und andere mehr/ biß daß Fuͤrſten uñ Herꝛen durch Mißhaͤlligkeit untereinander den Papſt das divide ſicher laſſen practiciren/ und ihm nicht widerſprechen wollen/ und dadurch gar das Hefft auß Haͤnden gegeben/ und endlich gar um daſſelbige geſprungen/ weil ſie es ſo haben wolten/ uͤber dieſen Paſtorat hat ſich ein anderer Hirt eingedrungen/ ſervus ſervorum, Paſtorlarvatus, der oberſte Hirt zu Rom/ als welchem Chriſtus mit dem Wort/ weide mei- ne Schaaſt/ zu Petro/ als ſeinem erſten vermeinten Papſt uñ Statthalter geſpro- Euſeb. l. 4. de vita Conſtant. c. 29.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/44
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/44>, abgerufen am 24.11.2024.