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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Vierzehende
gestanden/ demnach wird ihm die Rechtfertigung aus Ansehen der Werck
pur abgeschlagen. 4. Collatione und Vergleichung der Aposto-
lischen Wort/
in denen er Werck und Gnade gegen einander haltet/
Tit. 3, 5.die Werck aber hindan setzet/ nicht/ spricht er/ umb der Wercke willen/
ton en dikaiosune, so aus der Gerechtigkeit herfliessen/ die wir ge-
than hatten/ sondern nach seiner Barmhertzigkeit.

IV. Manus coelitus excitata, Eine vom Himmel herab
erweckte Hand;
Wie der gantze Mensch aus und von sich selbst tod/
Marc. 3, 1,
3, 5.
so ist auch seine Hand tod und verdorret/ gleich jenes verdorreten Hand/
so elend zugerichtet/ daß ob ihm gleich die Göttliche Allmosen und Gnaden-
Gaben dargeboten werden/ so kan er nativis viribus, aus natürlichen Kräf-
ten darnach nicht greiffen/ hat noch nicht so viel Krafft als ein maleficant
oder Bettler/ der kan noch nach dem Allmosen oder ra[unleserliches Material]zion aus eigener
Krafft greiffen/ aber hie ist Gottes Gnade das fac totum, Gott der H. Geist
ist auch da allein der Geber und Wecker/ gleich wie Er das Evangelium
offenbaret/ darbietet/ also machet er auch die Hand lebendig/ ermuntert die-
selbe/ erhebet und strecket sie gleichsam aus/ und geschicht allhier geist-
Act. 9, 40.
41.
licher Weise/ was dort Actor. 9. da Petrus der Tabeae die Hand geboten/
Er sagt: Stehe auff! sie thut die Augen auff und sihet den Tag/ aber sie
Ioh. 6, 29.
Phil. 1, 29.
Col, 2, 12.
2. Cor. 4, 13.
Eph. 2, 18,
2. Thess. 1,
11.
Luc. 24,
49.
Ioh. 16, 13.
Rom. 10, v.
ult. Es.
62, 2
kan sich nicht auffrichten und lebendig da stehen/ darumb gibt ihr Petrus
die Hand/ und richtet sie auff; Jst dannenhero und bleibet der Glaube
Gottes Werck und Gabe. Gott der H. Geist ist abermal hie der illumi-
nator
und Erleuchter/ der aus dem steinharten/ kalten und toden Hertzen
durch sein kräfftiges Wort die helle Glaubens-Funcken erweckt und auff-
blaset; Er ist der Lehrer/ der Vberzeuger/ der Ergreiffer/ der Versiegler/ alles
universaliter, niemand hier außgenommen/ Den gantzen Tag hebet
Er seine
Hände auff zu einem Volck/ das ihm widerspricht/
unpassionirt/ unpartheyisch/ wie Er das Wort allen lässet predigen/ also
bietet er allen den Glauben dar. Ex eventu, was den Außgang und Wür-
ckung belanget/ ist zwar der Glaube nicht iedermans Ding/ weil ihrer viel
die Hand zurück ziehen/ oder muthwillig die angebotene Gnade von sich
stossen/ aber ex intentione und nach dem vorgehenden Willen des Gebers
Gen. 31, 26.
Luc. 2, 28.
Mat. 27, 59.
Act. 13, 39.
Rom. 8, 24.
Eph. 2, 8.
Tit.
3, 5.
so universal, als seligmachend und kräfftig.

Dieses ist die gerechtmachende Hand/ mit welcher den allge-
meinen Welt-Heiland umbfangen haben Jacob der Patriarch/ Simeon/
Joseph von Arimathia/ Wer an diesen glaubet/ der ist gerecht;

dieses

Die Vierzehende
geſtanden/ demnach wird ihm die Rechtfertigung aus Anſehen der Werck
pur abgeſchlagen. 4. Collatione und Vergleichung der Apoſto-
liſchen Wort/
in denen er Werck und Gnade gegen einander haltet/
Tit. 3, 5.die Werck aber hindan ſetzet/ nicht/ ſpricht er/ umb der Wercke willen/
τῶν ἐν δικαιοσύνη, ſo aus der Gerechtigkeit herflieſſen/ die wir ge-
than hatten/ ſondern nach ſeiner Barmhertzigkeit.

