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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Zwantzigste (Sechste)
das ist ein Tempel des Heiligen Geistes/ daher entspringet die
rechte summarturia und Zeugnüß im Hertzen: Wo das liebe güldene
Creutz einkehret/ wo dem Menschen unschuldig/ unverdienter Weise ein
Creutz zustehet/ daß sein Glaube/ seine Gedult/ seine Großmüthigkeit dar-
durch versuchet würde/ es sey ein Seelen-Creutz/ Leibes-Creutz/ Glücks-
Creutz/ Ehren-Creutz/ wie es den Namen hab? Wo sag ich/ wie schliesset
Matth. 4, 3.alsdann der Sathan durch die Vernunfft/ Nicht Kind Gottes/ bistu
Gottes Sohn/ so sprich/ daß diese
Steine Brod werden/ oder
c. 27, 40.kanstu es nicht/ so bistu nicht Gottes Kind; bistu Gottes Sohn/ so
steige herab vom Creutz/
Gottes Geist hat dich verlassen; das war ein
paralogismus, Sophisterey über alle Sophisterey und Falschheit. Aber
wie schliesset der Heilige Geist? GOTT wohnet bey denen/ die
Ps. 34, 19.
Esa. 57, 15.
Ps.
102, 10.
11.
zerschlagenes und demüthiges Geistes sind; Wo Creutz ist/ da ist
Gott daheim/ der Gottlose grünet wie ein Lorbeerbaum/ der ist Christia-
nus lucis,
ein Glückes-Kind; Aber wie sagt der heilige Prophet David?
Jch esse Aschen wie Brod/ und mische meinen Tranck mit
vid. Cram.
ad Ps.
102.
weinen/ für deinem Dräuen und Zorn/ der ist ein Christianus cru-
cis,
ein Creutz-Kind/ Creutz ist des Heiligen Geistes (wo Er wohnet)
Rom. 8, 17.Gast-Recht. Creutz ist der Fahnen Jesu Christi/ doch daß wir mit
leiden.
Christus wohnet mit seinem Geist gern bey den Creutz-Brüdern/
Matth. 9,
24, 25.
aber die Pfeiffer und Lachende treibet Er aus; Ja welches noch mehr/
Creutz ist ein signum mones, ein Zeichen des innwohnenden und innblei-
benden Heiligen Geistes/ derowegen ist Beständigkeit vonnöthen: Selig
seyt ihr/ wann ihr geschmähet werdet uber dem Namen Chri-
sti/
(das ist als Christen unschuldig) dann der Geist/ der ein Geist
1. Pet. 4, 14.der Herrligkeit und Gottes ist/ der ruhet auff euch/ sagt St. Pe-
trus 1. Pet. 4.

Erras Frater, erras, si putas unquam Christianum persecutionem non
pati: Tunc maxime oppugnaris, cum te oppugnari nescis. Tranquillitas illa
tempestas est. Hieron. ad Heliodor.

Dannenhero der IV. character uud Kenn-Zeichen ist mone,
constantia, die Beständigkeit; Felix hatte auch einen pulsum, der
Act. 24, 24.
25.
Heilige Geist klopffet auch bey ihm an/ aber er blieb infelix, ein unglück-
haffter Felix. Zu einer steten Wohnung wird erfordert die Beständigkeit/
wo wohnet Er aber? wo seine Früchte sich beständig erzeigen/ der Geist

thut

Die Zwantzigſte (Sechſte)
das iſt ein Tempel des Heiligen Geiſtes/ daher entſpringet die
rechte συμμαρτυρία und Zeugnuͤß im Hertzen: Wo das liebe guͤldene
Creutz einkehret/ wo dem Menſchen unſchuldig/ unverdienter Weiſe ein
Creutz zuſtehet/ daß ſein Glaube/ ſeine Gedult/ ſeine Großmuͤthigkeit dar-
durch verſuchet wuͤrde/ es ſey ein Seelen-Creutz/ Leibes-Creutz/ Gluͤcks-
Creutz/ Ehren-Creutz/ wie es den Namen hab? Wo ſag ich/ wie ſchlieſſet
Matth. 4, 3.alsdann der Sathan durch die Vernunfft/ Nicht Kind Gottes/ biſtu
Gottes Sohn/ ſo ſprich/ daß dieſe
Steine Brod werden/ oder
c. 27, 40.kanſtu es nicht/ ſo biſtu nicht Gottes Kind; biſtu Gottes Sohn/ ſo
ſteige herab vom Creutz/
Gottes Geiſt hat dich verlaſſen; das war ein
paralogiſmus, Sophiſterey uͤber alle Sophiſterey und Falſchheit. Aber
wie ſchlieſſet der Heilige Geiſt? GOTT wohnet bey denen/ die
Pſ. 34, 19.
Eſa. 57, 15.
Pſ.
102, 10.
11.
zerſchlagenes und demuͤthiges Geiſtes ſind; Wo Creutz iſt/ da iſt
Gott daheim/ der Gottloſe gruͤnet wie ein Lorbeerbaum/ der iſt Chriſtia-
nus lucis,
ein Gluͤckes-Kind; Aber wie ſagt der heilige Prophet David?
Jch eſſe Aſchen wie Brod/ und miſche meinen Tranck mit
vid. Cram.
ad Pſ.
102.
weinen/ fuͤr deinem Draͤuen und Zorn/ der iſt ein Chriſtianus cru-
cis,
ein Creutz-Kind/ Creutz iſt des Heiligen Geiſtes (wo Er wohnet)
Rom. 8, 17.Gaſt-Recht. Creutz iſt der Fahnen Jeſu Chriſti/ doch daß wir mit
leiden.
Chriſtus wohnet mit ſeinem Geiſt gern bey den Creutz-Bruͤdern/
Matth. 9,
24, 25.
aber die Pfeiffer und Lachende treibet Er aus; Ja welches noch mehr/
Creutz iſt ein ſignum μονῆς, ein Zeichen des innwohnenden und innblei-
benden Heiligen Geiſtes/ derowegen iſt Beſtaͤndigkeit vonnoͤthen: Selig
ſeyt ihr/ wann ihr geſchmaͤhet werdet ůber dem Namen Chri-
ſti/
(das iſt als Chriſten unſchuldig) dann der Geiſt/ der ein Geiſt
1. Pet. 4, 14.der Herrligkeit und Gottes iſt/ der ruhet auff euch/ ſagt St. Pe-
trus 1. Pet. 4.

