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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Sieben und Funffzigste (Vierte)
wären/ das möchte den Verdamten zur Rach und Trost dienen. O
nein!

Est vindicta bonum vita jucundius ipsa.

Dannenhero auch die Verdamten beschrieben werden als stillschweigend/
1. Sam. 2, 9.
Ps.
31, 18.
Die Gottlosen müssen geschweiget werden in dem finstern und
in der Hölle.

III. Cadavera insepulta, Vnbegrabene Leichnam;
Ordentlicher und menschlicher Weise nach soll man die Leichnam begra-
ben/ auch der Gottlosen/ wie solches bezeuget das Exempel des wü-
Ezech. 39,
11.
Gen.
3, 19.
tenden gottlosen Christen-Feindes des Gogs/ Dann sie sind Erde
und sollen wider zur Erden werden;
Dahero wir nicht glauben
können/ daß den Heiligen grössere Ehr geschehe per leipsanomanias, wann
man ihre Gebeine nicht ruhen lässet in ihren Kämmerlein/ sondern sie al-
lenthalben zu verehren herumb schleppet; Aber extraordinarie zur Straff
geschiehets/ daß viel Leichnam nicht begraben werden/ sondern unter dem
freyen Himmel ligen bleiben; Das heisset die Heilige Schrifft ein Esels-
Grab/ mit welchem der Herr Jojakim dem Könige Juda dräuet/ daß
Ier. 22, 18.
19.
Esa.
14, 19.
20.
er nicht soll beklagt/ sondern wie ein Esel hinaus geschleifft und geworffen
werden für die Thor Jerusalem. Also der Chaldeer König muß von dem
Propheten Esaia hören/ daß der Herr zu ihm saget: Du bist ver-
worffen von deinem Grabe/ wie ein verachteter Zweig/ wie ein
Kleid der Erschlagenen/ die mit dem Schwert erstochen sind/
die hinunter fahren zu dem Steinhauffen der Hölle/ wie ein
zutretten Leich; du wirst nicht wie andere begraben werden/

dir soll kein Mausoleum und Ehren-Begräbnüß auffgerichtet werden.
Eccl. 6, 3.Jst wohl eine grosse Vnglückseeligkeit/ dann sagt Salomon: Wer ohne
Begräbnüß stirbet/ von dem spreche ich/ daß eine unzeitige
Geburt besser sey dann er:
Also auch die Verdamten werden keines
Grabes dermahl eins theilhafftig werden; Gleich wie der Mund eines
Sünders und Gottlosen ist ein offenes Grab: Also auch die Hölle hat
einen unersättlichen Rachen/ sie kan nicht erfüllet werden/ als wie ein
Geyers-Bauch oder Magen; Dann wie sollen sonst die Gerechten hinaus
gehen/ sie beschauen/ wann die Hölle nicht wie eine grosse Grube oder Grab
Dan. 12, 2.offen stünde? Das ist die Schande/ von welcher Dan. 12. stehet/ daß et-
liche werden aufferstehen zu ewiger Schmach und Schande/

cherphah,

Die Sieben und Funffzigſte (Vierte)
waͤren/ das moͤchte den Verdamten zur Rach und Troſt dienen. O
nein!

Eſt vindicta bonum vitâ jucundius ipsâ.

Dannenhero auch die Verdamten beſchrieben werden als ſtillſchweigend/
1. Sam. 2, 9.
Pſ.
31, 18.
Die Gottloſen muͤſſen geſchweiget werden in dem finſtern und
in der Hoͤlle.

III. Cadavera inſepulta, Vnbegrabene Leichnam;
Ordentlicher und menſchlicher Weiſe nach ſoll man die Leichnam begra-
ben/ auch der Gottloſen/ wie ſolches bezeuget das Exempel des wuͤ-
Ezech. 39,
11.
Gen.
3, 19.
tenden gottloſen Chriſten-Feindes des Gogs/ Dann ſie ſind Erde
und ſollen wider zur Erden werden;
Dahero wir nicht glauben
koͤnnen/ daß den Heiligen groͤſſere Ehr geſchehe per λειψανομανίας, wann
man ihre Gebeine nicht ruhen laͤſſet in ihren Kaͤmmerlein/ ſondern ſie al-
lenthalben zu verehren herumb ſchleppet; Aber extraordinarie zur Straff
geſchiehets/ daß viel Leichnam nicht begraben werden/ ſondern unter dem
freyen Himmel ligen bleiben; Das heiſſet die Heilige Schrifft ein Eſels-
Grab/ mit welchem der Herr Jojakim dem Koͤnige Juda draͤuet/ daß
Ier. 22, 18.
19.
Eſa.
14, 19.
20.
er nicht ſoll beklagt/ ſondern wie ein Eſel hinaus geſchleifft und geworffen
werden fuͤr die Thor Jeruſalem. Alſo der Chaldeer Koͤnig muß von dem
Propheten Eſaia hoͤren/ daß der Herr zu ihm ſaget: Du biſt ver-
worffen von deinem Grabe/ wie ein verachteter Zweig/ wie ein
Kleid der Erſchlagenen/ die mit dem Schwert erſtochen ſind/
die hinunter fahren zu dem Steinhauffen der Hoͤlle/ wie ein
zutretten Leich; du wirſt nicht wie andere begraben werden/

