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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
tige Heiligthum an/ wann auch gleich einer ein Stücke von dem Kleid
Christi oder Schweiß-Tuch/ warhafftig haben und besitzen solte? So
wenig es folgt/ der Jordan hat vorzeiten den Aussatz gereiniget/ ergo hat
er noch heutigs Tags solche heilwerthe Krafft/ und ist deßwegen religiose
zu verehren; so wenig läst sichs auch schliessen von der olims. Krafft auff
die nunc. Krafft. Es bleibt bey der Regul: Sacramenta extra usumconf. Ho-
dos. p. 721.
Lact. Cat.
p. 1. p.
167.
& 170.

non sunt Sacramenta, ausser dem rechten in Gottes Wort vorgeschriebe-
nen Gebrauch sind Sacramenta keine Sacrament. Brauchstu nicht das
Element/ so hastu auch kein Sacrament. Welcher massen ein Hand-
wercksmann wann er Zeugnüß ablegen muß vor dem Richter/ so heißt er
alsdann ein Zeug/ hat er außgezeugt so ist er auch kein Zeug nicht mehr.

Es seynd III. Testes fructifici, Fruchtwürckende Zeugen.
Diß ist die rechte heilige Fruchtbringende Gesellschafft. Der Ter-
minus ad quem,
der auff solche operation folgt/ ist ins gemein deß Glau-
bens Ende/ der Seelen ewiges Heyl und Seligkeit. Daher ein Lehre[r]
oder Kirchen-Diener in gewisser Maß ein Salvator, ein Heyland oder
Seligmacher mag genennet werden. St. Paulus sagt zu dem jungen
Bischoff Timotheo, 1. Tim. 4/16. Wo du solches thust/ (sc. was
ich dir befohlen hab) wirstu dich selbst selig machen und die dich
hören.
Deßgleichen macht uns GOtt selig durch die Tauff/ als das
Bad der Widergeburt Tit. 3/5. Was würcket die Tauff? Sie
würcket Vergebung der Sünden/ sie erlöst vom Teuffel und
Tod/ und gibt die ewige Seligkeit.
Das H. Abendmahl bringt
uns den rechten Ablaß der Sünden/ Dann was nußt solch essen
und trincken? Das zeigen uns diese Wort an/ für euch ge-
geben/ nemlich daß uns im Sacrament Vergebung der
Sünden/ Leben und Seligkeit durch solche Wort gegeben
wird.
In specie so empfangt der Mensch kharisma kharismaton, die
Quell aller Gnaden-Gaben den H. Geist selbst Gal. 3/2. Jm Hauß Cor-
nelii fiel der H. Geist auff alle/ die dem Wort zuhören Act. 10, 44.
Durch die H. Tauff schencket der himmlische Vater und versetzt den Täuff-
ling in seine Kind- und himmlische Erbschafft/ wir werden hiemit in
die Gewehr gesetzt/ solche Herrligkeit/ die man solte an der
Welt Ende auff den Knien mit blossen Füssen abholen/ wie

Lutherus redet. Christus schenckt das Kleyd seiner Gerechtigkeit/Tom. 2.
Isleb.
pag. 425.
fac.
2.

dann wie viel euer getaufft sind/ die haben Christum JEsum
angezogen
Gal. 3/27. ja den H. Geist selbsten: Lasse sich ein jegli-
cher tauffen auff den Nahmen JEsu Christi/ zu Vergebung

der

Predigt.
tige Heiligthum an/ wann auch gleich einer ein Stuͤcke von dem Kleid
Chriſti oder Schweiß-Tuch/ warhafftig haben und beſitzen ſolte? So
wenig es folgt/ der Jordan hat vorzeiten den Auſſatz gereiniget/ ergò hat
er noch heutigs Tags ſolche heilwerthe Krafft/ und iſt deßwegen religiosè
zu verehren; ſo wenig laͤſt ſichs auch ſchlieſſen von der olims. Krafft auff
die nunc. Krafft. Es bleibt bey der Regul: Sacramenta extra uſumconf. Ho-
doſ. p. 721.
Lact. Cat.
p. 1. p.
167.
& 170.

non ſunt Sacramenta, auſſer dem rechten in Gottes Wort vorgeſchriebe-
nen Gebrauch ſind Sacramenta keine Sacrament. Brauchſtu nicht das
Element/ ſo haſtu auch kein Sacrament. Welcher maſſen ein Hand-
wercksmann wann er Zeugnuͤß ablegen muß vor dem Richter/ ſo heißt er
alsdann ein Zeug/ hat er außgezeugt ſo iſt er auch kein Zeug nicht mehr.