IV. Manus cœlitus excitata, Eine vom Himmel herab
erweckte Hand;
Wie der gantze Menſch aus und von ſich ſelbſt tod/
Marc. 3, 1,
3, 5.
ſo iſt auch ſeine Hand tod und verdorret/ gleich jenes verdorreten Hand/
ſo elend zugerichtet/ daß ob ihm gleich die Goͤttliche Allmoſen und Gnaden-
Gaben dargeboten werden/ ſo kan er nativis viribus, aus natuͤrlichen Kraͤf-
ten darnach nicht greiffen/ hat noch nicht ſo viel Krafft als ein maleficant
oder Bettler/ der kan noch nach dem Allmoſen oder ra[unleserliches Material]zion aus eigener
Krafft greiffen/ aber hie iſt Gottes Gnade das fac totum, Gott der H. Geiſt
iſt auch da allein der Geber und Wecker/ gleich wie Er das Evangelium
offenbaret/ darbietet/ alſo machet er auch die Hand lebendig/ ermuntert die-
ſelbe/ erhebet und ſtrecket ſie gleichſam aus/ und geſchicht allhier geiſt-
Act. 9, 40.
41.
licher Weiſe/ was dort Actor. 9. da Petrus der Tabeæ die Hand geboten/
Er ſagt: Stehe auff! ſie thut die Augen auff und ſihet den Tag/ aber ſie
Ioh. 6, 29.
Phil. 1, 29.
Col, 2, 12.
2. Cor. 4, 13.
Eph. 2, 18,
2. Theſſ. 1,
11.
Luc. 24,
49.
Ioh. 16, 13.
Rom. 10, v.
ult. Eſ.
62, 2
kan ſich nicht auffrichten und lebendig da ſtehen/ darumb gibt ihr Petrus
die Hand/ und richtet ſie auff; Jſt dannenhero und bleibet der Glaube
Gottes Werck und Gabe. Gott der H. Geiſt iſt abermal hie der illumi-
nator
und Erleuchter/ der aus dem ſteinharten/ kalten und toden Hertzen
durch ſein kraͤfftiges Wort die helle Glaubens-Funcken erweckt und auff-
blaſet; Er iſt der Lehrer/ der Vberzeuger/ der Ergreiffer/ der Verſiegler/ alles
univerſaliter, niemand hier außgenommen/ Den gantzen Tag hebet
Er ſeine
Haͤnde auff zu einem Volck/ das ihm widerſpricht/
unpaſſionirt/ unpartheyiſch/ wie Er das Wort allen laͤſſet predigen/ alſo
bietet er allen den Glauben dar. Ex eventu, was den Außgang und Wuͤr-
ckung belanget/ iſt zwar der Glaube nicht iedermans Ding/ weil ihrer viel
die Hand zuruͤck ziehen/ oder muthwillig die angebotene Gnade von ſich
ſtoſſen/ aber ex intentione und nach dem vorgehenden Willen des Gebers
Gen. 31, 26.
Luc. 2, 28.
Mat. 27, 59.
Act. 13, 39.
Rom. 8, 24.
Eph. 2, 8.
Tit.
3, 5.
ſo univerſal, als ſeligmachend und kraͤfftig.

