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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Funff und Dreissigste (Siebende)
gleichem Glantz und Schein: Vnd ob sie wohl bißweilen maransin oder
sbesin erfahren/ und eine Verdunckelung oder Finsternüß außstehen müs-
sen; so hat doch Gott allezeit geistliche emunctores geschickt/ muthige
Helden/ wie gewesen Enos/ Moses/ Elias/ Johannes der Täuffer/ Luthe-
rus;
da im gegentheil die Jüdische Synagog/ was den Levitischen Got-
tesdienst/ die Vorbilder und Ceremonien anlanget/ ihre Endschafft er-
reichet/ (ob wohl patroos Theos, der alte Väter-Gott quoad substantiam,
dem Wesen nach iederzeit gewesen und geblieben wie er ist) und in der Asche
zu Jerusalem begraben worden/ die Heydnische Abgötterey ist zerstöret/ die
Oracula sind verstummet/ der böfe Geist/ der die Heydnische Tempel inge-
habt/ hat sich getrollet.

IV. Catholica Christiano sensu & concentu fidei,
Wegen des Christ-Catholischen Glaubens in Christum/ und
dessen
(nicht von aussen her erholten/ sondern) intestino oder in-
wendig in der Schrifft selbst/ durch Schrifft erklärten Ver-
stand;
Chava oder Eva ist gewesen das Symbolum Adae; Jobs Glau-
Iob. 19, 25.be ist bekant/ Job 19. Jch weiß daß mein Erlöser lebt/ wie auch
Abrahams/ Mosis/ Davids Glaube ist erschollen in der Heiligen Schrifft;
Pauli deßgleichen Symbolum und Glauben/ darauff er sich gesteiffet/ hat
geheissen patroos Theos, der Väter Gott/ das bekenn ich dir/ saget er
Act. 24, 14.zu dem Landpfleger Felix Actor. 24. daß ich nach diesem Wege/ den
sie eine Secten nennen/ diene ich also dem GOTT meiner
Väter/ und ich glaube alles/ was geschrieben stehet im Gesetz
und den Propheten;
Eben derselbe Glaube ist hernach in der gantzen
Christenheit bekant worden/ ist noch heutiges Tags aller rechtschaffenen
Christen Glaube und Bekäntnüß/ aber in dem Verstand/ in welchem der-
selbe von den Propheten und Aposteln fürgetragen/ erklärt und außgeleget
worden. Welche religion in holdseligem concent ohne Wider- und
übel-lauten der dissonantz mit den Schrifften der allgemeinen Welt-Do-
cto
ren und ersten urältesten Stifftern der Kirchen Christi in der gan-
tzen Welt/ das ist/ der heiligen zwölff Botten und Apostel/ sonderlich St.
Pauli übereinstimmet/ die ist die rechte Catholische religion im Werck
Aug. l. de
vera relig.
c.
5.
und in der That selbst. Augustini Wort sind bedencklich/ wann er schrei-
bet: Neque in confusione paganorum, neque in purgamentis haereti-
Katholikon legetai dia to didaskein katholikos kai anellipos apanta
eis gnosin anthropon elthein opheilonta dogmata Cyrill. Hierosol. Catech. 18.

corum,

Die Fůnff und Dreiſſigſte (Siebende)
gleichem Glantz und Schein: Vnd ob ſie wohl bißweilen μάρανσιν oder
σβέσιν erfahren/ und eine Verdunckelung oder Finſternuͤß außſtehen muͤſ-
ſen; ſo hat doch Gott allezeit geiſtliche emunctores geſchickt/ muthige
Helden/ wie geweſen Enos/ Moſes/ Elias/ Johannes der Taͤuffer/ Luthe-
rus;
da im gegentheil die Juͤdiſche Synagog/ was den Levitiſchen Got-
tesdienſt/ die Vorbilder und Ceremonien anlanget/ ihre Endſchafft er-
reichet/ (ob wohl πατρῶος Θεὸς, der alte Vaͤter-Gott quoad ſubſtantiam,
dem Weſen nach iederzeit geweſen und geblieben wie er iſt) und in der Aſche
zu Jeruſalem begraben worden/ die Heydniſche Abgoͤtterey iſt zerſtoͤret/ die
Oracula ſind verſtummet/ der boͤfe Geiſt/ der die Heydniſche Tempel inge-
habt/ hat ſich getrollet.