dir ſoll kein Mauſoléum und Ehren-Begraͤbnuͤß auffgerichtet werden.
Eccl. 6, 3.Jſt wohl eine groſſe Vngluͤckſeeligkeit/ dann ſagt Salomon: Wer ohne
Begraͤbnuͤß ſtirbet/ von dem ſpreche ich/ daß eine unzeitige
Geburt beſſer ſey dann er:
Alſo auch die Verdamten werden keines
Grabes dermahl eins theilhafftig werden; Gleich wie der Mund eines
Suͤnders und Gottloſen iſt ein offenes Grab: Alſo auch die Hoͤlle hat
einen unerſaͤttlichen Rachen/ ſie kan nicht erfuͤllet werden/ als wie ein
Geyers-Bauch oder Magen; Dann wie ſollen ſonſt die Gerechten hinaus
gehen/ ſie beſchauen/ wann die Hoͤlle nicht wie eine groſſe Grube oder Grab
Dan. 12, 2.offen ſtuͤnde? Das iſt die Schande/ von welcher Dan. 12. ſtehet/ daß et-
liche werden aufferſtehen zu ewiger Schmach und Schande/

cherphah,
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[694/0726] Die Sieben und Funffzigſte (Vierte) waͤren/ das moͤchte den Verdamten zur Rach und Troſt dienen. O nein! Eſt vindicta bonum vitâ jucundius ipsâ. Dannenhero auch die Verdamten beſchrieben werden als ſtillſchweigend/ Die Gottloſen muͤſſen geſchweiget werden in dem finſtern und in der Hoͤlle. 1. Sam. 2, 9. Pſ. 31, 18. III. Cadavera inſepulta, Vnbegrabene Leichnam; Ordentlicher und menſchlicher Weiſe nach ſoll man die Leichnam begra- ben/ auch der Gottloſen/ wie ſolches bezeuget das Exempel des wuͤ- tenden gottloſen Chriſten-Feindes des Gogs/ Dann ſie ſind Erde und ſollen wider zur Erden werden; Dahero wir nicht glauben koͤnnen/ daß den Heiligen groͤſſere Ehr geſchehe per λειψανομανίας, wann man ihre Gebeine nicht ruhen laͤſſet in ihren Kaͤmmerlein/ ſondern ſie al- lenthalben zu verehren herumb ſchleppet; Aber extraordinarie zur Straff geſchiehets/ daß viel Leichnam nicht begraben werden/ ſondern unter dem freyen Himmel ligen bleiben; Das heiſſet die Heilige Schrifft ein Eſels- Grab/ mit welchem der Herr Jojakim dem Koͤnige Juda draͤuet/ daß er nicht ſoll beklagt/ ſondern wie ein Eſel hinaus geſchleifft und geworffen werden fuͤr die Thor Jeruſalem. Alſo der Chaldeer Koͤnig muß von dem Propheten Eſaia hoͤren/ daß der Herr zu ihm ſaget: Du biſt ver- worffen von deinem Grabe/ wie ein verachteter Zweig/ wie ein Kleid der Erſchlagenen/ die mit dem Schwert erſtochen ſind/ die hinunter fahren zu dem Steinhauffen der Hoͤlle/ wie ein zutretten Leich; du wirſt nicht wie andere begraben werden/ dir ſoll kein Mauſoléum und Ehren-Begraͤbnuͤß auffgerichtet werden. Jſt wohl eine groſſe Vngluͤckſeeligkeit/ dann ſagt Salomon: Wer ohne Begraͤbnuͤß ſtirbet/ von dem ſpreche ich/ daß eine unzeitige Geburt beſſer ſey dann er: Alſo auch die Verdamten werden keines Grabes dermahl eins theilhafftig werden; Gleich wie der Mund eines Suͤnders und Gottloſen iſt ein offenes Grab: Alſo auch die Hoͤlle hat einen unerſaͤttlichen Rachen/ ſie kan nicht erfuͤllet werden/ als wie ein Geyers-Bauch oder Magen; Dann wie ſollen ſonſt die Gerechten hinaus gehen/ ſie beſchauen/ wann die Hoͤlle nicht wie eine groſſe Grube oder Grab offen ſtuͤnde? Das iſt die Schande/ von welcher Dan. 12. ſtehet/ daß et- liche werden aufferſtehen zu ewiger Schmach und Schande/ cherphah, Ezech. 39, 11. Gen. 3, 19. Ier. 22, 18. 19. Eſa. 14, 19. 20. Eccl. 6, 3. Dan. 12, 2.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/726>, abgerufen am 22.11.2024.