Dieſes iſt die gerechtmachende Hand/ mit welcher den allge-
meinen Welt-Heiland umbfangen haben Jacob der Patriarch/ Simeon/
Joſeph von Arimathia/ Wer an dieſen glaubet/ der iſt gerecht;

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[180/0212] Die Vierzehende geſtanden/ demnach wird ihm die Rechtfertigung aus Anſehen der Werck pur abgeſchlagen. 4. Collatione und Vergleichung der Apoſto- liſchen Wort/ in denen er Werck und Gnade gegen einander haltet/ die Werck aber hindan ſetzet/ nicht/ ſpricht er/ umb der Wercke willen/ τῶν ἐν δικαιοσύνη, ſo aus der Gerechtigkeit herflieſſen/ die wir ge- than hatten/ ſondern nach ſeiner Barmhertzigkeit. Tit. 3, 5. IV. Manus cœlitus excitata, Eine vom Himmel herab erweckte Hand; Wie der gantze Menſch aus und von ſich ſelbſt tod/ ſo iſt auch ſeine Hand tod und verdorret/ gleich jenes verdorreten Hand/ ſo elend zugerichtet/ daß ob ihm gleich die Goͤttliche Allmoſen und Gnaden- Gaben dargeboten werden/ ſo kan er nativis viribus, aus natuͤrlichen Kraͤf- ten darnach nicht greiffen/ hat noch nicht ſo viel Krafft als ein maleficant oder Bettler/ der kan noch nach dem Allmoſen oder ra_zion aus eigener Krafft greiffen/ aber hie iſt Gottes Gnade das fac totum, Gott der H. Geiſt iſt auch da allein der Geber und Wecker/ gleich wie Er das Evangelium offenbaret/ darbietet/ alſo machet er auch die Hand lebendig/ ermuntert die- ſelbe/ erhebet und ſtrecket ſie gleichſam aus/ und geſchicht allhier geiſt- licher Weiſe/ was dort Actor. 9. da Petrus der Tabeæ die Hand geboten/ Er ſagt: Stehe auff! ſie thut die Augen auff und ſihet den Tag/ aber ſie kan ſich nicht auffrichten und lebendig da ſtehen/ darumb gibt ihr Petrus die Hand/ und richtet ſie auff; Jſt dannenhero und bleibet der Glaube Gottes Werck und Gabe. Gott der H. Geiſt iſt abermal hie der illumi- nator und Erleuchter/ der aus dem ſteinharten/ kalten und toden Hertzen durch ſein kraͤfftiges Wort die helle Glaubens-Funcken erweckt und auff- blaſet; Er iſt der Lehrer/ der Vberzeuger/ der Ergreiffer/ der Verſiegler/ alles univerſaliter, niemand hier außgenommen/ Den gantzen Tag hebet Er ſeine Haͤnde auff zu einem Volck/ das ihm widerſpricht/ unpaſſionirt/ unpartheyiſch/ wie Er das Wort allen laͤſſet predigen/ alſo bietet er allen den Glauben dar. Ex eventu, was den Außgang und Wuͤr- ckung belanget/ iſt zwar der Glaube nicht iedermans Ding/ weil ihrer viel die Hand zuruͤck ziehen/ oder muthwillig die angebotene Gnade von ſich ſtoſſen/ aber ex intentione und nach dem vorgehenden Willen des Gebers ſo univerſal, als ſeligmachend und kraͤfftig. Marc. 3, 1, 3, 5. Act. 9, 40. 41. Ioh. 6, 29. Phil. 1, 29. Col, 2, 12. 2. Cor. 4, 13. Eph. 2, 18, 2. Theſſ. 1, 11. Luc. 24, 49. Ioh. 16, 13. Rom. 10, v. ult. Eſ. 62, 2 Gen. 31, 26. Luc. 2, 28. Mat. 27, 59. Act. 13, 39. Rom. 8, 24. Eph. 2, 8. Tit. 3, 5. Dieſes iſt die gerechtmachende Hand/ mit welcher den allge- meinen Welt-Heiland umbfangen haben Jacob der Patriarch/ Simeon/ Joſeph von Arimathia/ Wer an dieſen glaubet/ der iſt gerecht; dieſes

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/212>, abgerufen am 25.11.2024.