IV. Catholica Chriſtiano ſenſu & concentu fidei,
Wegen des Chriſt-Catholiſchen Glaubens in Chriſtum/ und
deſſen
(nicht von auſſen her erholten/ ſondern) inteſtino oder in-
wendig in der Schrifft ſelbſt/ durch Schrifft erklaͤrten Ver-
ſtand;
Chava oder Eva iſt geweſen das Symbolum Adæ; Jobs Glau-
Iob. 19, 25.be iſt bekant/ Job 19. Jch weiß daß mein Erloͤſer lebt/ wie auch
Abrahams/ Moſis/ Davids Glaube iſt erſchollen in der Heiligen Schrifft;
Pauli deßgleichen Symbolum und Glauben/ darauff er ſich geſteiffet/ hat
geheiſſen πατρῶος Θεὸς, der Vaͤter Gott/ das bekenn ich dir/ ſaget er
Act. 24, 14.zu dem Landpfleger Felix Actor. 24. daß ich nach dieſem Wege/ den
ſie eine Secten nennen/ diene ich alſo dem GOTT meiner
Vaͤter/ und ich glaube alles/ was geſchrieben ſtehet im Geſetz
und den Propheten;
Eben derſelbe Glaube iſt hernach in der gantzen
Chriſtenheit bekant worden/ iſt noch heutiges Tags aller rechtſchaffenen
Chriſten Glaube und Bekaͤntnuͤß/ aber in dem Verſtand/ in welchem der-
ſelbe von den Propheten und Apoſteln fuͤrgetragen/ erklaͤrt und außgeleget
worden. Welche religion in holdſeligem concent ohne Wider- und
uͤbel-lauten der diſſonantz mit den Schrifften der allgemeinen Welt-Do-
cto
ren und erſten uraͤlteſten Stifftern der Kirchen Chriſti in der gan-
tzen Welt/ das iſt/ der heiligen zwoͤlff Botten und Apoſtel/ ſonderlich St.
Pauli uͤbereinſtimmet/ die iſt die rechte Catholiſche religion im Werck
Aug. l. de
verâ relig.
c.
5.
und in der That ſelbſt. Auguſtini Wort ſind bedencklich/ wann er ſchrei-
bet: Neque in confuſione paganorum, neque in purgamentis hæreti-
Καθολικὸν λέγεται διὰ τὸ διδάσκειν καθολικῶς καὶ ἀνελλιπῶς ἄπαντα
εἰς γνῶσιν ἀνθρώπων ἐλϑεῖν ὁφείλοντα δόγματα Cyrill. Hieroſol. Catech. 18.

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[436/0468] Die Fůnff und Dreiſſigſte (Siebende) gleichem Glantz und Schein: Vnd ob ſie wohl bißweilen μάρανσιν oder σβέσιν erfahren/ und eine Verdunckelung oder Finſternuͤß außſtehen muͤſ- ſen; ſo hat doch Gott allezeit geiſtliche emunctores geſchickt/ muthige Helden/ wie geweſen Enos/ Moſes/ Elias/ Johannes der Taͤuffer/ Luthe- rus; da im gegentheil die Juͤdiſche Synagog/ was den Levitiſchen Got- tesdienſt/ die Vorbilder und Ceremonien anlanget/ ihre Endſchafft er- reichet/ (ob wohl πατρῶος Θεὸς, der alte Vaͤter-Gott quoad ſubſtantiam, dem Weſen nach iederzeit geweſen und geblieben wie er iſt) und in der Aſche zu Jeruſalem begraben worden/ die Heydniſche Abgoͤtterey iſt zerſtoͤret/ die Oracula ſind verſtummet/ der boͤfe Geiſt/ der die Heydniſche Tempel inge- habt/ hat ſich getrollet. IV. Catholica Chriſtiano ſenſu & concentu fidei, Wegen des Chriſt-Catholiſchen Glaubens in Chriſtum/ und deſſen (nicht von auſſen her erholten/ ſondern) inteſtino oder in- wendig in der Schrifft ſelbſt/ durch Schrifft erklaͤrten Ver- ſtand; Chava oder Eva iſt geweſen das Symbolum Adæ; Jobs Glau- be iſt bekant/ Job 19. Jch weiß daß mein Erloͤſer lebt/ wie auch Abrahams/ Moſis/ Davids Glaube iſt erſchollen in der Heiligen Schrifft; Pauli deßgleichen Symbolum und Glauben/ darauff er ſich geſteiffet/ hat geheiſſen πατρῶος Θεὸς, der Vaͤter Gott/ das bekenn ich dir/ ſaget er zu dem Landpfleger Felix Actor. 24. daß ich nach dieſem Wege/ den ſie eine Secten nennen/ diene ich alſo dem GOTT meiner Vaͤter/ und ich glaube alles/ was geſchrieben ſtehet im Geſetz und den Propheten; Eben derſelbe Glaube iſt hernach in der gantzen Chriſtenheit bekant worden/ iſt noch heutiges Tags aller rechtſchaffenen Chriſten Glaube und Bekaͤntnuͤß/ aber in dem Verſtand/ in welchem der- ſelbe von den Propheten und Apoſteln fuͤrgetragen/ erklaͤrt und außgeleget worden. Welche religion in holdſeligem concent ohne Wider- und uͤbel-lauten der diſſonantz mit den Schrifften der allgemeinen Welt-Do- ctoren und erſten uraͤlteſten Stifftern der Kirchen Chriſti in der gan- tzen Welt/ das iſt/ der heiligen zwoͤlff Botten und Apoſtel/ ſonderlich St. Pauli uͤbereinſtimmet/ die iſt die rechte Catholiſche religion im Werck und in der That ſelbſt. Auguſtini Wort ſind bedencklich/ wann er ſchrei- bet: Neque in confuſione paganorum, neque in purgamentis hæreti- Καθολικὸν λέγεται διὰ τὸ διδάσκειν καθολικῶς καὶ ἀνελλιπῶς ἄπαντα εἰς γνῶσιν ἀνθρώπων ἐλϑεῖν ὁφείλοντα δόγματα Cyrill. Hieroſol. Catech. 18. corum, Iob. 19, 25. Act. 24, 14. Aug. l. de verâ relig. c. 5.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/468>, abgerufen am 22.11.2024.