Erras Frater, erras, ſi putas unquam Chriſtianum perſecutionem non
pati: Tunc maximè oppugnaris, cum te oppugnari neſcis. Tranquillitas illa
tempeſtas eſt. Hieron. ad Heliodor.

Dannenhero der IV. character uud Kenn-Zeichen iſt μονὴ,
conſtantia, die Beſtändigkeit; Felix hatte auch einen pulſum, der
Act. 24, 24.
25.
Heilige Geiſt klopffet auch bey ihm an/ aber er blieb infelix, ein ungluͤck-
haffter Felix. Zu einer ſteten Wohnung wird erfordert die Beſtaͤndigkeit/
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[250/0282] Die Zwantzigſte (Sechſte) das iſt ein Tempel des Heiligen Geiſtes/ daher entſpringet die rechte συμμαρτυρία und Zeugnuͤß im Hertzen: Wo das liebe guͤldene Creutz einkehret/ wo dem Menſchen unſchuldig/ unverdienter Weiſe ein Creutz zuſtehet/ daß ſein Glaube/ ſeine Gedult/ ſeine Großmuͤthigkeit dar- durch verſuchet wuͤrde/ es ſey ein Seelen-Creutz/ Leibes-Creutz/ Gluͤcks- Creutz/ Ehren-Creutz/ wie es den Namen hab? Wo ſag ich/ wie ſchlieſſet alsdann der Sathan durch die Vernunfft/ Nicht Kind Gottes/ biſtu Gottes Sohn/ ſo ſprich/ daß dieſe Steine Brod werden/ oder kanſtu es nicht/ ſo biſtu nicht Gottes Kind; biſtu Gottes Sohn/ ſo ſteige herab vom Creutz/ Gottes Geiſt hat dich verlaſſen; das war ein paralogiſmus, Sophiſterey uͤber alle Sophiſterey und Falſchheit. Aber wie ſchlieſſet der Heilige Geiſt? GOTT wohnet bey denen/ die zerſchlagenes und demuͤthiges Geiſtes ſind; Wo Creutz iſt/ da iſt Gott daheim/ der Gottloſe gruͤnet wie ein Lorbeerbaum/ der iſt Chriſtia- nus lucis, ein Gluͤckes-Kind; Aber wie ſagt der heilige Prophet David? Jch eſſe Aſchen wie Brod/ und miſche meinen Tranck mit weinen/ fuͤr deinem Draͤuen und Zorn/ der iſt ein Chriſtianus cru- cis, ein Creutz-Kind/ Creutz iſt des Heiligen Geiſtes (wo Er wohnet) Gaſt-Recht. Creutz iſt der Fahnen Jeſu Chriſti/ doch daß wir mit leiden. Chriſtus wohnet mit ſeinem Geiſt gern bey den Creutz-Bruͤdern/ aber die Pfeiffer und Lachende treibet Er aus; Ja welches noch mehr/ Creutz iſt ein ſignum μονῆς, ein Zeichen des innwohnenden und innblei- benden Heiligen Geiſtes/ derowegen iſt Beſtaͤndigkeit vonnoͤthen: Selig ſeyt ihr/ wann ihr geſchmaͤhet werdet ůber dem Namen Chri- ſti/ (das iſt als Chriſten unſchuldig) dann der Geiſt/ der ein Geiſt der Herrligkeit und Gottes iſt/ der ruhet auff euch/ ſagt St. Pe- trus 1. Pet. 4. Matth. 4, 3. c. 27, 40. Pſ. 34, 19. Eſa. 57, 15. Pſ. 102, 10. 11. vid. Cram. ad Pſ. 102. Rom. 8, 17. Matth. 9, 24, 25. 1. Pet. 4, 14. Erras Frater, erras, ſi putas unquam Chriſtianum perſecutionem non pati: Tunc maximè oppugnaris, cum te oppugnari neſcis. Tranquillitas illa tempeſtas eſt. Hieron. ad Heliodor. Dannenhero der IV. character uud Kenn-Zeichen iſt μονὴ, conſtantia, die Beſtändigkeit; Felix hatte auch einen pulſum, der Heilige Geiſt klopffet auch bey ihm an/ aber er blieb infelix, ein ungluͤck- haffter Felix. Zu einer ſteten Wohnung wird erfordert die Beſtaͤndigkeit/ wo wohnet Er aber? wo ſeine Fruͤchte ſich beſtaͤndig erzeigen/ der Geiſt thut Act. 24, 24. 25.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/282>, abgerufen am 22.11.2024.