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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Erste

So wenig ein Vater seinem Kind/ wann es ihn umb ein Stück
Luc. 11, 11.Brod anspricht/ dasselbe abschlagen kan/ so wenig wird er auch einem
solchen Geist-begierigen versagen die kräfftige/ selig-lebendig- und heilig-
Psal. 34, 7.machende Gnad des Heiligen Geistes. Da dieser Elende rieff/
hörets der HErr/ und halff ihm aus allen seinen Nöthen/

ipse pauper clamavit, dieser Arme. David saget nicht/ da dieser gerechter
und grosser Heilige rieff/ sondern dieser Elende/ auff daß wir nicht we-
gen der Vnwürdigkeit kleinmüthig werden. Es ist aber hierbey zu lernen
die geistliche Armuth des Hertzens/ Matth. 5. spricht unser lieber Herr:
Selig seynd/ die geistlich arm sind/ das Himmelreich ist ihr/
ist aber das gantze Himmelreich ihr/ so ist auch die Gnade des Heiligen
Geistes ihr. Auff daß wir gleichsam flick werden/ trachten nach dem/ was
droben ist/ und den frölichen Flug und Zug thun mögen in seinen himm-
lischen Freuden-Saal.

Amen/ das ist/ es werde war/
HErr/ stärcke unsern Glauben immerdar.


Die erste Predigt/

Vber den dritten Articul/
Von dem menschlichen Elend/ so des Heiligen

Geistes Krafft bedürfftig.

Apoc. 3, 17.
&
18.

GEliebte in Christo: Du sprichst: Jch bin reich/ und
habe gar satt/ und darff nichts/ und weissest nicht/
daß du bist elend und jämmerlich/ arm/ blind und
bloß: Jch rathe dir/ daß du Gold von mir kauf-
fest/ das mit Feuer durchläutert ist/ und du reich
werdest/ und weisse Kleider/ daß du dich anthust/ und nicht
offenbar werde die Schande deiner Blösse/ und salbe deine
Augen mit Augen-Salbe/ daß du sehen mögest.
Sind harte
und scharffe Verweiß-Worte des treuen und warhafftigen Zeugen Jesu
Christi an den Engel der Gemeine zu Laodicea, und durch denselben der

gantzen
Die Erſte

So wenig ein Vater ſeinem Kind/ wann es ihn umb ein Stuͤck
Luc. 11, 11.Brod anſpricht/ daſſelbe abſchlagen kan/ ſo wenig wird er auch einem
ſolchen Geiſt-begierigen verſagen die kraͤfftige/ ſelig-lebendig- und heilig-
Pſal. 34, 7.machende Gnad des Heiligen Geiſtes. Da dieſer Elende rieff/
hoͤrets der HErr/ und halff ihm aus allen ſeinen Nöthen/

ipſe pauper clamavit, dieſer Arme. David ſaget nicht/ da dieſer gerechter
und groſſer Heilige rieff/ ſondern dieſer Elende/ auff daß wir nicht we-
gen der Vnwuͤrdigkeit kleinmuͤthig werden. Es iſt aber hierbey zu lernen
die geiſtliche Armuth des Hertzens/ Matth. 5. ſpricht unſer lieber Herr:
Selig ſeynd/ die geiſtlich arm ſind/ das Himmelreich iſt ihr/
iſt aber das gantze Himmelreich ihr/ ſo iſt auch die Gnade des Heiligen
Geiſtes ihr. Auff daß wir gleichſam flick werden/ trachten nach dem/ was
droben iſt/ und den froͤlichen Flug und Zug thun moͤgen in ſeinen himm-
liſchen Freuden-Saal.

Amen/ das iſt/ es werde war/
HErr/ ſtärcke unſern Glauben immerdar.


Die erſte Predigt/

Vber den dritten Articul/
Von dem menſchlichen Elend/ ſo des Heiligen

Geiſtes Krafft beduͤrfftig.

Apoc. 3, 17.
&
18.

GEliebte in Chriſto: Du ſprichſt: Jch bin reich/ und
habe gar ſatt/ und darff nichts/ und weiſſeſt nicht/
daß du biſt elend und jämmerlich/ arm/ blind und
bloß: Jch rathe dir/ daß du Gold von mir kauf-
feſt/ das mit Feuer durchlaͤutert iſt/ und du reich
werdeſt/ und weiſſe Kleider/ daß du dich anthuſt/ und nicht
offenbar werde die Schande deiner Blöſſe/ und ſalbe deine
Augen mit Augen-Salbe/ daß du ſehen moͤgeſt.
Sind harte
und ſcharffe Verweiß-Worte des treuen und warhafftigen Zeugen Jeſu
Chriſti an den Engel der Gemeine zu Laodicea, und durch denſelben der

gantzen
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[18/0050] Die Erſte So wenig ein Vater ſeinem Kind/ wann es ihn umb ein Stuͤck Brod anſpricht/ daſſelbe abſchlagen kan/ ſo wenig wird er auch einem ſolchen Geiſt-begierigen verſagen die kraͤfftige/ ſelig-lebendig- und heilig- machende Gnad des Heiligen Geiſtes. Da dieſer Elende rieff/ hoͤrets der HErr/ und halff ihm aus allen ſeinen Nöthen/ ipſe pauper clamavit, dieſer Arme. David ſaget nicht/ da dieſer gerechter und groſſer Heilige rieff/ ſondern dieſer Elende/ auff daß wir nicht we- gen der Vnwuͤrdigkeit kleinmuͤthig werden. Es iſt aber hierbey zu lernen die geiſtliche Armuth des Hertzens/ Matth. 5. ſpricht unſer lieber Herr: Selig ſeynd/ die geiſtlich arm ſind/ das Himmelreich iſt ihr/ iſt aber das gantze Himmelreich ihr/ ſo iſt auch die Gnade des Heiligen Geiſtes ihr. Auff daß wir gleichſam flick werden/ trachten nach dem/ was droben iſt/ und den froͤlichen Flug und Zug thun moͤgen in ſeinen himm- liſchen Freuden-Saal. Luc. 11, 11. Pſal. 34, 7. Amen/ das iſt/ es werde war/ HErr/ ſtärcke unſern Glauben immerdar. Die erſte Predigt/ Vber den dritten Articul/ Von dem menſchlichen Elend/ ſo des Heiligen Geiſtes Krafft beduͤrfftig. GEliebte in Chriſto: Du ſprichſt: Jch bin reich/ und habe gar ſatt/ und darff nichts/ und weiſſeſt nicht/ daß du biſt elend und jämmerlich/ arm/ blind und bloß: Jch rathe dir/ daß du Gold von mir kauf- feſt/ das mit Feuer durchlaͤutert iſt/ und du reich werdeſt/ und weiſſe Kleider/ daß du dich anthuſt/ und nicht offenbar werde die Schande deiner Blöſſe/ und ſalbe deine Augen mit Augen-Salbe/ daß du ſehen moͤgeſt. Sind harte und ſcharffe Verweiß-Worte des treuen und warhafftigen Zeugen Jeſu Chriſti an den Engel der Gemeine zu Laodicea, und durch denſelben der gantzen

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/50>, abgerufen am 24.11.2024.