Es ſeynd III. Teſtes fructifici, Fruchtwuͤrckende Zeugen.
Diß iſt die rechte heilige Fruchtbringende Geſellſchafft. Der Ter-
minus ad quem,
der auff ſolche operation folgt/ iſt ins gemein deß Glau-
bens Ende/ der Seelen ewiges Heyl und Seligkeit. Daher ein Lehre[r]
oder Kirchen-Diener in gewiſſer Maß ein Salvator, ein Heyland oder
Seligmacher mag genennet werden. St. Paulus ſagt zu dem jungen
Biſchoff Timotheo, 1. Tim. 4/16. Wo du ſolches thuſt/ (ſc. was
ich dir befohlen hab) wirſtu dich ſelbſt ſelig machen und die dich
hoͤren.
Deßgleichen macht uns GOtt ſelig durch die Tauff/ als das
Bad der Widergeburt Tit. 3/5. Was wuͤrcket die Tauff? Sie
wuͤrcket Vergebung der Suͤnden/ ſie erloͤſt vom Teuffel und
Tod/ und gibt die ewige Seligkeit.
Das H. Abendmahl bringt
uns den rechten Ablaß der Suͤnden/ Dann was nußt ſolch eſſen
und trincken? Das zeigen uns dieſe Wort an/ fuͤr euch ge-
geben/ nemlich daß uns im Sacrament Vergebung der
Suͤnden/ Leben und Seligkeit durch ſolche Wort gegeben
wird.
In ſpecie ſo empfangt der Menſch χάρισμα χαρισμάτων, die
Quell aller Gnaden-Gaben den H. Geiſt ſelbſt Gal. 3/2. Jm Hauß Cor-
nelii fiel der H. Geiſt auff alle/ die dem Wort zuhoͤren Act. 10, 44.
Durch die H. Tauff ſchencket der him̃liſche Vater und verſetzt den Taͤuff-
ling in ſeine Kind- und himmliſche Erbſchafft/ wir werden hiemit in
die Gewehr geſetzt/ ſolche Herꝛligkeit/ die man ſolte an der
Welt Ende auff den Knien mit bloſſen Fuͤſſen abholen/ wie

Lutherus redet. Chriſtus ſchenckt das Kleyd ſeiner Gerechtigkeit/Tom. 2.
Isleb.
pag. 425.
fac.
2.

dann wie viel euer getaufft ſind/ die haben Chriſtum JEſum
angezogen
Gal. 3/27. ja den H. Geiſt ſelbſten: Laſſe ſich ein jegli-
cher tauffen auff den Nahmen JEſu Chriſti/ zu Vergebung

der
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[143/0165] Predigt. tige Heiligthum an/ wann auch gleich einer ein Stuͤcke von dem Kleid Chriſti oder Schweiß-Tuch/ warhafftig haben und beſitzen ſolte? So wenig es folgt/ der Jordan hat vorzeiten den Auſſatz gereiniget/ ergò hat er noch heutigs Tags ſolche heilwerthe Krafft/ und iſt deßwegen religiosè zu verehren; ſo wenig laͤſt ſichs auch ſchlieſſen von der olims. Krafft auff die nunc. Krafft. Es bleibt bey der Regul: Sacramenta extra uſum non ſunt Sacramenta, auſſer dem rechten in Gottes Wort vorgeſchriebe- nen Gebrauch ſind Sacramenta keine Sacrament. Brauchſtu nicht das Element/ ſo haſtu auch kein Sacrament. Welcher maſſen ein Hand- wercksmann wann er Zeugnuͤß ablegen muß vor dem Richter/ ſo heißt er alsdann ein Zeug/ hat er außgezeugt ſo iſt er auch kein Zeug nicht mehr. conf. Ho- doſ. p. 721. Lact. Cat. p. 1. p. 167. & 170. Es ſeynd III. Teſtes fructifici, Fruchtwuͤrckende Zeugen. Diß iſt die rechte heilige Fruchtbringende Geſellſchafft. Der Ter- minus ad quem, der auff ſolche operation folgt/ iſt ins gemein deß Glau- bens Ende/ der Seelen ewiges Heyl und Seligkeit. Daher ein Lehrer oder Kirchen-Diener in gewiſſer Maß ein Salvator, ein Heyland oder Seligmacher mag genennet werden. St. Paulus ſagt zu dem jungen Biſchoff Timotheo, 1. Tim. 4/16. Wo du ſolches thuſt/ (ſc. was ich dir befohlen hab) wirſtu dich ſelbſt ſelig machen und die dich hoͤren. Deßgleichen macht uns GOtt ſelig durch die Tauff/ als das Bad der Widergeburt Tit. 3/5. Was wuͤrcket die Tauff? Sie wuͤrcket Vergebung der Suͤnden/ ſie erloͤſt vom Teuffel und Tod/ und gibt die ewige Seligkeit. Das H. Abendmahl bringt uns den rechten Ablaß der Suͤnden/ Dann was nußt ſolch eſſen und trincken? Das zeigen uns dieſe Wort an/ fuͤr euch ge- geben/ nemlich daß uns im Sacrament Vergebung der Suͤnden/ Leben und Seligkeit durch ſolche Wort gegeben wird. In ſpecie ſo empfangt der Menſch χάρισμα χαρισμάτων, die Quell aller Gnaden-Gaben den H. Geiſt ſelbſt Gal. 3/2. Jm Hauß Cor- nelii fiel der H. Geiſt auff alle/ die dem Wort zuhoͤren Act. 10, 44. Durch die H. Tauff ſchencket der him̃liſche Vater und verſetzt den Taͤuff- ling in ſeine Kind- und himmliſche Erbſchafft/ wir werden hiemit in die Gewehr geſetzt/ ſolche Herꝛligkeit/ die man ſolte an der Welt Ende auff den Knien mit bloſſen Fuͤſſen abholen/ wie Lutherus redet. Chriſtus ſchenckt das Kleyd ſeiner Gerechtigkeit/ dann wie viel euer getaufft ſind/ die haben Chriſtum JEſum angezogen Gal. 3/27. ja den H. Geiſt ſelbſten: Laſſe ſich ein jegli- cher tauffen auff den Nahmen JEſu Chriſti/ zu Vergebung der Tom. 2. Isleb. pag. 425. fac. 2.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/165>, abgerufen am 24.11.2024.